Jürgen Baumgärtner landet fast Start-Ziel-Sieg

2 Min
Bei der Podiumsdiskussion am Donnerstag im Kronacher Schützenhaus waren Jürgen Baumgärtner (l.) und Ralf Pohl noch auf Augenhöhe; am Wahlabend enteilte der CSU-Kandidat seinem SPD-Mitbewerber. Foto: Archiv/Matthias Hoch
Bei der Podiumsdiskussion am Donnerstag im Kronacher Schützenhaus waren Jürgen Baumgärtner (l.) und Ralf Pohl noch auf Augenhöhe; am Wahlabend enteilte der CSU-Kandidat seinem SPD-Mitbewerber. Foto: Archiv/Matthias Hoch

Der CSU-Landtagskandidat muss sich nur in Tettau, Reichenbach, Küps und ganz knapp in Ludwigsstadt seinem schärfsten Rivalen Ralf Pohl geschlagen geben. Außer diesem Duo kann nur Sebastian Herter von den Freien Wählern einige zweistellige Ergebnisse verbuchen.

Jürgen Baumgärtner (48,26 Prozent) bewegt sich mit seinem Wahlergebnis vom Sonntagabend auf Augenhöhe mit seinem CSU-Vorgänger Christian Meißner, der vor fünf Jahren mit 50,71 Prozent das Landtagsmandat errungen hatte.

Dass es dabei natürlich eine Umkehrung zwischen den beiden Landkreisen Kronach und Lichtenfels beim Stimmverhalten gegeben hat, liegt in der Natur der Sache. Der Lichtenfelser Meißner holte 57,28 Prozent in seinem heimatlichen Kreisgebiet, "nur" 44,48 Prozent im nördlichen Teil des Stimmkreises. Beim Frankenwälder Baumgärtner drehte sich das Ergebnis in ein 48,88 zu 47,61 Prozent aus Kronacher Sicht. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass auch Baumgärtners SPD-Konkurrent Ralf Pohl aus dem Kreis Kronach stammt und ein "Heimspiel"-Ergebnis wie das von Meißner daher kaum zu erreichen war. Schließlich kam Meißners SPD-Gegenüber Christa Steiger aus seinem Nachbarkreis, nahm ihm "zu Hause" daher weniger Stimmen ab.


74 Prozent beim "Heimspiel"

Die Hochburg schlechthin war für Baumgärtner natürlich seine Heimatgemeinde. 74,00 Prozent - also 1568 von 2119 gültigen Stimmen - sackte er in Wilhelmsthal ein.

Bei seinem härtesten Rivalen, dem SPD-Kandidaten Ralf Pohl, war das anders. Im heimatlichen Küps brachte er es zwar auf 44,43 Prozent (gegenüber 35,09 für Baumgärtner), doch in der "roten Festung" Tettau konnte er dem CSU-Bewerber mit 49,87 zu 28,35 Prozent noch deutlicher enteilen. In einem weiteren Kerngebiet der SPD machte Baumgärtner hingegen enorm Boden gut - in Ludwigsstadt. Dort schmolz der Rückstand des Christsozialen auf den Sozialdemokraten im Verhältnis zum Duell Steiger - Meißner vor fünf Jahren von 154 auf sieben Stimmen. Außerdem setzte sich Pohl noch in Reichenbach gegen Baumgärtner durch (45,38 zu 35,01 Prozent).


Einseitiges Duell in Kreisstädten

Wichtig war für die Bewerber um einen Sitz im Landtag natürlich besonders das Ergebnis in den beiden Kreisstädten. Von den insgesamt 110 991 Stimmberechtigten entfielen schließlich alleine auf Kronach 13 873 und auf Lichtenfels 16 119. In der Cranach-Stadt konnte Jürgen Baumgärtner das Rennen ganz klar für sich gestalten (49,33 Prozent gegenüber 26,16 für Pohl). In Lichtenfels erreichte der CSU-Kandidat 44,57 Prozent und gab dem SPD-Konkurrenten (20,96) ebenfalls deutlich das Nachsehen. Überhaupt stach ins Auge, dass Baumgärtner in keiner einzigen Gemeinde im Kreis Lichtenfels verloren hat.

Sebastian Herter (Freie Wähler) war der einzige Kandidat der "kleineren" Parteien, der in der Lage war, punktuell an der Zehn-Prozent-Marke zu kratzen, sie zum Teil sogar zu überschreiten. In Ebensfeld (16,20) überflügelte er sogar Ralf Pohl (11,91), in Hochstadt am Main (12,50) und Altenkunstadt (10,10) erreichte er zweistellige Ergebnisse. Alle anderen Stimmkreisbewerber bewegten sich unter der Vier-Prozent-Marke. Für ein mehr als ordentliches Ergebnis sorgte dabei überraschenderweise Helmut Lärtz (Die Franken). Er erzielte am Ende 2,96 Prozent und hatte zeitweise sogar den Grünen-Kandidaten Helmut Wesolek (3,95) auf Platz vier angegriffen.


Debüt der Frauenliste

Die Frauenliste trat zum ersten Mal bei einer Landtagswahl an. 2,35 Prozent der Zweitstimmen (1597) entfielen dabei auf die Liste der politisch engagierten Frauen. Ihre Stimmkreisbewerberin Maria Gerstner erreichte ein etwas schlechteres Ergebnis (1,88 Prozent, 1297 Stimmen).

Im Landkreis Kronach schnitt die Frauenliste mit 3,98 Prozent deutlich besser ab als im Lichtenfelser Raum (0,64) und belegte hinter CSU, SPD, FW und Grünen bei den Zweitstimmen Rang fünf. Ihre besten Resultate erzielten die Frauen in Teuschnitz (12,85 Prozent), Tettau (7,79), Tschirn (7,69).

Ergebnisse der Direktkandidaten und Parteien in den fränkischen Stimmkreisen finden Sie unter wahlen.infranken.de. Auch Detailinformationen zu den Direktkandidaten finden Sie auf dieser Seite.