Im Staatswald Nordhalben: wie der Vater, so der Sohn

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Florian Fischer, Matthias Lindig und Bruno Fischer (von links) im Staatswald bei Heinersberg. Dort wird nicht nur Holz geerntet, wie die Polter im Hintergrund zeigen, es gibt auch Naturverjüngung der Fichte, aber vor allem von Tanne, Buche, Vogelbeere etc. Und auch Totholz (im Vordergrund) bietet nützlichen Insekten einen Lebensraum. Foto: Friedwald Schedel
Florian Fischer, Matthias Lindig und Bruno Fischer (von links) im Staatswald bei Heinersberg. Dort wird nicht nur Holz geerntet, wie die Polter im Hintergrund zeigen, es gibt auch Naturverjüngung der Fichte, aber vor allem von Tanne, Buche, Vogelbeere etc. Und auch Totholz (im Vordergrund) bietet nützlichen Insekten einen Lebensraum.  Foto: Friedwald Schedel
Bruno Fischer (links) und sein Nachfolger Matthias Lindig beim Vermessen von starken Erdstammstücken Foto: Friedwald Schedel
Bruno Fischer (links) und sein Nachfolger Matthias Lindig beim Vermessen von starken Erdstammstücken  Foto: Friedwald Schedel
 
Florian Fischer, Matthias Lindig und Bruno Fischer (von links) im Staatswald bei Heinersberg. Dort wird nicht nur Holz geerntet, wie die Polter im Hintergrund zeigen, es gibt auch Naturverjüngung der Fichte, aber vor allem von Tanne, Buche, Vogelbeere etc. Und auch Totholz (im Vordergrund) bietet nützlichen Insekten einen Lebensraum. Foto: Friedwald Schedel
Florian Fischer, Matthias Lindig und Bruno Fischer (von links) im Staatswald bei Heinersberg. Dort wird nicht nur Holz geerntet, wie die Polter im Hintergrund zeigen, es gibt auch Naturverjüngung der Fichte, aber vor allem von Tanne, Buche, Vogelbeere etc. Und auch Totholz (im Vordergrund) bietet nützlichen Insekten einen Lebensraum.  Foto: Friedwald Schedel
 
Bruno Fischer (links) und sein Nachfolger Matthias Lindig beim Vermessen von starken Erdstammstücken Foto: Friedwald Schedel
Bruno Fischer (links) und sein Nachfolger Matthias Lindig beim Vermessen von starken Erdstammstücken  Foto: Friedwald Schedel
 

Die Fischers aus Birnbaum sind dem Wald verbunden. Der 30-jährige Florian strebt wie sein Vater Bruno eine Laufbahn bei den Bayerischen Staatsforsten an. Auch dessen Nachfolger, Matthias Lindig, stammt aus einer Wald-Familie. Wir waren mit den drei "Holzwürmern" im Staatswald unterwegs.

Eigentlich haben die beiden den falschen Familiennamen. Statt Fischer müssten sie Förster oder Pfadenhauer heißen: Bruno Fischer aus Birnbaum und sein Sohn Florian sind beide von Kindesbeinen an dem Wald verbunden. Bruno Fischer, langjähriger Forstwirtschaftsmeister beim Forstbetrieb Nordhalben und vorher beim Forstamt, tritt in den Ruhestand. Sein Sohn Florian steht als Mitarbeiter im Leitungsdienst des Forstbetriebs noch am Anfang der Laufbahn.

Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, bestätigt auch Matthias Lindig, der Nachfolger von Bruno Fischer. Der junge Ludwigsstädter ist der Sohn des Vorsitzenden der Waldbesitzer vereinigung Rennsteig, Hans-Georg Lindig.
Die Arbeit mit dem Holz und im Wald wurde den drei Männern quasi in die Wiege gelegt.

Matthias Lindig freut sich, dass er nach einem mehrjährigen Einsatz im Süden Frankens - er war von 2008 bis 2015 im Forstbetrieb Nürnberg tätig - wieder in die Heimat zurückkehren kann. Er war im Forstamt Rothenkirchen einer der Lehrlinge von Bruno Fischer, der dort als Forstwirtschaftsmeister unter anderem für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich war. Seit 2007 ist Matthias Lindig auch Forstwirtschaftsmeister. Jetzt kann er seine im Nürnberger Land gesammelten Erfahrungen in die Arbeit im Forstbetrieb Nordhalben einbringen. Sehr froh sind Matthias Lindig und Bruno Fischer, dass es eine achtwöchige Einarbeitungszeit im Staatswald rund um Nordhalben gab. Das sorgte nicht nur für einen geordneten Übergang, sondern diente auch dem Wissenstransfer.


Maschinelle Holzernte

Matthias Lindig ist wie Bruno Fischer in vier der neun Reviere des Forstbetriebs Nordhalben für die maschinelle Holzernte zuständig, das heißt, er koordiniert und überwacht die Aufarbeitung durch Harvester und Mittelgebirgs-Seilkräne. Der Revierleiter (Förster) zeichnet die zu fällenden Bäume durch Ansprühen mit Farbe aus. Für die Holzernte und den Einsatz der Unternehmer ist der Forstwirtschaftsmeister verantwortlich. Außerdem führt er Motorsägenführer-Lehrgänge für die Brennholz-Selbstwerber durch, denn es darf keiner ohne die nötige Fachkenntnis im Staatswald arbeiten.


Mit Leib und Seele

Bruno Fischer hat in den vergangenen zehn Jahren für die optimale Vermarktung und den bestandsschonenden Maschineneinsatz im Forstbetrieb Nordhalben gesorgt. Auch privat ist er im Wald aktiv, denn die Familie hat Waldbesitz und landwirtschaftliche Flächen zu bewirtschaften. Sein Vater war Friesener Flößer und hat bis Holland geflößt. Auch sein Schwiegervater war im Wald tätig.

Zum Forst kam Bruno Fischer über die Landwirtschaft. Er war Landwirtschaftsmeister mit eigenem Betrieb, sah aber, dass er und seine Familie davon nicht leben könnten. "Der Wald hat mich schon immer interessiert. So bin ich zur Forstwirtschaft gestoßen", blickt Bruno Fischer zurück. Er erlernte den Beruf des Forstwirts und legte auch die Meisterprüfung ab. Als Forstwirtschaftsmeister war er für die Ausbildung der Forstwirte zuständig. Einer der 15 "Azubis" war Matthias Lindig. Da mit der Forstreform absehbar war, dass die Ausbildung bei den Bayerischen Staatsforsten zentralisiert würde, sah sich Bruno Fischer nach einem neuen Betätigungsfeld um, der hochmechanisierten Holzernte. "Das hab ich immer gern, mit Leib und Seele, gemacht. Ich sehe die Pflanzen als Lebewesen", sagt er.

Seine erste große Herausforderung hatte Bruno Fischer nach dem Sturm Kyrill. Da hatte er die Einsatzleitung im Distrikt Rodachrangen, wo 30 000 Festmeter Holz auf einer Fläche von 74 Hektar lagen. An den steilen Hängen waren drei Hochgebirgs-Seilkräne im Einsatz. Die Aufarbeitung lief ohne Unfälle ab, denn es wurde umsichtig vorgegangen. So vorsichtig, dass nur sieben Hektar aufzuforsten waren. Die restliche Fläche konnte sich ohne Pflanzung sehr gut entwickeln. Den hohen Anspruch, den er bei der eigenen Waldbewirtschaftung hat, übertrug er auf die Tätigkeit bei den Bayerischen Staatsforsten. Und umgekehrt: "Alles, was ich bei den Bayerischen Staatsforsten gelernt hab, hab ich auch im eigenen Wald umgesetzt."

Der 30-jährige Sohn Florian macht das genauso. Der ist schon von Kindesbeinen an mit dem Vater im Wald aktiv gewesen und freut sich darüber, dass sein Vater den Waldumbau betrieben hat - hin zu einem plenterartigen Bestand mit einer Vielfalt an Baumarten. In einem Plenterwald gibt es Bäume aller Dimensionen. Dieser Wald verjüngt sich stetig.


Ein "grüner Beruf"

Für Florian Fischer war schon von klein auf klar, dass er einen "grünen Beruf" ergreifen würde. Nach dem Abitur studierte er an der TU München Forstwirtschaft. Nach der großen forstlichen Staatsprüfung stieß er zu den Bayerischen Staatsforsten. Dort durchläuft er verschiedene Stationen in Forstbetrieben und in der Zentrale in Regensburg, sammelt Erfahrungen. Später einmal kann er Führungskraft werden.