Küpser Pfarrer feiert goldenes Priesterjubiläum

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Zur morgendlichen Pflichtlektüre von Pfarrer Josef Fischer gehört das Lesen des Fränkischen Tags. Foto: Friedwald Schedel
Zur morgendlichen Pflichtlektüre von Pfarrer Josef Fischer gehört das Lesen des Fränkischen Tags.  Foto: Friedwald Schedel
Für seine Verdienste erhielt Pfarrer Josef Fischer 2004 die goldene Ehrenmedaille des Marktes Küps.
Für seine Verdienste erhielt Pfarrer Josef Fischer 2004 die goldene Ehrenmedaille des Marktes Küps.
 

Der langjährige Küpser katholische Geistliche Josef Fischer feiert am Sonntag sein goldenes Priesterjubiläum. Der Festgottesdienst wird vom Jubilar zusammen mit den Patres Maximilian Kray und Mario Cimosa zelebriert.

Am Samstag vor 50 Jahren wurde Josef Fischer vom damaligen Erzbischof Josef Schneider im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Dieses goldene Jubiläum begeht der Geistliche zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth Küps am Sonntag mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr und einem anschließenden Empfang im Foyer des Pfarrzentrums.

Die Küpser feiern gerne mit ihrem langjährigen Pfarrer, denn der 82-jährige Josef Fischer war über drei Jahrzehnte als Seelsorger in der Pfarrei St. Elisabeth tätig. Der Festgottesdienst wird vom Jubilar zusammen mit den Patres Maximilian Kray und Mario Cimosa zelebriert.

Festprediger ist Pfarrer Erwin Lohneisen, der kürzlich ebenfalls goldenes Priesterjubiläum feierte. Mit Erwin Lohneisen gibt es auch sonst einige Verbindungen: Beide besuchten den gleichen Weihekurs und Erwin Lohneisen war Josef Fischers Nachfolger als Kaplan in Neustadt an der Aisch.
"Unsere Wege haben sich ein paarmal gekreuzt", blickt der Jubilar zurück.

Pfarrer Josef Fischer stammt aus einer tiefreligiösen niederbayerischen Familie, wurde aber in Bayreuth geboren, am 7. Dezember 1931. Nach der Mittleren Reife erlernte er zunächst den Beruf des Großhandelskaufmanns bei einer Baustoffhandlung. "Das kann's nicht gewesen sein, früh zur Arbeit, abends wieder heim", sagte er sich. Er lernte mehrere Kapläne und Pfarrer kennen. Da sei die Entscheidung bei ihm gereift, Geistlicher zu werden. "Aber dazu habe ich das Abitur gebraucht. Deshalb bin ich 1953 in das Spätberufenen-Seminar nach München", blickt Josef Fischer zurück. Nach dem Theologie-Studium folgte die Priesterweihe: am 26. Juli 1964 im Dom zu Bamberg, also am Samstag vor genau 50 Jahren.

Der erste katholische Pfarrer

Von 1964 bis 1967 war Josef Fischer Kaplan in Neustadt an der Aisch, von 1967 bis 1973 war er Kaplan in Theisenort. Dann wurde die Pfarrstelle in Küps neu geschaffen - Josef Fischer war der erste Pfarrer in St. Elisabeth - und dort blieb er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002. Von 1974 bis 1982 war er auch Schuldekan für Kronach und Teuschnitz. Im Jahr 1997 wurde er zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat ernannt. 2004 erhielt er auf Grund seiner Verdienste die goldene Ehrenmedaille des Marktes Küps.

Dass Pfarrer Fischer 35 Jahre lang - fast sein gesamtes aktives Pfarrerleben - im Raum Küps tätig sein konnte, ist eine Seltenheit, "denn normalerweise wird nach zehn Jahren angefragt, ob man nicht wechseln will", erklärt Josef Fischer die Gepflogenheiten in der katholischen Kirche. "Ich hatte nie einen Grund, aus Küps wegzugehen", weist Pfarrer Fischer auf die harmonische und gute Verbindung zu den Gläubigen in St. Elisabeth und der Filiale St. Josef in Thonberg hin. Außerdem habe es in Küps immer Projekte gegeben, die derjenige, der sie begonnen hatte, auch zu Ende führen sollte.

Als erstes musste an ein Pfarrhaus gedacht werden, denn Josef Fischer war der erste katholische Pfarrer in Küps. Vor der Reformation wurde Küps von Kronach aus betreut. Als die Firma Edelstein geschlossen wurde und die Villa frei wurde, bot es sich an, aus der Edelstein-Villa das Pfarrhaus zu machen. 1974 ist er ins Pfarrhaus eingezogen. Ein großes Projekt war der Bau des Pfarrzentrums 1985 bis 1987. "Das hat am meisten Kraft und Einsatz gekostet", berichtet Pfarrer Fischer. Und zum Ende der Bauarbeiten erlitt er einen Herzinfarkt. Das hat ein Umdenken bei ihm hervorgerufen. "Ich habe meine letzte Zigarette am 22. November 1987 geraucht", berichtet der Geistliche stolz.

35 Mal hat er zusammen mit den Gläubigen in Küps Weihnachten gefeiert. Es gab Hunderte von Geburten und Taufen, die Kinder waren auf die Erstkommunion vorzubereiten. Wenn die Kinder zu jungen Leuten herangewachsen waren, stand die Firmung an, später die kirchliche Trauung. Es gab auch ungefähr so viele Beerdigungen wie Taufen, aber so schließt sich der Lebenskreis.

Im Ruhestand lässt es Pfarrer Fischer etwas ruhiger angehen. Er lebt zurückgezogen in einer kleinen Neubauwohnung in Kronach. Dort liest er viel und schaut auch Fernsehen. Und er ist zufrieden mit seiner Gesundheit. Der Tagesablauf ist vom Glauben geprägt und beginnt mit dem Morgengebet. Jeden Mittwoch feiert er den 17-Uhr-Gottesdienst in der Spitalkirche in Kronach.