Björn Cukrowski tritt für die FDP als Landtagskandidat an. Im Interview beantwortet er unter anderem die Frage, warum.
Was werden die Schwerpunktthemen Ihres Wahlkampfes sein?Björn Cukrowski: Ich will den Weg, den die FDP gemeinsam mit der CSU 2008 eingeschlagen hat, fortsetzen. Das gilt insbesondere beim Thema Bildung. Hier gilt es, die Ganztagsschulen weiter auszubauen und mit so genannten Zwerglschulen die Grundschulen vor Ort zu erhalten. Außerdem müssen wir den Innovationsstandort Oberfranken weiter ausbauen - konkret mit der Technologieallianz Oberfranken. Die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft ist wichtig, wir müssen schauen, dass wir gute Ideen schnell auf die Straße bringen - sprich, dass wir sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen. Weitere Anliegen sind die Fachkräftesicherung und eine bezahlbare wie sichere Energieversorgung - besonders für energieintensive Unternehmen.
Der Kreiskulturraum soll saniert werden. Allerdings sind Förderanträge bislang immer abgelehnt worden - mit der Begründung, dass sie in kein Förderprogramm passen würden. Was gilt es hier zu tun?Gerade für unseren Raum, der vor besonderen demografischen Herausforderungen steht, müsste ein entsprechendes Förderprogramm entwickelt werden. Ich weiß, dass bei Haushaltsberatungen in der Staatskanzlei schon darüber gesprochen wurde, und bin zuversichtlich, dass hier etwas zu Stande kommt.
Stichwort Behördenverlagerung - Was kann man hier für den Landkreis noch herausholen?Prinzipiell ist das ein gutes Instrument, wie man in Fürth nach der Insolvenz von Quelle gesehen hat. Man muss aber auch die Kehrseite der Medaille sehen: Bevor man die Beamten und ihre Familien zwingt, umzuziehen, liegt mir daran, den Kreis anderweitig so attraktiv zu machen, dass man dieses Instrument gar nicht braucht. Kronach soll so mittelstandsfreundlich werden, dass die Unternehmen von selbst kommen.
Die Verkehrsanbindung des Landkreises wird seit jeher beklagt. Was muss Ihrer Meinung nach passieren, damit man vorwärts kommt?Ich denke, wir müssen eine Priorisierung vornehmen. Wenn jede Gemeinde ruft, rufen so viele, dass schlimmstenfalls alle hinten runterfallen. Als Erstes sollten wir schauen, dass wir mit der Anbindung der B 173 nach Lichtenfels zügig vorankommen, und dann können wir die Ortsumgehungen angehen. Küps hat da wohl den größten Bedarf.
Warum tun Sie sich den Stress/Wahlkampf eigentlich an? Warum wollen Sie in den Landtag?Weil ich dort für meine Region das Meiste tun kann. Ich möchte dazu beitragen, dass noch mehr vorangeht, dazu braucht es Leute mit einer starken Stimme. Dass man etwas anstoßen kann, sieht man seit die FDP mit in der Regierungsverantwortung steht. Und damit es nicht zu einer Rolle rückwärts, einer Alleinherrschaft der CSU kommt, gebe ich mir diesen Stress.
Die Glaubwürdigkeit der Politiker hat seit Guttenberg gelitten. Wie versuchen Sie zu überzeugen?Das einzige, was ich mit Guttenberg gemein habe, ist, dass wir beide Oberfranken sind. Ich überbringe negative Nachrichten wie positive. Man darf nichts versprechen, was man nicht halten kann. Ich habe versprochen, mich für das Burghotel und die Festung einzusetzen. Beides hat geklappt.
Steckbrief Alter 37
Wohnort Pressig
Familienstand In einer Beziehung
Parteizugehörigkeit In der FDP ist Björn Cukrowski seit 2005.
Politische Ämter FDP-Kreisvorsitzender und Schriftführer im Bezirksvorstand der FDP
Beruf Politikwissenschaftler; persönlicher Referent des Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag, Thomas Hacker
Hobbys Motorradfahren, Grillen und Fahrradfahren
Zeit Björn Cukrowski nimmt sich gerne Zeit für eine gute CD mit handgemachter Musik bei einem Weißbier.
Stärke Als seine größte Stärke bezeichnet Cukrowski seine sehr widerstandsfähige gute Laune.
Schwäche Seine größte Schwäche sei hingegen Bratensülze.
Landkreis Am besten am Landkreis Kronach gefällt Björn Cukrowski seine Lebensgefährtin.
Serie Wir stellen die Landtagskandidaten in einer Interview-Serie vor. Alle Kandidaten bekommen die gleichen Fragen.