Nach der Übernahme des Kronacher Fernsehgeräteherstellers Loewe durch eine deutsche Investorengruppe sind am Freitag weitere Details bekannt geworden.
Das Unternehmen wird erneut Arbeitsplätze verlieren. Von den derzeit noch rund 550 Mitarbeitern hätten ungefähr 80 Prozent eine Zukunft bei Loewe, hieß es in einer Pressemitteilung. 120 Beschäftigte würden vom neuen Eigentümer nicht übernommen. Für sie werde zum 1. Februar eine Transfergesellschaft gegründet, um sie bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen zu unterstützen.
Längst nicht mehr 650 Beschäftigte Bisher war immer die Rede von 650 Loewe-Mitarbeitern am Stammsitz Kronach gewesen. Doch wegen der Unsicherheit der vergangenen Monate scheinen viele Beschäftigte dem Fernsehgerätehersteller von sich aus den Rücken gekehrt zu haben.
Von den jetzt wohl verbleibenden 430 Mitarbeitern werden 270 per Betriebsübergang zum Monatsende in eine neue "Loewe GmbH" übergeführt, darunter alle 77 Auszubildenden und vor allem die Sparte Entwicklung. Die restlichen 160 Arbeitnehmer, die hauptsächlich in der Produktion arbeiten, verbleiben zunächst in der jetzigen Loewe Opta GmbH, teilte das Unternehmen mit. Die Loewe AG als börsennotierte Firma soll abgewickelt werden.
Alternative Stilllegung "Wir werden das jetzige Konzept mittragen. Das ist keine Frage", sagte Friedrich Schindele, Anwalt des Loewe-Betriebsrates. Er verwies jedoch darauf, dass erst am Montag Gespräche zwischen Gewerkschaft, Betriebsrat und dem Unternehmen über den genauen Stellenabbau anstünden.
Insofern könnten am Ende durchaus weniger als 120 Beschäftigte von einem Aus bedroht sein.
Der nun eingeschlagene Weg sichert zumindest die Produktion und viele Arbeitsplätze vor Ort. "Die Alternative wäre Null gewesen", sagte Schindele. Und "bei einer Stilllegung wären sogar die Azubis draußen gewesen".
Wie sicher die jetzt noch verbleibenden Arbeitsplätze bei Loewe sind ist ungewiss. Aber Schindele geht davon aus, dass die Investoren in nächster Zeit nicht noch mehr reduzieren können: "Die brauchen die Kapazitäten für Neuentwicklungen, sonst geht nichts am Markt."