Küps drängt auf die Troglösung

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Die Ortsdurchfahrt der B 173 in Küps ist stark befahren. Deshalb fordert man beim Ausbau mit einer Art Tunnel eine verträgliche Lösung. Foto: Archiv
Die Ortsdurchfahrt der B 173 in Küps ist stark befahren. Deshalb fordert man beim Ausbau mit einer Art Tunnel eine verträgliche Lösung. Foto: Archiv

Der Ausbau der B 173 und die Ortsumgehung Oberlangenstadt sollen in den Bundesverkehrswegeplan.

Der Küpser Marktgemeinderat will eine Troglösung auf dem Bestand der Bundesstraße B 173 in Küps und die Ortsumgehung von Oberlangenstadt im Bundesverkehrswegeplan 2030 verankert sehen. Bis zur nächsten Marktgemeinderatssitzung am 26. April soll eine gemeinsame Stellungnahme formuliert werden, hinter der alle stehen.

Die Planungen werden in den nächsten Jahren in viele Belange des öffentlichen Lebens eingreifen, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Lau. "Wer sich nicht äußert, wird übersehen", sprach er sich für eine Stellungnahme aus. Enttäuschend sei natürlich die Abstufung des Bundesverkehrswegeplans, der bis 2030 dauert und in der die Ortsumgehung von Oberlangenstadt/Küps nicht stehe. Alle Bemühungen der Abgeordneten, des Staatssekretärs und der IHK waren nur teilweise erfolgreich. Auch wenn mit einer Sonderlösung geworben werde, sei das Ergebnis enttäuschend.


Erfreut wurde ein Schreiben der IHK Oberfranken an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Ministerpräsident Horst Seehofer zur Kenntnis genommen. Die IHK Oberfranken habe sich nachdrücklich für den zeitnahen vierspurigen Ausbau der B 173 bis Kronach als wichtigstes Verkehrsprojekt in Oberfranken ausgesprochen. Alle Bauabschnitte der B 173 müssten in den vordringlichen Bedarf kommen. Die Ortsdurchfahrt Küps sei von zentraler Bedeutung. Sowohl gemeindliche Zustimmung als auch schonender Naturverbrauch sprächen für die Troglösung. Die Bayerische Staatsbauverwaltung sollte angewiesen werden, die B 173 komplett zu beplanen, zumal dies für einige Bauabschnitte bereits möglich gewesen wäre.

Der Küpser Marktgemeinderat begrüßte die Initiative der IHK. "Wenn wir schon nicht mit beiden Projekten im Bundesverkehrswegeplan enthalten sind, wäre es entbehrlich, eine Stellungnahme abzugeben." Der Gemeinderat begrüßt die Anbindung des Landkreises an das Autobahnnetz. Es werde bedauert, dass für die Umgehungen von Küps und Oberlangenstadt die Lösung nicht vorgemerkt wurde. Dennoch sei die Marktgemeinde bereit, planungstechnisch andere Varianten mit vorzubereiten. Die weiteren Schritte müssten vorangehen.


Kritik an Planungslücke

Das Thema B 173 werde die Küpser noch Jahre beschäftigen, meinte Zweiter Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU). 90 Prozent der Strecke seien im Bundesverkehrswegeplan, so viel sei noch nie erreicht worden. Grundlage war, dass alle großen Gruppierungen und Parteien im Landkreis und die Wirtschaft hinter den Vorschlägen und Zielen standen. Es sei ein gewaltiger Fortschritt, dass es Zusagen gibt. "Wir sind trotzdem nicht im Bundesverkehrswegeplan drin, das ist das Problem", ärgerte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Lau. Wichtig sei, dass weiter gemeinsam an der gewollten Lösung gearbeitet werde. "Wir brauchen eine Lösung für Küps und Oberlangenstadt." Es könne nicht sein, dass eine Planungslücke von dreieinhalb Kilometern bleibt. "Wir brauchen eine Gesamtlösung!"

Alle seien der IHK sehr dankbar, betonte Dritte Bürgermeisterin Helga Mück (FW). Auf eine Stellungnahme könne nicht verzichtet werden. Alle Versprechungen, Wünsche und Absichtserklärungen änderten letztlich nichts an der Situation. Die Ortsumgehung sei zwar nicht im Bundesverkehrswegeplanentwurf enthalten, aber der bayerische Innenminister Joachim Hermann habe bereits in Absprache mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Zusage gemacht, dass eine intelligente Lösung für Küps aus Bundesmitteln geschaffen werden könne. "Dass nichts kommt, ist nicht richtig." Letztendlich müsse die umweltverträgliche Bauvariante kommen.

"Wir wollen dieses Projekt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans bringen", betonte Ralf Pohl (SPD). Eugen Geuther appellierte an den Landkreis Kronach, damit auch der eine Stellungnahme abgibt. Der Kreistag werde gebeten, die Küpser Belange zu unterstützen, meinte auch Helga Mück.


Flüchtlinge: In Küps herrscht ein gutes Miteinander

"Die ehrenamtlichen Mitarbeiter opfern unentgeltlich sehr, sehr viel Zeit und Kraft, um den Asylsuchenden einen guten Start in eine gute Zukunft zu ermöglichen", lobte Bürgermeister Herbert Schneider. "Dem gebührt großer Respekt." In Küps sind die im Hotel Hubertus aufgenommenen Flüchtlinge vielen herzlich willkommen.
Die freundliche Aufnahme stößt auf begeisterte Gegenliebe. Insgesamt zogen 46 Personen ein, davon 40 syrischer Abstammung und fünf aus dem Irak. Mittlerweile wurde der erste Junge aus dem Hotel Hubertus im Krankenhaus zur Welt gebracht. "Im Moment ist das Hotel Hubertus voll belegt", erläuterte Bürgermeister Herbert Schneider.

Der aus Ehrenamtlichen gebildete Helferkreis "Hubertus" mit der Integrationsbeauftragten Ursula Eberle-Berlips an der Spitze und seinen Arbeitsgruppen Deutschunterricht (Leiterin Ursula Eberle-Berlips), Hauswirtschaft und Mobilität (Leiterin Andrea Hänel) sowie Freizeit und Beschäftigung (Leiter Franz-Josef Förster, zuvor Thorsten Michel) funktioniere sehr gut. Einige Fußballer seien bereits beim SSV Ober-/Unterlangenstadt eingebunden. Der dreimal pro Woche stattfindende Deutschunterricht werde sehr gerne angenommen. Auch dezentral im Ort untergebrachte Flüchtlinge nähmen teil. In der Hauswirtschafts- und Mobilitätsgruppe werden die Bewohner in der Bewältigung von Alltagsanforderungen unterstützt. Es werde Hilfestellung und Begleitung bei Behördengängen, Arztbesuchen, Einschulung oder Aufnahme im Kindergarten geleistet.

Die Stimmung unter den Bewohnern des Hotels "Hubertus" sei sehr gut. "Es ist ein schönes Miteinander auch unter den unterschiedlichen Nationalitäten zu beobachten", betonte Bürgermeister Schneider. Die Ehrenamtlichen und Verantwortlichen würden sehr respektvoll und freundlich behandelt. Zu einer direkten Nachbarin des Hotels Hubertus werde seitens der Asylsuchenden ein herzliches Verhältnis gepflegt.


Schäden am Bankett

Anfang März begannen die Lieferfahrten zur Herstellung der Wege zum Bau der Windkraftanlagen bei Hain. "Dabei kam es zu einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen als angekündigt", stellte Bürgermeister Herbert Schneider fest. Dies sei neben der guten Witterung darauf zurückzuführen, dass auch das "WEA 5" gleich mit in die Planung einbezogen wurde, habe der Betreiber MVV mitgeteilt. Es war mit täglich 35 Fahrten gerechnet worden, tatsächlich waren es 53 Lkw. Dabei sei es in den ersten Tagen zu erheblichen Schäden am Bankett der Ortsverbindungsstraßen Küps-Tiefenklein und Tiefenklein-Hain gekommen. Die Schäden wurden vom Bauhof dokumentiert und an den MVV weitergegeben. Ab dem 11. April werde mit der Herstellung der Fundamente begonnen, erklärte der Rathauschef. Hierbei sei mit erhöhtem Fahrzeugaufkommen zu rechnen.

Das Fundament von Standort WEA 1 werde voraussichtlich am 18. April gegossen, das von WEA 2 ab dem 25. April,. Das von WEA 3 ab dem 2. Mai und WEA 4 ab dem 9. Mai. Alles werde über die Zuwegung Nord erfolgen.
Für die Realisierung der WEA 5 werde derzeit eine Vereinbarung mit dem Bayerischen Rundfunk erarbeitet, um das Richtfunksignal störungsfrei via Glasfaserkabel von Studio Nürnberg zur Sendestation Coburg zu übertragen. Hinsichtlich der gemeldeten Schäden werden die Kosten der kurzfristigen Aufschotterung übernommen und der MVV werde sich an den Kosten einer ordentlichen Bankettsanierung beteiligen.

An der Vorgehensweise im Zusammenhang mit der Beseitigung des Bahndamms Hummendorf durch die Gemeinde Weißenbrunn im Wasserrechtsverfahren sind die Küpser eingebunden.

Das Kulturhaus Hain wurde wunderbar hergerichtet, lobte Bürgermeister Herbert Schneider. Jetzt wurden die Benutzungsrichtlinien festgelegt.

Gerd Backert fragte in der Bürgerfragestunde hinsichtlich der Glascontainer in Schmölz nach und ob die Neuregelung innerhalb der zugesicherten drei Monate erfolgen werde. "Das werden wir uns noch einmal vornehmen" versprach Bürgermeister Herbert Schneider ein Tätigwerden. Außerdem fragte Backert wegen einer Wendeschleife im Bereich seines Anwesens nach.