Das Industriegebiet in Kleintettau wächst. Eine Bewerbung als Öko-Modellregion ist davon nicht berührt.
Die Firma Gramß Kunststoffverarbeitung investiert in Kleintettau. Geplant ist den Worten des Bürgermeisters Peter Ebertsch (BfT) zufolge ein neues Logistikzentrum im Industriegebiet. Außerdem soll im bestehenden Tekutec-Gebäude, das einst zur Heinz-Gruppe gehörte, eine Produktionsstätte eingerichtet werden.
Bei einer Ortsbegehung Ende Oktober bemängelten Mitglieder des Gemeinderates eine zu hohen Aufschüttung gegenüber der Baustelle. Das stelle eine Gefahrensituation dar, hieß es in der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Nun werden die Investoren aufgefordert, bis Ende Juni 2019 die Höhe des Aushubs zu minimieren, bis zum 31. Dezember 2020 soll es dann keinen Höhenunterschied mehr zwischen Straße und Bauschuttmaterial geben.
Zuvor sprach sich das Gremium dafür aus, das Ingenieurbüro IKB aus Regensburg ermitteln zu lassen, welche Voraussetzungen für eine Glasfaseranbindung für die Grundschule in Tettau gegeben sein müssten und wie hoch die Kosten wären. Eine Ausschreibung soll anschließend folgen. Wie Bürgermeister Ebertsch mitteilte, könne man hierfür bis zu 80 Prozent, maximal 50 000 Euro an Förderungen erhalten.
Mit einer Gegenstimme befürwortete der Markt die Teilnahme am Wettbewerb "Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen". Hier erklärte Ebertsch, dass die Stadt Kronach die Kommunen zur Teilnahme eingeladen hätte. Es werde eine Stelle geschaffen, die die Teilnehmer für die nächsten zwei Jahre professionell im Prozess begleite. Insgesamt müssten die Kommunen 50 000 Euro aufbringen, für Tettau käme eine Summe in Höhe von rund 2000 Euro zusammen. Tettau sei mit dem Tropenhaus und der schottischen Hochlandrinderzucht geradezu prädestiniert.
"Wenn es der regionalen Entwicklung dient, dann kann ich zustimmen", so Dietmar Schmidt (SPD). Er hatte die Befürchtung, dass es ähnlich wie im Bereich Tourismus ist. "Es wird immer von Großartigem gesprochen, aber letztendlich macht sich das nicht in den Touristenzahlen bemerkbar." Ines Pechtold (SPD) ergänzte: "Es muss was für die Gemeinde Tettau herauskommen."
Vollausbau wäre zu teuer
Ein Punkt war zudem die Sanierung der Glasmeister-Heinz-Straße in Kleintettau.Hier investierte der Markt 125 000 Euro für den ersten Bauabschnitt. Der zweite soll 2019 vorgenommen werden. Der Bürgermeister vertrat die Auffassung, dass eine aufwendige Sanierung der Trasse genüge. Ein Vollausbau mit Kosten in Höhe von rund 600 000 Euro wäre zu teuer gewesen.
In diesem Zusammenhang kritisierte Helmut Neubauer (BfT), dass sämtliche Baumaßnahmen teurer als geplant seien. "Können die Firmen nicht gleich 10 bis 15 Prozent mehr an Kosten einkalkulieren - dann müssten wir keinen Nachtragshaushalt aufstellen!"