Klaus Ruppert öffnet den Bienenkasten. Dabei ist er vor Stichen der bis zu 50.000 Insekten geschützt. Mit Rauch aus dem Smoker beruhigt er sie. Fotos: Friedwald Schedel
Die Honigwabe ist schon ordentlich gefüllt, zum Teil mit Wachs versiegelt. Das sieht der Imker an der weißen Schicht. Foto: Friedwald Schedel
Viele Bienen hängen an der Wabe. Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert nimmt eine Wabe aus dem Kasten. Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen auf den Waben Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen auf den Waben Foto: Friedwald Schedel
Eine Wabe mit Drohnenbrut Foto: Friedwald Schedel
Eine Wabe mit Drohnenbrut Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen haben schon angefangen, die Waben mit Wachs (weiß) zu verschließen. Foto: Friedwald Schedel
Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert nimmt eine Wage aus dem Kasten. Foto: Friedwald Schedel
Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen im Anflug vor dem Kasten Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen im Anflug vor dem Kasten Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert mit dem Handwerkszeug und den Tabak Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert an seinen Bienenkästen Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert öffnet den Bienenkasten. Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen schwirren vor der Öffnung des Bienenkastens. Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen schwirren vor der Öffnung des Bienenkastens. Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen schwirren vor der Öffnung des Bienenkastens. Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert beobachtet die Bienen am Kasten. Foto: Friedwald Schedel
Die Bienen schwirren vor der Öffnung des Bienenkastens. Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert mit dem Handwerkszeug des Imkers Foto: Friedwald Schedel
Klaus Ruppert aus dem Weißenbrunner Ortsteil Grün hat zehn Bienenvölker zu betreuen. Das macht Arbeit, aber auch Spaß. Jede Woche muss er in den Kästen nach den Völkern sehen. In einer Fotostrecke und in einem Video zeigen wir, wie eine solche Kontrolle vor sich geht.
Eine vermummte Gestalt steht vor einigen Holzkästen, hebt vorsichtig einen der Deckel ab, bläst aus einer seltsam aussehenden Pfeife Rauch in die Kiste. Sofort umzingelt ein ganzer Bienenschwarm den Vermummten, surrt wild kreisend um ihn herum. Gut, dass er Schutzkleidung angelegt hat.
Klaus Ruppert ist Hobbyimker und weiß, dass Vorsicht geboten ist, wenn er das wohlgeordnete Leben des Bienenstaats durch das Öffnen des Kastens durcheinanderbringt. Aber mindestens einmal pro Woche muss er das tun, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist, wie weit die Honigernte gediehen ist und ob sich Schädlinge eingenistet bzw. vermehrt haben. Einer der gefürchteten Parasiten ist die Varroamilbe. Die stammt aus Südostasien und hat schon großen Schaden in den Bienenbeständen angerichtet. Klaus Ruppert setzt keine Chemie zur Bekämpfung der Varroa ein. Er lässt Ameisensäure im Bienenstand verdampfen.
Da fallen die Parasiten auf den Boden und er kann sie beseitigen. Da die Milbe sich bevorzugt in der Drohnenbrut einnistet, dort ihre Eier reinlegt, schneidet er diese Brut aus. Es bleiben noch genügend Drohnen für die Vermehrung übrig.
Bis jetzt war das Jahr 2015 ganz gut für die Imkerei. Der Mai war warm, es gab keine Fröste, die Obstbäume blühten. Zurzeit sind die blühenden Hecken bevorzugtes Anflugsziel der Bienen. Als nächstes kommen Himbeer- und Brombeer stauden. "Bis Anfang August muss immer etwas blühen, damit die Bienen Nahrung haben", verdeutlicht Klaus Ruppert, wie wichtig die Blüten für die Insekten sind.
Wichtig für die Menschen
Und die Bienen sind ungemein wichtig für die Menschheit.
Bereits Albert Einstein sagte: "Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben." Diesen Satz kann Klaus Ruppert nur unterstreichen. Bienen - auch Wildbienen - sind zuständig für zirka 80 Prozent der Bestäubung aller Pflanzen und für 30 Prozent der weltweiten Futterpflanzen (Nahrungsmittel). "Die Biene ist nach dem Schwein und dem Rind das drittwichtigste Tier für den Menschen", sagt Ruppert. Dabei stelle die Honigproduktion nur einen Nebenertrag dar.
Weil er sich besonders im Frühjahr und Frühsommer um seine zehn Bienenvölker kümmern muss - vier neben seinem Haus in Grün, vier in Wildenberg und zwei im Wald - kann Klaus Ruppert in dieser Zeit auch nicht in Urlaub fahren.
Die Imkerei ist mühsam, das Anheben der Bienenkästen geht, besonders wenn diese mit Honig gefüllt sind, ganz schön ins Kreuz. Deshalb gibt es auch nicht mehr so viele Imker wie früher.
"Da war praktisch in jedem Dorf einer", weiß Klaus Ruppert. Er hat eine Kehrtwende beobachtet. Die Imkervereine tun viel, um für Nachwuchs zu werben, schenken manchmal Anfängern zum Start ein oder zwei Völker.
50.000 in einem Stock
Jedes der Völker hat etwa 50.000 Mitglieder, eine Königin, aber unzählige Arbeitsbienen und Flugbienen. Letztere schaffen Pollen und Nektar heran. Die Pollen haben viel Eiweiß. Das brauchen die Bienen für die Brutpflege. Der Nektar hat Stärke und Kohlenhydrate und wird in Honig umgewandelt. Den wollten die Insekten eigentlich für den Winter einlagern, doch die Imker ernten den Honig und ersetzen ihn durch Zuckerwasser.
Das Bienenleben ist kurz
Ein Bienenleben ist kurz und dauert nur wenige Wochen.
Die Königin lebt in der Regel mehrere Jahre und legt pro Tag weit über 1000 Eier, in einer Saison 150.000 bis 200.000. Oft teilt sich ein Volk, wenn eine neue Königin geschlüpft ist und eine der Königinnen - meist die alte - fliegt mit einem Schwarm aus. Der Schwarm ist die natürliche Art der Bienen, sich zu vermehren. Wenn Klaus Ruppert das bemerkt, kann er die Traube einfangen und hat dann ein neues Volk. Hängt die Traube aber zu hoch, dann geht er das Risiko nicht ein, von einer langen Leiter runterzufallen. Dann lässt er die Insekten in die Freiheit und die Natur ziehen. Denn es gibt außer den Bienenvölkern der Imker auch noch jede Menge Wildbienen, beispielsweise die Hummeln. Die fliegen auch, wenn es kälter ist. Die Honigbienen brauchen eine Temperatur von zehn bis zwölf Grad.
Die nächsten Wochen hat Klaus Ruppert noch viel zu tun, um seine zehn Bienenvölker gut zu betreuen. Dann wird es ruhiger, denn nach Johanni bereiten sich die Bienen schon langsam auf den Winter vor. Die Zahl der Bienen im Stock sinkt auf etwa 10.000. Und diese Winterbienen leben auch länger als die Sommerbienen. Dann hat Klaus Ruppert endlich Zeit, Urlaub zu machen.
Entschuldigung, jetzt muss ich mal ein bisschen klugscheißen. Das Zitat ist gar nicht von Albert Einstein. Es gibt keinerlei Primärquelle, die dieses Zitat für Einstein nachweist. Das erste Mal, dass dieses Zitat auftaucht, ist in der französischen Zeitschrift "Abeilles et Fleurs" (Ausg. Juni 1965) und wird im gleichen Jahr noch aufgegriffen von "The Irish Beekeeper" und so nahm es seinen Anfang... Einstein beschäftigt sich in seinem Werk nur einmal mit Bienen, nämlich in seinem Aufsatz "Wozu Sozialismus". Es darf vermutet werden, dass der Name Einstein nur gemeinsam mit diesem Zitat verwurstet wurde, um eine gewisse Dringlichkeit durch die Autorität Einsteins auf physikalischem Gebiet kenntlich zu machen. Aber nachweislich gesagt hat er das nie. Übrigens ist auch der Spruch falsch, dass eine Hummel rein physikalisch nicht fliegen könnte. Das ist genauso unwahr, wird aber immer wieder und wieder ungeprüft nachgeplappert.
Entschuldigung, jetzt muss ich mal ein bisschen klugscheißen. Das Zitat ist gar nicht von Albert Einstein. Es gibt keinerlei Primärquelle, die dieses Zitat für Einstein nachweist. Das erste Mal, dass dieses Zitat auftaucht, ist in der französischen Zeitschrift "Abeilles et Fleurs" (Ausg. Juni 1965) und wird im gleichen Jahr noch aufgegriffen von "The Irish Beekeeper" und so nahm es seinen Anfang...
Einstein beschäftigt sich in seinem Werk nur einmal mit Bienen, nämlich in seinem Aufsatz "Wozu Sozialismus".
Es darf vermutet werden, dass der Name Einstein nur gemeinsam mit diesem Zitat verwurstet wurde, um eine gewisse Dringlichkeit durch die Autorität Einsteins auf physikalischem Gebiet kenntlich zu machen. Aber nachweislich gesagt hat er das nie.
Übrigens ist auch der Spruch falsch, dass eine Hummel rein physikalisch nicht fliegen könnte. Das ist genauso unwahr, wird aber immer wieder und wieder ungeprüft nachgeplappert.