Die Shakespeare-Spiele in Ludwigsstadt gehen mit dem Stück "Der Prahlhans" in die neue Spielzeit. Premiere ist am kommenden Samstag.
Es geht ins Finale mit den Vorbereitungen für die Shakespeare-Spiele in Ludwigsstadt. Am Bühnenbild wird gearbeitet, die Stühle werden gerichtet in der Hermann-Söllner-Halle. Die Kostüme passen und die Akteure freuen sich nun auf viele Besucher. Sie wollen mit dem Shakespeare Stücke "Der Prahlhans" viele Gäste erfreuen.
Jan Welsch wird die Titelrolle, nämlich den "Prahlhans" spielen - "oder wie die Ludschter soae dädn: Dar bommfortionesse Generoal Hans Proal". Der 19-Jährige spielt einen von sich überzeugten Angeber, Aufschneider und Lügenbeutel, der den Frauen nicht abgeneigt ist und sich aber schließlich in die schöne Aurelia verliebt. Da deren Verlobter Titus gerade auf Reisen ist, beschwatzt der General ihre Mutter, ihm die Tochter zur Frau zu geben und nimmt Aurelia mit zu sich nach Zypern. Pfiffikus, der treue Sklave, macht sich an die Verfolgung und schafft es, in den Haushalt des Generals aufgenommen zu werden. Das führt zu einem großen Durcheinander von Streichen, Verwechslungen, Missverständnissen und Prügeleien.
Für den Lauensteiner Jan Welsch sind die Shakespeare-Spiele etwas Besonderes. Und das Team um Regisseur Daniel Leistner freut sich, mit ihm einen "Wiederkehrer" in ihren Reihen zu haben.
Jan Welsch stand bereits bei der ersten Shakespeare-Aufführung "Die beiden Veroneser" im Jahre 2011 mit auf der Bühne. In den Jahren 2016 und 2017 hat er jedoch wegen der Schule und der Lauenteiner Kirmes pausiert. Er kann sich noch genau an die erste Aufführung erinnern. Damals spielte er einen Räuber, erzählt er. Und: "Ich war total aufgeregt!" Schon als Kind sei es sein Traum gewesen, auf der Bühne zu stehen: "Ich wollte Schauspieler werden". Seine Mutter schließlich habe ihn vor sieben Jahren auf eine Anzeige im Stadtanzeiger aufmerksam gemacht, in der Akteure für die Aufführung gesucht wurden. "Seitdem bin ich Feuer und Flamme für die Shakespearespiele."
Seinen Text, den er als Prahlhans vorbringen muss, beherrscht Jan Welsch. Seit März habe er gelernt. Meistens sei er dabei in den Keller gegangen. Um die ganze Rolle zu verinnerlichen, habe er den Gegenpart auf seinem Handy abgehört. Das Lampenfieber hält sich bei dem jungen Schauspieler derzeit in Grenzen. "Es wird mit der zweiten Aufführung kommen", ist er überzeugt. Denn: "Da ist der Erfolgsdruck für mich am größten." Warum? Das begründet er mit der Premiere. Er geht nämlich davon aus, dass diese ein Erfolg wird - und anschließend wird man sich daran messen müssen.
Der junge Mann hofft ebenso wie Regisseur Daniel Leistner, mehr als 2000 Besucher in der kleinsten Theaterstadt Deutschlands begrüßen zu können. Bei den Proben konnte man auch beobachten, dass sich Daniel Leistner bei seinen Ludschtern wohlfühlt. Seine Akteure, die alle ehrenamtlich im Einsatz sind, und er haben den festen Willen, die "Römer-Klamotte" von Titus Maccius Plautus bravourös auf der Bühne an insgesamt elf Abenden aufzuführen.
Damit dürfte eines feststehen: Es wird auch in diesem Jahr ein beeindruckendes Stück. Der Prahlhans ist eine fröhliche Komödie, erklärt Daniel Leistner. Es kann herzhaft gelacht werden. Es wird ein großer, spaßiger, turbulenter und knallbunter Theaterabend.