Bei der Sanierung in Au möchten 34 Küpser die Heizkessel loswerden.
Trotz eines Schuldenstands in Höhe von rund zwölf Millionen Euro, einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1500 Euro und der Corona-Krise - bei der der bayerische Gemeindetag von mindestens 20 Prozent Einnahme-Ausfällen für die Kommunen ausgeht - wollen die Küpser in den nächsten Jahren einige Großprojekte realisieren. Dazu zählen die Grund- und Mittelschule, der Kindergarten in der Kerngemeinde, der Hochwasserschutz in Johannisthal und die Einleitung einer einfachen Dorferneuerung in Au.
"Das alles auf den Weg zu bringen, ohne den Haushalt zu sprengen, das wird die Leistung sein", sagte Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) im Ferienausschuss.
Der Bürgermeister erklärte, dass der Landkreis die Sanierung der KC 13 in Au beabsichtige. Für das Bayernwerk sei das Anlass, die Erdverkabelung nicht nur in der Ortsdurchfahrt, sondern auch in der Valentin-Fischer-Straße und am Gänsanger mit vorzunehmen. Zu prüfen sei weiter, ob Handlungsbedarf bei Wasser und Abwasser bestehe.
34 Küpser würden gern im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen die Verlegung eines Nahwärmenetzes verbinden Eine Machbarkeitsstudie soll nun unter anderem detaillierte Abfragen und Auswertungen von potenziellen Anschlussnehmern, Kalkulationen sowie die Prüfung von Fördermitteln erbringen. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass bei der Dorferneuerung Förderungen sowohl für Beratungen, Planungen als auch für die Umsetzung gewährt werden können. Die Kosten werden auf 1,22 Millionen Euro geschätzt.
Ihm sei durchaus bewusst, dass die Marktgemeinde einiges zu stemmen habe, aber: "Sollen wir auf 900 000 Euro Fördermittel verzichten?" Und, so der Bürgermeister weiter: "Ich verspreche nicht, dass alles so ausgeführt wird, aber wir bemühen uns!"
Einen aktuellen Sachstandsbericht liefert Matthias Köhler vom Ingenieurbüro Köhler/Bad Steben zum Thema Hochwasserschutz in Johannisthal: "Wir stehen etwas unter Zeitdruck. Wir sollten eine genehmigungsfähige Planung haben für den Fall der Straßenbaumaßnahme an der B 173." Er wies darauf hin, dass der Krebsbach stark verbaut und der Abfluss nicht ausreichend sei.
Deshalb komme es auch zu Überschwemmungen. Er sprach von einem Einlaufbauwerk, einer Drossel und einer Überlaufschwelle am Krebsbach, um das Wasser weg von Johannisthal und in ein Rohr zu leiten. Die Verlegung des knapp 500 Meter langen Rohres quert die Bundesstraße und kreuzt die Bahnlinie, bis zur Rodach. Die Kosten bezifferte Köhler mit knapp 4,07 Millionen Euro.