Jetzt gibt es im BRK-Heim 155 Plätze

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BRK-Kreisvorsitzende, Landrat Oswald Marr hat seine Freude daran, dass sich Erna Huhn in ihrem "neuen" Domizil wohl fühlt. In zwei Jahren möchte sie ihren 100. Geburtstag feiern. Foto: Veronika Schadeck
BRK-Kreisvorsitzende, Landrat Oswald Marr hat seine Freude daran, dass sich Erna Huhn in ihrem "neuen" Domizil wohl fühlt. In zwei Jahren möchte sie ihren 100. Geburtstag feiern. Foto: Veronika Schadeck

Die Bau- und Modernisierungsmaßnahmen am BRK-Seniorenhaus in Kronach sind abgeschlossen und die Senioren konnten ihre "neuen" Zimmer beziehen.

Es sei ein Kraftakt gewesen, betonte BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes. Er wies darauf hin, dass der Vorstand mit Vorsitzendem Landrat Oswald Marr sich bereits 2009 mit dem Thema befasste, wie der BRK-Kreisverband sich auf die neue Bewohnergeneration und deren Familien einstellen kann. Im Jahr 2011 wurden schließen die Weichen für diese größte Einzelmaßnahme des BRK gestellt.

5,4 Millionen Euro

Rund 5,4 Millionen Euro investierte der BRK-Kreisverband nun in die Erweiterung des BRK-Seniorenhauses sowie in die Modernisierung des bestehenden Gebäudes. Im Erweiterungsbau wurde vor allem auf das Thema "Demenz" der Schwerpunkt gelegt. Geschaffen wurden auf den drei Geschossen jeweils acht Einzel- und zwei Doppelzimmer.

Es kommt nun auch ein Lebensweltkonzept zum Tragen, das speziell an demenzkranken Bewohner ausgerichtet ist.
Das bedeutet, dass Wert darauf gelegt wird, dass die Bewohner keine Heimatmosphäre erleben, sondern in einer Art Wohngemeinschaft mit eigenen Rückzugsmöglichkeiten leben. Es wird die Küche gemeinsam genutzt und gekocht, es werden Handarbeiten getätigt, gespielt etc. Alltagsbegleiter wurden eingesetzt.

Bei der Modernisierung des bestehenden Seniorenhauses wurden vor allem die Einzimmer-Plätze verdoppelt und die Aufenthaltsbereiche erweitert. Es entstand ein neues Hauswirtschafts- und Gastronomiekonzept mit Einbindung der Bewohner und Angehörigenversorgung durch dezentrale Zubereitungsmöglichkeiten.

Dadurch, so Roland Beierwaltes, wurde nun für die Bewohner die Lebens- und Wohnqualität noch mehr verbessert und die Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter optimiert.

Heimleiter Harald Schubert sprach auch die technischen Verbesserungen an, die im Zuge der Maßnahme getätigt wurde. So wurden unter anderem Brandmeldeanlagen für alle Bewohnerzimmer installiert, der Schwesternruf erneuert, die Beleuchtung strahlt helleres Licht aus, ein Blockheizkraftwerk sorgt dafür, dass im BRK-Seniorenhaus pro Jahr 250 000 Kilowatt Strom erzeugt werden können.

180 Umzüge

Harald Schubert ist erleichtert, dass nun diese Maßnahme vollendet wurde. Es sei schon eine Herausforderung gewesen, 180 Umzüge von Heimbewohnern zu organisieren und durchzuführen. Architekt Jörg Detsch wies darauf hin, dass auch Licht, die optische Gestaltung und Sicherheitsverbeserungen eine Rolle spielten.

BRK-Kreisvorsitzender Oswald Marr ist zuversichtlich, dass mit dieser Maßnahme das BRK-Seniorenhaus für die nächsten 20 Jahre gut gerüstet ist. Er sprach auch von einem mittlerweile entstandenen Wettbewerb im Pflegebereich. Es gelte den Spagat zu machen zwischen dem was notwendig ist und der Finanzierbarkeit.

In diesem Zusammenhang betonte Roland Beierwaltes, dass im BRK-Kreisverband sehr viel Wert auf Qualität und auf qualifizierte Mitarbeiter gelegt wird. Er wies darauf hin, dass auch die Mitarbeiter - neben der Einrichtung - eine wesentliche Rolle dahingehend spielen, ob sich die Bewohner wohlfühlen und ob deren Angehörigen zufrieden sind.

Es wurde abschließend auch darauf hingewiesen, dass der BRK-Kreisverband nun einige flexible Heimplätze schaffen möchte. Das bedeutet, dass einige Zimmer zur Verfügung gestellt werden, in denen solche Patienten untergebracht werden können, die plötzlich nicht mehr imstande sind, sich alleine zu verpflegen, oder wenn Zeit zwischen Krankenhausaufenthalt und Reha überbrückt werden muss. Entsprechende Verhandlungen würden mit den Krankenkassen laufen.

Die Finanzierung der Baumaßnahme stemmt der BRK-Kreisverband nahezu allein. Daher galt der Dank dem Deutschen Hilfswerk, dass das Projekt mit 300 000 Euro unterstützte. Insgesamt gibt es jetzt im BRK-Seniorenhaus in Kronach 155 Bewohnerplätze.