Große Freude in Hain über hohen Besuch

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Eintrag ins Goldene Buch des Marktes Küps. Vorne sitzend (von links) Bürgermeistern Bernd Rebhan und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm.Rainer Glissnik
Eintrag ins Goldene Buch des Marktes Küps. Vorne sitzend (von links) Bürgermeistern Bernd Rebhan und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm.Rainer Glissnik
Wiedersehen von zwei guten Freunden. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm traf seinen guten Freund Leonhard Fehn, mit dem er vor seiner Zeit als Bischof in der Region Coburg-Lichtenfels-Kronach beim Club der Arbeitssuchenden engagiert war. Beide besprachen Möglichkeiten, den Menschen zu helfen, die auch heute noch keine Chance auf dem Arbeitsmarkt finden.Rainer Glissnik
Wiedersehen von zwei guten Freunden. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm traf seinen guten Freund Leonhard Fehn, mit dem er vor seiner Zeit als Bischof in der Region Coburg-Lichtenfels-Kronach beim Club der Arbeitssuchenden engagiert war. Beide besprachen Möglichkeiten, den Menschen zu helfen, die auch heute noch keine Chance auf dem Arbeitsmarkt finden.Rainer Glissnik
 
Der Dekanatsposaunenchor spielte vor Beginn des Festgottesdienstes.Rainer Glissnik
Der Dekanatsposaunenchor spielte vor Beginn des Festgottesdienstes.Rainer Glissnik
 
Der letzte Hainer Lehrer Dieter Baer (links) schuf mit Unterstützung die Festschrift, die von der stellvertretenden Vertrauensfrau Sabine Siegelin und Pfarrer Reinhold präsentiert wurde. Rainer Glissnik
Der letzte Hainer Lehrer Dieter Baer (links) schuf mit Unterstützung die Festschrift, die von der stellvertretenden  Vertrauensfrau Sabine Siegelin und  Pfarrer  Reinhold präsentiert wurde. Rainer Glissnik
 
"Wir alle dürfen in der Liebe Gottes baden, um für dieses Leben gestärkt zu werden", erklärte Landesbischof und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland Dr. Heinrich Bedford-Strohm beim Festgottesdienst.Rainer Glissnik
"Wir alle dürfen in der Liebe Gottes baden, um für dieses Leben gestärkt zu werden", erklärte Landesbischof und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland Dr. Heinrich Bedford-Strohm beim Festgottesdienst.Rainer Glissnik
 

Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm hielt die Festpredigt anlässlich von "350 Jahre Dreifaltigkeitskirche".

"Wir alle dürfen in der Liebe Gottes baden, um für dieses Leben gestärkt zu werden", erklärte Landesbischof und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, beim Festgottesdienst zum Jubiläum "350 Jahre Dreifaltigkeitskirche Hain".

Für Pfarrer Reinhold König wurde mit dem Besuch des Landesbischofs und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland ein Wunder für Burkersdorf und Hain Wirklichkeit. König konnte zum Festgottesdienst zahlreiche frühere Pfarrer und deren Frauen in Hain willkommen heißen.

Die Bewohner von Burkersdorf und Hain, von Tiefenklein und Weides, des Marktes Küps, aus dem ganzen Kreis Kronach und dem Dekanat Ludwigsstadt Kronach halfen gemeinsam beim Jubiläum mit. "In einer Zeit, in der das Gemeinwohl immer mehr vernachlässigt wird, zeigen wir, es geht auch anders", freute sich Pfarrer König.

In seiner Festpredigt betonte Bedford-Strohm die heilende Liebe Gottes: "Dadurch erfahren wir, dass wir uns vor nichts und vor niemanden fürchten müssen. Nicht vor Mächten dieser Erde, nicht vor dem Tod, nicht vor Hass und Spaltung. Nicht vor Menschen, die anders aussehen und anders denken als wir. Nicht vor der Ungewissheit der Zukunft." Diese Botschaft müsse in die Alltagswirklichkeit hineinwirken.

Die Mauer, die von Gott trennt

Schuldzuweisungen an andere wie auch an uns selbst seien große Mauersteine, die uns den Blick auf Liebe Gottes verbauen. Es gebe viele andere Steine: Neid, Geiz, Rücksichtslosigkeit gegenüber den Schwachen, Abwertung anderer Menschen. Ein erster Schritt sei, sich überhaupt dieser Mauer der Trennung zwischen Gott und dem Menschen bewusst zu werden. "Wir sollten erkennen, dass Gott uns immer wieder hilft, diese Steine abzutragen", sagte der Landesbischof. Manchmal seien es nur kleine, aber sehr wirksame Schritte. Ein freundliches Wort statt einer genervten Reaktion. Ein Gebet für einen Menschen, mit dem man es gerade besonders schwer hat. Oder einmal einfach durchatmen und eine Nacht darüber schlafen, bevor man einem anderen unter die Nase reibt, was er oder sie verkehrt gemacht hat. "Statt schuld sind die anderen, geliebt sind die Nächsten." Das sei die großartige reformatorische Erkenntnis Martin Luthers.

"Es ist einfach nur schön, heute hier in Hain zu sein", freute sich Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Von Herzen dankte er allen, die hier bei dieser wunderschönen Feier mithalfen, allen voran Pfarrer Reinhold König.

"Es ging immer weiter"

"Unsere Kirche hat Geburtstag und ich freue mich, dass so viele gekommen sind", freute sich stellvertretende Vertrauensfrau Sabine Siegelin, die enorm viel zum Jubiläum beitrug. 350 Jahre haben Menschen in dieser Kirche ihre Sorgen, ihr Leid und ihre Freude getragen. "Und sie hat alles ausgehalten." In den 350 Jahren war die Zukunft des Hainer Kirchleins öfters bedroht. Einmal war die Pfarrstelle 47 Jahre verwaist. "Aber es ging immer weiter", betonte Sabine Siegelin. "Das hoffen wir auch für die Zukunft."

"Was für ein wechselhaftes Auf und Ab", meinte Landessynodale und Dekanin Dorothea Richter zur Geschichte des Hainer Gotteshauses. Anfangs hatte die Pfarrei lauter junge Pfarrer, die sich später wegbewarben. Auch heute werde versucht, geeignete Bewerber in unsere schöne Gegend zu bekommen. Landesbischof Bedford-Strohm schlug vor, in einem Video die unglaublich vielen positiven Argumente für diese Region aufzuzeigen.

Ein starkes Zeichen

Heute sind wir alle etwas stolz, betonte Landrat Klaus Löffler. Es sei ein starkes Zeichen für den ländlichen Raum, dass Landesbischof Bedford-Strohm in den Landkreis Kronach kam. "Sie leisten eine ganz fantastische Arbeit", lobte er auch Dekanin Dorothea Richter. Sie leiste enorm viel für die ihr anvertrauten Menschen im Landkreis Kronach. In bewegten Zeiten sei es wichtig, für unsere Werte und Ideale einzutreten. Kirche und politisch Verantwortliche müssten gemeinsam daran arbeiten, trennende Mauern abzubauen. "Für unseren Marktflecken ist es schon etwas Besonderes, eine große Ehre und Freude, den obersten Geistlichen und Würdenträger der evangelischen Kirche in Deutschland hier in Hain begrüßen zu dürfen", war der Küpser Bürgermeister Bernd Rebhan begeistert. Offiziell überreicht wurde die vom letzten Hainer Lehrer, Dieter Baer, maßgeblich erstellte Chronik vorgestellt.

Bei der Umrahmung des Gottesdienstes wirkten mit: der Dekanatsposaunenchor (Leitung Andreas Thiel), der Posaunenchor (Leitung Sebastian Krügel), der Singkreis (Leitung Manuela Ruf) und Claudia Weid (Sologesang) sowie Markus Blomenhofer an der Orgel.