Küpser mögen's heiß - Nahwärme gefragt

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Der Landkreis plant die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Au. Nun soll auch eine einfache Dorferneuerung eingeleitet werden. 34 Bürger möchten nun die Maßnahme auch mit einer Verlegung für ein Nahwärmenetz verbinden. Veronika Scahdeck
Der Landkreis plant die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Au. Nun soll auch eine einfache Dorferneuerung eingeleitet werden. 34 Bürger möchten nun die Maßnahme auch mit einer Verlegung für ein Nahwärmenetz verbinden. Veronika Scahdeck

Bei der Sanierung in Au möchten 34 Küpser die Heizkessel loswerden.

Trotz eines Schuldenstands in Höhe von rund zwölf Millionen Euro, einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1500 Euro und der Corona-Krise - bei der der bayerische Gemeindetag von mindestens 20 Prozent Einnahme-Ausfällen für die Kommunen ausgeht - wollen die Küpser in den nächsten Jahren einige Großprojekte realisieren. Dazu zählen die Grund- und Mittelschule, der Kindergarten in der Kerngemeinde, der Hochwasserschutz in Johannisthal und die Einleitung einer einfachen Dorferneuerung in Au.

"Das alles auf den Weg zu bringen, ohne den Haushalt zu sprengen, das wird die Leistung sein", sagte Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) im Ferienausschuss.

Der Bürgermeister erklärte, dass der Landkreis die Sanierung der KC 13 in Au beabsichtige. Für das Bayernwerk sei das Anlass, die Erdverkabelung nicht nur in der Ortsdurchfahrt, sondern auch in der Valentin-Fischer-Straße und am Gänsanger mit vorzunehmen. Zu prüfen sei weiter, ob Handlungsbedarf bei Wasser und Abwasser bestehe.

34 Küpser würden gern im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen die Verlegung eines Nahwärmenetzes verbinden Eine Machbarkeitsstudie soll nun unter anderem detaillierte Abfragen und Auswertungen von potenziellen Anschlussnehmern, Kalkulationen sowie die Prüfung von Fördermitteln erbringen. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass bei der Dorferneuerung Förderungen sowohl für Beratungen, Planungen als auch für die Umsetzung gewährt werden können. Die Kosten werden auf 1,22 Millionen Euro geschätzt.

Ihm sei durchaus bewusst, dass die Marktgemeinde einiges zu stemmen habe, aber: "Sollen wir auf 900 000 Euro Fördermittel verzichten?" Und, so der Bürgermeister weiter: "Ich verspreche nicht, dass alles so ausgeführt wird, aber wir bemühen uns!"

Einen aktuellen Sachstandsbericht liefert Matthias Köhler vom Ingenieurbüro Köhler/Bad Steben zum Thema Hochwasserschutz in Johannisthal: "Wir stehen etwas unter Zeitdruck. Wir sollten eine genehmigungsfähige Planung haben für den Fall der Straßenbaumaßnahme an der B 173." Er wies darauf hin, dass der Krebsbach stark verbaut und der Abfluss nicht ausreichend sei.

Deshalb komme es auch zu Überschwemmungen. Er sprach von einem Einlaufbauwerk, einer Drossel und einer Überlaufschwelle am Krebsbach, um das Wasser weg von Johannisthal und in ein Rohr zu leiten. Die Verlegung des knapp 500 Meter langen Rohres quert die Bundesstraße und kreuzt die Bahnlinie, bis zur Rodach. Die Kosten bezifferte Köhler mit knapp 4,07 Millionen Euro.

Er berichtete weiter von Gesprächen mit den betroffenen Privateigentümern und mit der Stadt Kronach. Der Großteil der für diese Maßnahmen benötigten Flächen befinde sich in staatlicher Hand.

Der Marktgemeinderat will die vorgestellte Planung weiterverfolgen. Es sollen die Träger öffentlicher Belange und Betroffene gehört werden. Danach soll ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Es gehe jetzt um die "Gretchenfrage", so Ursula Eberle-Berlips. "Wer hilft dem Markt Küps?" Es gehe darum, antwortete Rebhan, ein Baurecht zu schaffen. Danach werde man sehen.

Ralf Pohl (SPD) warnte davor, dass durch das Verschieben von Großprojekten Schwierigkeiten auf die Gemeinde zukommen könnten. Er wisse nicht, wie sich die Gewerbesteuereinnahmen entwickeln, so der Bürgermeister. Er teilte mit, dass in der Maisitzung die Eckdaten für den Haushaltsplan vorgestellt werden sollen, im Juni soll das Zahlenwerk verabschiedet werden.

Die Jahresrechnung 2019 wurde vorgetragen. Demnach wurde der Verwaltungshaushalt um 254 755 Euro überschritten, der Vermögenshaushalt schließt mit 6,65 Millionen Euro. Das entspricht einer Unterschreitung des Haushaltsansatzes um rund 1,09 Millionen Euro.

Bürgermeister Bernd Rebhan informierte über Beschlüsse aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung. Demnach stimmte das Gremium für den Abriss des Objekts Nageler Straße 12 im Rahmen der Förderoffensive Nordost-Bayern. Ferner sprach sich der Marktgemeinderat für die Erneuerung der Wasserleitungsschieber und Hausanschlüsse im Rahmen der Sanierung der Sandstraße in Tüschnitz aus. Der Auftrag ging an die Firma Schmittnägel aus Wallenfels für 130 000 Euro. Befürwortet wurde zudem die Beschaffung eines Leasingfahrzeugs für die Verwaltung von der Firma Max Schulz.

Rebhan gab weiter bekannt, dass die Regierung von Oberfranken einem vorzeitigen Baubeginn für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Burkersdorf (KC 22) durch den Landkreis zugestimmt habe. Er teilte auch mit, dass sich der Wasserzweckverband Eichenbühler Gruppe zum 30. April 2020 auflösen werde: die beteiligten Ortsteile von Weißenbrunn und Tiefenklein versorgen künftig Eichenbühl mit Wasser und Hain bezieht es aus Küps. Der Bürgermeister teilte weiterhin mit, dass er demnächst eine Versammlung einberufen werde, in der ein Vorstand für das Dorferneuerungsverfahren Oberlangenstadt gewählt werde. Der genaue Termin hänge von der Entwicklung der Corona-Pandemie statt. Außerdem wurde für eine Nutzungsänderung zur Arztpraxis mit Fenstereinbau, Am Anger 2 a Küps das gemeindliche Einvernehmen erteilt.