FOS am Rennsteig braucht noch einige Jahre Geld

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Die FOS am Rennsteig. Foto: Archiv
Die FOS am Rennsteig. Foto: Archiv

Die SPD-Kreistagsfraktion ging auf weitere Projekte ein, die in den kommenden Jahren vorangebracht werden sollen. Das betrifft sowohl den öffentlichen Nahverkehr als auch diverse Bauprojekte. Auch die Verkehrsanbindung wurde als wichtig erachtet.

"Das Jahr 2015 wird nicht langweilig werden", versprach SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Richard Rauh am Montag bei einer Besprechung mit den weiteren SPD-Kreisräten Ralf Pohl, Timo Ehrhardt und Oliver Skall im Kreisbüro.

Zur FOS und einem möglichen Standort für eine weiterführende Schule am Rennsteig verwies Rauh darauf, dass man keinen Nord-Süd-Konflikt haben wolle, aber "wenn ich so was bauen will, hat das auch Auswirkungen auf den Süden". In der Wirtschaft werde nur investiert, wenn man auch einen Absatzmarkt sehe. Timo Ehrhardt berichtete, die FOS am Rennsteig habe bisher eine Million Euro gekostet. Pro Schuljahr müsse man 350 000 Euro aufbringen. Der Landkreis übernehme davon 50 000 Euro, die gleiche Summe brauche man von Sponsoren. Die FOS brauche noch ein bisschen Zeit, um Kosten deckung zu erreichen.

Zum Haushalt des Jahres 2015 sagte Richard Rauh, man habe sich finanziell etwas freigeschwommen, brauche aber eine ruhige Hand und Augenmaß, dürfe sich nicht von Hektik und Aktionismus treiben lassen. Auch wenn der Haushalt 2015 gut aufgestellt sei, solle man an der Kreisumlage nicht groß rum operieren, sondern diese belassen, um "die Schlagzahl zu intensivieren, beispielsweise beim Straßenbau. Das wäre nachhaltiger".

Viele Investitionen
Richard Rauh sieht einen großen Investitionsbedarf im Landkreis - auch über das Jahr 2020 hinaus: 67 Millionen Euro beim Hochbau, zwölf Millionen Euro bei den Kreisstraßen und 17 Millionen Euro für sonstige Maßnahmen. Wenn die Bauarbeiten an Kreiskulturraum und Gymnasien abgeschlossen seien, müsse die Berufsschule saniert werden. Der SPD-Kreistags fraktionsvorsitzende schätzte, dass dies etwa 20 Millionen Euro kosten werde.

Ralf Pohl plädierte dafür, den Öffentlichen Personennahverkehr flexibler zu machen und dadurch die Jüngeren, die noch nicht, sowie die Älteren, die nicht mehr Auto fahren könnten, zu unterstützen. In Tirschenreuth habe man sich das Rufbussystem angesehen. Dadurch seien 18 zusätzliche Linien und 80 zusätzliche Haltestellen geschaffen worden: "Das ist kein Luxus, sondern funktionierender öffentlicher Nahverkehr. Die Taxiunternehmen werden nicht gefährdet, sondern ihnen werden zusätzliche Geschäftsfelder eröffnet, weil hauptsächlich Kleinbusse fahren."

Den Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) sah Pohl nicht so vordringlich wie den öffentlichen Nahverkehr. Mit dem Tarifverbund werde man sich erneut beschäftigen müssen. Weil es Ermäßigungen gebe, müssten die Kommunen beim VGN draufzahlen: der Kreis Kronach im ersten Jahr 363 000 Euro, in den folgenden Jahren ebenfalls je einen sechsstelligen Betrag.

Bei der Bundesstraße 303 sehe die SPD Handlungsbedarf, aber nur als Ergänzung zur vierspurigen B173, nicht als Ersatz. Zwischen Schmölz und Sonnefeld solle die B 303 dreispurig ausgebaut werden, zwischen Sonnefeld und Ebersdorf vierspurig. Zu einem möglichen ICE-Halt in Coburg wünschte sich Pohl einen Expressbus nach Coburg. Die bisherige Bahnlinie solle als Intercity-Verbindung aufrecht erhalten werden. Die Bahn schlage für diesen Fall einen Interregio Nürnberg-Berlin vor, an dem sich aber die Bundesländer beteiligen sollten. "Bis 2017 muss es auf der Altstrecke eine Lösung geben, sonst kriegen wir gar nichts", drängte Ralf Pohl.

Zur Ortsumgehung Zeyern sagte Oliver Skall, "wir Marktrodacher sind guter Dinge, dass der Spatenstich in Kürze erfolgen kann". Die Kosten von zehn Millionen Euro könnten auf drei Haushaltsjahre verteilt werden. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen seien bereits erfolgt.