Die Firma KTR verlagert ihren Standort von Thüringen nach Franken. Für das Freizeitzentrum und zwei Firmen gibt es hohe Förderungen der Regierung von Oberfranken.
Die Entscheidung ist gefallen. Der Geschäftsführer von "KTR-Kunststoff-Technik GmbH am Rennsteig", Thomas Ebertsch und seine Frau Annette werden ihren Produktionsstandort von Spechtsbrunn nach Steinbach am Wald verlagern. Am Sonntag wurde dem Ehepaar beim Bürgerfest in Hirschfeld der Förderbescheid durch den Leiter des Bereichs für Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr bei der Regierung von Oberfranken, Thomas Engel, ausgehändigt.
Bereits im Frühjahr 2015 soll mit dem Bau von Fertigungshalle, Lager und Verwaltungsgebäude im Gewerbegebiet "Am Dammbach" begonnen werden. Der "Umzug" des Unternehmens ist für Ende 2015 geplant.
Dann werden in Steinbach unter anderem technische Kunststoffteile für die Elektro- und für Automotivindustrie sowie für die Glasveredelung hergestellt. Zudem werden auch Teile für die Kosmetikindustrie produziert.
In der Nähe des Wohnorts Im Jahr 2004 hob Thomas Ebertsch zusammen mit seiner Frau Annette die KTR-Kunststoff-Technik GmbH am Rennsteig aus der Taufe. Für den Standort Spechtsbrunn habe man sich überwiegend aus familiären Gründen entschieden. Als Eltern von fünf Kindern sei ihnen daran gelegen gewesen, in der Nähe ihres Wohnorts, nämlich Kleintettau, zu arbeiten. "Die höhere Förderkulisse in Thüringen spielte nur eine zweitrangige Rolle", erklärten beide.
Nun aber, so Thomas Ebertsch, sind in Spechtsbrunn die Kapazitäten erschöpft. Seit rund drei Jahren sei man auf Standortsuche gewesen. Die Auftragsbücher sind voll. Das Unternehmen will auch künftig an seinen Stärken festhalten, neben motivierten und qualifizierten Mitarbeitern seinen Kunden auch eine schnelle, flexible Umsetzung der Produktwünsche zu ermöglichen. "Und dafür brauchen wir Platz!"
Ein geeignetes Gebiet In Steinbach hat das Ehepaar Ebertsch nun ein geeignetes Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe ihres Wohnorts Kleintettau gefunden. "Es passt hervorragend", so Annette Ebertsch, zumal auch die Mitarbeiter aus dem oberen Frankenwald, beziehungsweise aus den benachbarten thüringischen Gemeinden kommen.
Als eine tolle Sache bewerten beide die Unterstützung durch Bürgermeister Klaus Löffler (CSU). Zum einen haben sie ein attraktives Angebot zwecks Erwerb der rund 13 000 Quadratmeter großen Gewerbefläche bekommen. Zum anderen war er an ihrer Seite, wenn es um behördliche Belange ging. Und natürlich ist auch der Gewerbesteuerhebesatz von 280 v. H. - mittlerweile der niedrigste Satz in ganz Oberfranken - nicht zu verachten.
13 Mitarbeiter In dem "jungen Betrieb" sind mittlerweile 13 Mitarbeiter beschäftigt. Mit der Standortverlagerung und der damit verbundenen Vergrößerung des Betriebs sind weitere fünf Arbeitsplätze geplant. Rund 2,5 Millionen Euro werden die Ebertschs in den Standort Steinbach investieren.
"Dass die Familie Ebertsch nun mit ihrem Betrieb nach Steinbach geht, ist eine tolle Sache" freut sich Bürgermeister Klaus Löffler. Die Flächen im Gewerbegebiet "Am Dammbach" sind somit ausgeschöpft. Knapp zehn Jahre ist es her, als die Gemeinde dieses Areal von privater Hand erwarb. Innerhalb weniger Jahre konnten mit Gezi-Druck und KTR nun zwei neue Betriebe angesiedelt werden, die zusätzliche Arbeitsplätze den Menschen in der Region zur Verfügung stellen.
Der Bürgermeister jubelt Knapp 2,5 Millionen Euro an Förderung gibt es für das Freizeit- und Tourismuszentrum Steinbach. "Es ist Wahnsinn, es ist ein Freudentag", jubelte Bürgermeister Klaus Löffler am Sonntag im vollbesetzten Zelt beim Bürgerfest. Nicht nur er freute sich riesig, als Thomas Engel ihn mit einem Förderbescheid der Regierung von Oberfranken für das Freizeit- und Tourismuszentrum in Höhe von 2 479 000 Euro überraschte. Der Freistaat, so Engel, fördere auch Maßnahmen für eine Verbesserung der Tourismusinfrastruktur. Insgesamt sollen rund fünf Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung des Freizeitzentrums investiert werden. Dank der großzügigen Förderung und aufgrund dessen, dass drei Millionen Euro an Rücklagen vorhanden sind, ist die Gemeinde Steinbach nun in der Lage, dieses Projekt ohne Verschuldung zu stemmen.
Ein Freudentag war es auch für den Geschäftsführer von D. T. Design, Dominik Trebes. Der Kehlbacher bleibt seiner Heimat treu und investiert derzeit in ein Geschäftsgebäude für seine Medien- und Werbeagentur.
53 Millionen Euro an Fördermitteln Insgesamt, so Thomas Engel seien in den vergangenen Jahren 53 Millionen Euro an Wirtschaftsfördermitteln in den Landkreis Kronach geflossen. Zum 30. Juni 2014 endet nun die bisherige Förderkulisse. Ab 1. Juli werden kleinere Unternehmen (bis 50 Mitarbeiter) mit 20 Prozent (bisher 35 Prozent) gefördert, mittlere Unternehmen (von 51 bis 250 Mitarbeiter) mit zehn Prozent (bisher 25 Prozent). Größere Unternehmen (ab 250 Mitarbeiter) werden leer ausgehen (bisher 15 Prozent).