Firma Gramß Kunststoffverarbeitung baut ein Logistikzentrum in Kleintettau

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Die Firma Gramß investiert in Kleintettau. Allerdings ist den Räten die Aufschüttung auf der anderen Straßenseite ein Dorn im Auge. Foto: Veronika Schadeck
Die Firma Gramß investiert in Kleintettau. Allerdings ist den Räten die Aufschüttung auf der anderen Straßenseite ein Dorn im Auge.  Foto: Veronika Schadeck

Das Industriegebiet in Kleintettau wächst. Eine Bewerbung als Öko-Modellregion ist davon nicht berührt.

Die Firma Gramß Kunststoffverarbeitung investiert in Kleintettau. Geplant ist den Worten des Bürgermeisters Peter Ebertsch (BfT) zufolge ein neues Logistikzentrum im Industriegebiet. Außerdem soll im bestehenden Tekutec-Gebäude, das einst zur Heinz-Gruppe gehörte, eine Produktionsstätte eingerichtet werden.

Bei einer Ortsbegehung Ende Oktober bemängelten Mitglieder des Gemeinderates eine zu hohen Aufschüttung gegenüber der Baustelle. Das stelle eine Gefahrensituation dar, hieß es in der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Nun werden die Investoren aufgefordert, bis Ende Juni 2019 die Höhe des Aushubs zu minimieren, bis zum 31. Dezember 2020 soll es dann keinen Höhenunterschied mehr zwischen Straße und Bauschuttmaterial geben.

Zuvor sprach sich das Gremium dafür aus, das Ingenieurbüro IKB aus Regensburg ermitteln zu lassen, welche Voraussetzungen für eine Glasfaseranbindung für die Grundschule in Tettau gegeben sein müssten und wie hoch die Kosten wären. Eine Ausschreibung soll anschließend folgen. Wie Bürgermeister Ebertsch mitteilte, könne man hierfür bis zu 80 Prozent, maximal 50 000 Euro an Förderungen erhalten.

Mit einer Gegenstimme befürwortete der Markt die Teilnahme am Wettbewerb "Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen". Hier erklärte Ebertsch, dass die Stadt Kronach die Kommunen zur Teilnahme eingeladen hätte. Es werde eine Stelle geschaffen, die die Teilnehmer für die nächsten zwei Jahre professionell im Prozess begleite. Insgesamt müssten die Kommunen 50 000 Euro aufbringen, für Tettau käme eine Summe in Höhe von rund 2000 Euro zusammen. Tettau sei mit dem Tropenhaus und der schottischen Hochlandrinderzucht geradezu prädestiniert.

"Wenn es der regionalen Entwicklung dient, dann kann ich zustimmen", so Dietmar Schmidt (SPD). Er hatte die Befürchtung, dass es ähnlich wie im Bereich Tourismus ist. "Es wird immer von Großartigem gesprochen, aber letztendlich macht sich das nicht in den Touristenzahlen bemerkbar." Ines Pechtold (SPD) ergänzte: "Es muss was für die Gemeinde Tettau herauskommen."

Vollausbau wäre zu teuer

Ein Punkt war zudem die Sanierung der Glasmeister-Heinz-Straße in Kleintettau.Hier investierte der Markt 125 000 Euro für den ersten Bauabschnitt. Der zweite soll 2019 vorgenommen werden. Der Bürgermeister vertrat die Auffassung, dass eine aufwendige Sanierung der Trasse genüge. Ein Vollausbau mit Kosten in Höhe von rund 600 000 Euro wäre zu teuer gewesen.

In diesem Zusammenhang kritisierte Helmut Neubauer (BfT), dass sämtliche Baumaßnahmen teurer als geplant seien. "Können die Firmen nicht gleich 10 bis 15 Prozent mehr an Kosten einkalkulieren - dann müssten wir keinen Nachtragshaushalt aufstellen!"

Unter Punkt "Sonstiges" wurde kritisiert, dass Lkws den Wildberg mit seinem 16-prozentigen Gefälle nutzen, um nach Tettau zu kommen. Martin Schülein (BfT) sprach von immensen Gefahren. Ebertsch versprach, sich erneut mit den thüringischen Kollegen in Verbindung zu setzen. Bereits in Sonneberg sollte darauf hingewiesen werden, dass für Lastwagen die Nutzung dieser Straße verboten ist.

Dietmar Schmidt (SPD) fragte nach der Nutzung des Mitfahrbänklas. Er habe noch keinen Bürger dort gesehen. "Wenn du keinen siehst, dann müssen die Leute auch nicht warten", meinte Ebertsch schmunzelnd.

Tropenhaus bekommt ein Bistro

Der Bürgermeister betonte bezüglich des angedachten Bistros am Tropenhaus, dass dies keine Konkurrenz zu der hiesigen Gastronomie sei. Er wies auf eine Befragung der Gäste hin. 75 Prozent hätten bedauert, dass es am Tropenhaus keine Gelegenheit für eine Tasse Kaffee gebe. Der Markt müsse darauf reagieren.

Am Anfang der Sitzung ließ der Bürgermeister das vergangene Jahr Revue passieren. Es sei eine spannende und anspruchsvolle Zeit gewesen. Er bedankte sich bei seinem Gremium für die konstruktive Zusammenarbeit. Viele Projekte habe man dadurch realisieren können. Er sprach von Investitionen in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Dabei habe sich der Schuldenstand um 500 000 Euro erhöht. Sein Dank galt auch der Regierung von Oberfranken und dem Amt für ländliche Entwicklung für die Unterstützung und Förderungen.

Ines Pechtold (SPD) bedankte sich im Gegenzug im Namen ihrer Fraktion beim Bürgermeister und der Verwaltung für das gute Miteinander. In die gleiche Kerbe schlug auch Michael Müller (BfT). Dadurch habe man vieles für den Markt bewirken können.