Grippe: Von einer Stunde zur anderen todkrank

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Einige Patienten kamen in einem so schlechten Allgemeinzustand und mit Grippesymptomen in die Helios-Frankenwaldklinik, dass sie mehrere Tage stationär aufgenommen werden mussten.
Einige Patienten kamen in einem so schlechten Allgemeinzustand und mit Grippesymptomen in die Helios-Frankenwaldklinik, dass sie mehrere Tage stationär aufgenommen werden mussten.
Andreas Gebert/dpa (Symbolbild)

Die Zahl der Erkrankungen ist unterschiedlich hoch, bei manchen Firmen der Personalstand deshalb erheblich dezimiert. Besonders erwischt hat es die Beschäftigten des BRK-Seniorenhauses. Bei den Maschinenbau-Firmen Weber und Waltec gibt es nicht mehr Krankmeldungen als sonst.

Die Zahl der gemeldeten Fälle von Grippe ist in den beiden vergangenen Wochen im Frankenwald erheblich nach oben geschnellt. Das berichtet Helmut Weiß von der Abteilung Gesundheitswesen des Landratsamts. Auch auf Landesebene sei die Zahl der Grippefälle deutlich angestiegen. "Wenn das weiter so anhält, bekommen wir eine Jahrhundertgrippe", befürchtet der Mediziner.

Helmut Weiß bat jedoch, zwischen einem zwar unangenehmen, aber viel harmloseren grippalen Infekt und der Influenza zu unterscheiden. "Wenn man sich von einer Stunde zur anderen schwer krank fühlt und nur noch ins Bett will, dann hat man eine Grippe", spricht Weiß den viel ernsteren Krankheitsverlauf an.

Auch Landratsamts-Pressesprecher Bernd Graf bestätigte, dass der Krankenstand im Landratsamt in den vergangenen drei bis vier Wochen höher als sonst um diese Jahreszeit war. Die Zahl der Kurzzeiterkrankungen sei wesentlich angestiegen.


Mitarbeiter kurieren sich aus

Verwaltungsleiter Roland Funk vom BRK-Altenheim in Kronach berichtete von massiven Personalproblemen auf Grund der Häufung von Krankheitsfällen. Viele Mitarbeiterinnen seien Mütter, die in Teilzeit arbeiteten. Ihre Kinder brächten das Virus aus Kindergärten und Schulen mit nach Hause und steckten die Mütter an. Denen riet Funk, die Erkältung oder Grippe "so lange auszukurieren, bis sie wieder fit sind", damit die Bewohner des Seniorenhauses nicht angesteckt würden.

Roland Funk verwies auf ein umfangreiches Paket an Gesundheitsvorsorge, das man den Mitarbeitern anbiete und das sehr gut angenommen werde. "Aber die Grippewelle haben wir alle Jahre von November bis März. Das muss man einkalkulieren."


Mehr Patienten zu betreuen

Keine so großen Personalprobleme auf Grund von Krankheit gibt es in der Helios Frankenwaldklinik. Pressesprecher Stephan Zeidler berichtete, dass sich der Krankenstand im Rahmen halte. Das liege auch daran, dass die Mitarbeiter gegen Grippe geimpft seien, damit sie nicht angesteckt würden. Bei den Patienten habe man mehr Fälle von grippalen Infekten oder Influenza zu verzeichnen. Manche Patienten seien in einem so schlechten Allgemeinzustand eingeliefert worden, dass man sie ein paar Tage in der Helios Frankenwaldklinik habe behalten müssen. In der Notaufnahme würden den Patienten das Fieber senkende Mittel und/oder Antibiotika verabreicht. In Kronach sei es aber nicht zu schlimm wie in mittelfränkischen Kliniken, wo Patienten auf die Gänge geschoben würden. "Das kommt bei uns nicht vor", versicherte Zeidler, obwohl zurzeit mehr Patienten zu betreuen seien als sonst.

Bei Heinz-Glas in Kleintettau war der Krankenstand im Januar schon leicht erhöht. Im Februar ist er nochmals angestiegen. "Es hält sich aber noch in Grenzen", sagte Personalchefin Elke Zipfel, weil der Krankenstand im Winter ohnehin höher sei als im Sommer.


Mehr Krankmeldungen

Auch bei der Firma Dr. Schneider in Neuses hat man zurzeit mehr Krankmeldungen als sonst. Bei der Maschinenfabrik Weber und der Firma Waltec ist dagegen keine Häufung der Krankmeldungen zu verzeichnen.
An der Lucas-Cranach-Schule ist die Krankheitsrate nach den Faschingsferien nicht in die Höhe geschnellt. "Hoffentlich bleibt's so", wünscht sich Rektorin Anita Neder.

Am Frankenwald-Gymnasium hat man ähnliche Erfahrungen gemacht: dass Schüler und Lehrer gesund aus den Ferien zurückgekommen sind. An der Mittelschule Pressig ist die Grippewelle bislang vorbeigegangen. Rektor Reinhard Horn berichtete, dass es ab Montag keine neuen Krankheitsfälle gegeben habe. In den Ferien seien einige Leute krank gewesen, doch die seien am Montag wieder zum Dienst erschienen. Für die Jahreszeit sei der Krankenstand normal.