Im Kreiskulturraum erhielten 111 Schüler des Kronacher Kaspar-Zeuß-Gymnasiums ihr Reifezeugnis. 32 schlossen mit einer Eins vor dem Komma ab.
117 Schüler des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums traten in diesem Jahr zur Abiturprüfung an. 111 von ihnen haben bestanden. 13 erzielten ein "echtes" Abitur, das ist ein Notendurchschnitt von 1,5 und darunter. Nicht weniger als 32 Schüler erreichten eine Eins vor dem Komma, das sind 27,35 Prozent der Prüflinge.
Zum siebten Mal legten auch Schüler der Einführungsklasse, also solche, die nach dem Erwerb der Mittleren Reife in die zehnte Klasse des Gymnasiums wechselten, ihr Abitur ab. Acht davon erzielten eine Eins vor dem Komma. Die Gesamtdurchschnittsnote des Abiturjahrgangs beträgt 2,33. Am Freitagabend wurden die Abiturienten nun offiziell im Kreiskulturraum verabschiedet.
Wehmut und Vorfreude
Julian Gick erreichte die Traumnote 1,0. Er wird nun in Mannheim ein Betriebswirtschaftsstudium in Angriff nehmen. Es beginne ein neuer Lebensabschnitt, meinte er. Sicherlich sei das Ende der Schulzeit mit etwas Wehmut verbunden, aber gleichzeitig freue er sich auf sein Studium und auf neue Freunde.
Für das Abitur habe er sich gut vorbereitet, erzählt er. Er habe sämtliche Mathe-Prüfungsaufgaben der letzten Jahre gelöst. Bei den Prüfungen hatte er ein gutes Gefühl. Als eine 1,0 dabei herauskam, habe er sich schon sehr gefreut. Das Resümee des 18-Jährigen: "Es war nicht das schwerste Abitur aller Zeiten - es war zu schaffen!"
Die Verabschiedung der Abiturienten war neben faszinierenden Musikstücken nicht nur von Glückwünschen, sondern auch von eindrucksvollen Reden geprägt. So sprach die Schulleiterin Renate Leive davon, dass die Schule nicht nur den Lehrplan, sondern auch Geisteshaltung vermitteln wolle. Sie wünschte, dass die Abiturienten den Spagat finden möchten zwischen Freiheit und Verantwortung.
Freiheit, das war das Wort, das sich wie ein Faden durch ihre Rede zog. Sie erinnerte an den Fall der Mauer, als die Begeisterung über die gewonnene Freiheit keine Grenzen kannte. Jahre später seien viele enttäuscht gewesen. "Freiheit gibt es nicht zum Nulltarif!"
Freiheit, so Leive, heiße Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Freiheit bedeute Risiken einzugehen, die Möglichkeit der Wahl und die damit verbundenen Konsequenzen zu übernehmen.
Die Abiturienten könnten nun über ihren Berufsweg, über ihre Ziele entscheiden. Wie werden diese in 20 Jahren aussehen? Liegt Potenzial brach, lebt man von der Hand in den Mund, reist man rastlos durch die Länder, scheut man feste Bindungen? Oder führt man ein erfülltes Leben in Zufriedenheit? Sie appellierte an die jungen Menschen, sich zu freuen, Spaß zu haben. Dieser müsse aber Grenzen haben, nämlich dort, wo andere verletzt werden.
Leive erklärte zuvor, dass sie in all den Jahren niemals eine Abiturrede wiederholt habe. Sie habe immer versucht, ihre Rede auf den Jahrgang zuzuschneiden und den Abiturienten eine Botschaft zu vermitteln. Und das ist ihr, ebenso wie dem Elternbeiratsvorsitzenden Nikolaus Wiegand gelungen.
"Immer wieder aufstehen"
Anhand des Ausscheidens der Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in der Vorrunde, machte er deutlich, wie nah doch Erfolg und Misserfolg beieinander liegen können, mahnte Wiegand. Wichtig sei, dass man nach Niederlagen immer wieder aufstehe. Nur selten verlaufe das Leben nach idealen Vorstellungen. Er appellierte an die Jugendliche, ihre beruflichen Chancen zu nutzen und sich ehrenamtlich auch zu engagieren. "Und das am besten im Frankenwald".
Wiegand forderte zudem die Abiturienten auf, Themen aufzugreifen, bei denen sie der Meinung sind, Dinge verbessern zu können. Er wies auch auf den Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am KZG hin. Man sollte sich bewusst machen, dass die Investitionen dem Landkreis nicht in den Schoß fallen. Es sind die fleißigen Bürger und die Unternehmen, die diese Mittel erarbeiten.
Im Rahmen der Verabschiedung ließen auch Marius Bittner und Eva Wachte, die "achtjährige Odysee" Revue passieren. Während dieser Zeit seien einige von Bord gegangen, neue Mitschüler kamen hinzu. Sie erinnerten an ihre ersten Schultage am KZG, als sie in den "Strudel der Leistungsgesellschaft" gestoßen wurden.
Gruseln in Wallenfels
In humorvoller Weise erinnerten beide an ihre Schulfahrten, die unter anderem nach Straßburg und Wien führten. Auch berichteten sie über eine "Gruselwanderung über den Wallenfelser Friedhof im Mondschein" und über die Skitage in Saalbach-Hinterglemm. Diese Reisen trugen zur Bildung bei.
Sie berichteten von der Oberstufe, als zu Beginn mit den Schülern der Einführungsklasse weitere an Bord kamen, um "die letzten stürmischen Gewässer" mit zu erleben. Marius Bittner und Eva Wachter bedankten sich am Ende bei den Lehrern, bei den Mitarbeitern der Verwaltung und bei ihren Eltern. Denn: "Ohne Eure Unterstützung hätten wir das nicht geschafft."
Engagement honoriert
Nach den Reden folgte die Zeugnisübergabe. Dabei wurden die Besten durch den dienstältesten Kreisrat, Heinz Hausmann, im Namen des Landkreises ausgezeichnet. Der Vorsitzende des Freundeskreises, Klaus Schneider, ehrte zudem Schüler für ihr großes außerunterrichtliches Engagement an der Schule. Für die musikalische Umrahmung sorgten das Schulorchester, Adrian Küpferling, Hannah Seidel, der Oberstufenchor, das gemischte Ensemble der Schule sowie die Tanzgruppe.
Die Abiturienten am KZG
Wiebke Bachler, Carina Bauer, Jessica Baumann, Sean-Erik Bergner, Marius Bittner, Fabio Bittruf, Feyza Bozat, Stephanie Brand, Chiara Braun, Lara Brühl, Fabian Burkert-Mazur, Alexandra Castillo Basagoitia, Laura Daum, Carlo Federico De Simon, Turan Dogan, Janike Dombrowsky, Natalie Donner, Lisa Eckert, Emma Ehrhardt, Philipp Engel, Julia Fedorov, Svenja Fehn, Elias Fischer, Lea Förtsch, Sebastian Florian Franz, Sebastian Josef Franz, Anna-Lena Fröba, Nadja Fröba, Sophie Gehring, Julien Geiger, Julian Gick, Sebastian Gratzke, Lena Grüdl, Delil Güzel, René Häußinger, Lena Hergenröther, Willi Hertel, Daniel Hoffmann, Isabell Hoffmann, Nina Hollendonner, Frank Hümmer, Lukas Jakob, Leon Jung, Mikail Karakus, Muhammed Kilic, Thomas Kleinschmidt, Leah Klissenbauer, Deborah Kölsche, Josephine Kraus, Julia Kroder, Adrian Küpferling, Antonia Lanzloth, Judith Liegl, Sophie Linsmeier, Julia Löffler, Linda Löffler, Sophia Löffler, Johannes-Raphael Ludwig, Aileen Meister, Leo Mertel, Markus Methfessel, Marion Meusel, Elena Müller, Jens Müller, Johannes Müller, Lea Müller, Lisa Müller, Anneke Münch, Paula Münch, Max Neubauer, Annalena Nickol, Linda Oßmann, Antonia Pfadenhauer, Carina Philipp, Lisa Porzel, Anika Raabgrund, Michelle Reichelt, Anna Rentsch, Anna-Lena Ring, Isabel Roth, Yannick Roth, Emma-Paulina Röwer, Nicolas Sauer, Jonas Schedel, Maximilian Schedel, Georg Scherbel, Jonas Schmidt, Kevin Schnapp, Selina Schuberth, Aline Schulz, Lena Schulz, Niklas Schwedas, Anna-Lena Sembach, Kim Sharma, Maria Stadelmann, Julius Stärker, Hannah Steidl, Florian Streifinger, André Stöbele, Paul Thiele, Theresa Tumbach, Andrine Vetter, Antonia Vetter, Eva Wachter, Ronald Weimer, Helge Weiß, Lukas Weiß, Celine Welscher, Rebecca Wich, Rebecca Wollny, Seyma Yildirim.