Die Gemeinde Wilhelmsthal stellt Anwohner Johannes Neder in Sachen Buswartehäuschen von jeglicher Haftung frei, "falls es eine solche überhaupt gibt", sagt Bürgermeister Wolfgang Förtsch (CSU) auf Nachfrage, und ergänzt: "Zumindest so lange, bis diese Frage geklärt ist."
Man habe Johannes Neder ein Schreiben übermittelt, in dem man das erklärt habe. Gleichzeitig habe man ihn gemahnt, sich nicht mehr am Buswartehäuschen "zu vergreifen und weiterhin eigenmächtig Absperrbänder anzubringen". Dies sei nicht mehr hinnehmbar.
Die Gemeindeverwaltung prüfe die Haftungsfrage. Förtsch betont, dass davon bis zur Veröffentlichung in den Tageszeitungen noch nicht die Rede gewesen sei. Man gehe nach wie vor davon aus, dass die vermeintlichen Risiken über die Kommune abgesichert seien, wolle aber Klarheit schaffen.
Hintergrund Zum Hintergrund: Johannes Neder hatte ein Anwesen in der Kronacher Straße erworben. Nachdem Bürgermeister Förtsch festgestellt hat, dass in diesem Bereich Fahrzeuge über den Gehweg fahren, der in unmittelbarer Nähe zum Buswartehäuschen ist, wo Kinder morgens auf den Bus warten, hat er dort zwei Pfähle einschlagen lassen. Seitdem kann diese - zu keinem Zeitpunkt als solche vorgesehene - Zufahrt nicht mehr benutzt werden.
Johannes Neder hat am Dienstag das Buswartehäuschen mit Absperrband versehen - mit der Begründung, dass dieses zu einem gewissen Teil auf seinem Grundstück stehe und er sich deshalb in der Haftung sieht.
In der nächsten Gemeinderatssitzung steht dieses Thema auf der Tagesordnung.