Eisengießerei Kronach investiert Millionen Euro

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Eineinhalb Tonnen 1500 Grad heißer Stahl werden aus dem Schmelzofen gekippt. Foto: Friedwald Schedel
Eineinhalb Tonnen 1500 Grad heißer Stahl werden aus dem Schmelzofen gekippt.  Foto: Friedwald Schedel
Das Ausgangsmaterial: Gusseisenbruch Foto: Friedwald Schedel
Das Ausgangsmaterial: Gusseisenbruch  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Ausgangsmaterial: Gusseisenbruch Foto: Friedwald Schedel
Das Ausgangsmaterial: Gusseisenbruch  Foto: Friedwald Schedel
 
Der festgebackene Sand kann wiederverwendet werden. Foto: Friedwald Schedel
Der festgebackene Sand kann wiederverwendet werden. Foto: Friedwald Schedel
 
Der festgebackene Sand kann wiederverwendet werden. Foto: Friedwald Schedel
Der festgebackene Sand kann wiederverwendet werden. Foto: Friedwald Schedel
 
Das Material im Ofen ist voll aufgeheizt und kann in den Behälter fließen. Links ein Teil der Gussformen. Foto: Friedwald Schedel
Das Material im Ofen ist voll aufgeheizt und kann in den Behälter fließen. Links ein Teil der Gussformen. Foto: Friedwald Schedel
 
Eduard Scheffler holt Schlacke aus dem Induktionsofen. Foto: Friedwald Schedel
Eduard Scheffler holt Schlacke aus dem Induktionsofen. Foto: Friedwald Schedel
 
Eduard Scheffler holt Schlacke aus dem Induktionsofen. Foto: Friedwald Schedel
Eduard Scheffler holt Schlacke aus dem Induktionsofen. Foto: Friedwald Schedel
 
Blick in die glühende Masse des Induktionsofens Foto: Friedwald Schedel
Blick in die glühende Masse des Induktionsofens Foto: Friedwald Schedel
 
Die Gussformen werden befüllt. Die digitale Waage zeigt an, dass noch 1435 Kilo gegossen werden können. Foto: Friedwald Schedel
Die Gussformen werden befüllt. Die digitale Waage zeigt an, dass noch 1435 Kilo gegossen werden können.  Foto: Friedwald Schedel
 
Frank Mäusbacher checkt die Temperatur. Foto: Friedwald Schedel
Frank Mäusbacher checkt die Temperatur.  Foto: Friedwald Schedel
 
Das digitale Thermometer zeigt fast 1400 Grad. Foto: Friedwald Schedel
Das digitale Thermometer zeigt fast 1400 Grad. Foto: Friedwald Schedel
 
Eisen fließt aus dem Induktionsofen in den Behälter, mit den gegossen wird. Foto: Friedwald Schedel
Eisen fließt aus dem Induktionsofen in den Behälter, mit den gegossen wird.  Foto: Friedwald Schedel
 
Eisen fließt aus dem Induktionsofen in den Behälter, mit den gegossen wird. Foto: Friedwald Schedel
Eisen fließt aus dem Induktionsofen in den Behälter, mit den gegossen wird.  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Material im Ofen ist voll aufgeheizt und kann in den Behälter fließen. Links ein Teil der Gussformen. Foto: Friedwald Schedel
Das Material im Ofen ist voll aufgeheizt und kann in den Behälter fließen. Links ein Teil der Gussformen. Foto: Friedwald Schedel
 
Baumscheiben für den Schutz der Wurzeln rund um Bäume Foto: Friedwald Schedel
Baumscheiben für den Schutz der Wurzeln rund um Bäume  Foto: Friedwald Schedel
 
Gussteile Foto: Friedwald Schedel
Gussteile  Foto: Friedwald Schedel
 
Geschäftsführer Stefan Eber mit einem Zaunpfosten für die Rathausbrücke in Berlin Foto: Friedwald Schedel
Geschäftsführer Stefan Eber mit einem Zaunpfosten für die Rathausbrücke in Berlin  Foto: Friedwald Schedel
 
Technischer Betriebsleiter Alexander Weimer mit gestrahlten Formen Foto: Friedwald Schedel
Technischer Betriebsleiter Alexander Weimer mit gestrahlten Formen  Foto: Friedwald Schedel
 
Ein gepresster Sandkern wird aus der Kernschießmaschine entnommen. Foto: Friedwald Schedel
Ein gepresster Sandkern wird aus der Kernschießmaschine entnommen.  Foto: Friedwald Schedel
 
Fast 1400 Grad heißes Gusseisen läuft aus dem Behälter in die Formen. Foto: Friedwald Schedel
Fast 1400 Grad heißes Gusseisen läuft aus dem Behälter in die Formen.  Foto: Friedwald Schedel
 
Einer der Zaunpfosten der Rathausbrücke in Berlin Foto: Friedwald Schedel
Einer der Zaunpfosten der Rathausbrücke in Berlin  Foto: Friedwald Schedel
 
Geschäftsführer Stefan Eber, Produktionsleiter Thomas Thierauf und technischer Betriebsleiter Alexander Weimer vor der neuen Kernschießmaschine Foto: Friedwald Schedel
Geschäftsführer Stefan Eber, Produktionsleiter Thomas Thierauf und technischer Betriebsleiter Alexander Weimer vor der neuen Kernschießmaschine  Foto: Friedwald Schedel
 
Technischer Betriebsleiter Alexander Weimer mit einer Sandform aus der neuen Kernschießmaschine Foto: Friedwald Schedel
Technischer Betriebsleiter Alexander Weimer mit einer Sandform aus der neuen Kernschießmaschine  Foto: Friedwald Schedel
 
Eine der neuen Absauganlagen Foto: Friedwald Schedel
Eine der neuen Absauganlagen  Foto: Friedwald Schedel
 
Der Sand Foto: Friedwald Schedel
Der Sand Foto: Friedwald Schedel
 
Formen für die Gießerei Foto: Friedwald Schedel
Formen für die Gießerei  Foto: Friedwald Schedel
 
Formen für die Gießerei Foto: Friedwald Schedel
Formen für die Gießerei  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Kernschießmaschine hat eine der Sandformen fertig. Foto: Friedwald Schedel
Die Kernschießmaschine hat eine der Sandformen fertig.  Foto: Friedwald Schedel
 
Alexander Weimer mit einer der Sandformen, die gerade aus der Kernschießmaschine kam. Foto: Friedwald Schedel
Alexander Weimer mit einer der Sandformen, die gerade aus der Kernschießmaschine kam. Foto: Friedwald Schedel
 
Für jeden Guss braucht man eine neue Sandform. Foto: Friedwald Schedel
Für jeden Guss braucht man eine neue Sandform. Foto: Friedwald Schedel
 
Vorwärmen des Gießbehälters Foto: Friedwald Schedel
Vorwärmen des Gießbehälters  Foto: Friedwald Schedel
 
Über dem Schmelzofen befindet sich die Abzugshaube. Foto: Friedwald Schedel
Über dem Schmelzofen befindet sich die Abzugshaube. Foto: Friedwald Schedel
 
Über dem Schmelzofen befindet sich die Abzugshaube. Foto: Friedwald Schedel
Über dem Schmelzofen befindet sich die Abzugshaube. Foto: Friedwald Schedel
 
Eduard Scheffler am Induktionsofen Foto: Friedwald Schedel
Eduard Scheffler am Induktionsofen Foto: Friedwald Schedel
 
Auch Kunstvolles wird in Neuses gegossen. Foto: Friedwald Schedel
Auch Kunstvolles wird in Neuses gegossen.  Foto: Friedwald Schedel
 
Die winzigen Stahlkugeln für die Strahlanlage Foto: Friedwald Schedel
Die winzigen Stahlkugeln für die Strahlanlage Foto: Friedwald Schedel
 
In der Strahlanlage werden die Gussteile mit winzigen Stahlkügelchen beschossen und dadurch gereinigt. Foto: Friedwald Schedel
In der Strahlanlage werden die Gussteile mit winzigen Stahlkügelchen beschossen und dadurch gereinigt.  Foto: Friedwald Schedel
 
Gereinigte Gussteile Foto: Friedwald Schedel
Gereinigte Gussteile Foto: Friedwald Schedel
 
Udo Walther entfernt mit einem Trennschleifer Grate und Überstände. Foto: Friedwald Schedel
Udo Walther entfernt mit einem Trennschleifer Grate und Überstände.  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Gussteile vor dem Entfernen des überflüssigen Gusseisens Foto: Friedwald Schedel
Die Gussteile vor dem Entfernen des überflüssigen Gusseisens  Foto: Friedwald Schedel
 
Die große Absauganlage Foto: Friedwald Schedel
Die große Absauganlage Foto: Friedwald Schedel
 
Für große Gussteile kann man die Kernschießmaschine nicht einsetzen. Da ist Handarbeit gefragt. Foto: Friedwald Schedel
Für große Gussteile kann man die Kernschießmaschine nicht einsetzen. Da ist Handarbeit gefragt. Foto: Friedwald Schedel
 
Für große Gussteile kann man die Kernschießmaschine nicht einsetzen. Da ist Handarbeit gefragt. Foto: Friedwald Schedel
Für große Gussteile kann man die Kernschießmaschine nicht einsetzen. Da ist Handarbeit gefragt. Foto: Friedwald Schedel
 
Gussteile, nachdem der Sand aus den Formen gerüttelt wurde. Das Metall ist noch 300 Grad heiß. Foto: Friedwald Schedel
Gussteile, nachdem der Sand aus den Formen gerüttelt wurde. Das Metall ist noch 300 Grad heiß.  Foto: Friedwald Schedel
 
Auch solche kunstvollen Geländer werden in Neuses gegossen. Foto: Friedwald Schedel
Auch solche kunstvollen Geländer werden in Neuses gegossen.  Foto: Friedwald Schedel
 

Die Eisengießerei Kronach hat im Gewerbegebiet Neuses mehrere Millionen Euro für eine leistungsfähige Kernschießmaschine und für Filtertechnik ausgegeben. Das kommt der Firma, den Mitarbeitern und der Umwelt zugute. Wir haben eine Fotostrecke über den Produktionsprozess.

Fast 1400 Grad heißes Gusseisen läuft aus dem Behälter in die Formen, kühlt langsam ab. Es stieben nur wenige Funken. Ein Zeichen für eine gute Qualität, meinen Stefan Eber und Alexander Weimer, Geschäftsführer und technischer Leiter der Eisengießerei Kronach. Beide sind stolz auf die Leistung ihrer 40 Mitarbeiter, die nicht nur Massenware wie die Gehäuse von Elektromotoren und Pumpen herstellen.

In den vergangenen Jahren kam auch kunstvolles Gusseisen dazu. Es werden Nachbildungen von historischen Schmuckbänken, Brücken- und Balkongeländern, Zaunpfosten etc. in Neuses produziert, auch in kleiner Auflage. Weil das Geschäft gut läuft, hat die Eisengießerei Kronach jetzt mehrere Millionen Euro investiert: in eine neue Kernschießmaschine und in Absauganlagen. Das wird am 26. November mit Ehrengästen gefeiert. Die Europäische Union gab Zuschüsse für die Umwelttechnik.
Die Firma spart in Zukunft Strom, die Sicherheit der Mitarbeiter wird erhöht und die Umwelt entlastet. "Wir blasen alles durch die Filter", versichert Stefan Eber, dass kein Stäubchen mehr entweicht. Der Filterstaub wird fachgerecht entsorgt.


Die Gießer sind gesuchte Leute

Der Schmelzofen der Eisengießerei hat eine hohe Leistung: 750 Kilowatt, um einhalb Tonnen Gusseisen auf bis zu 1500 Grad zu erhitzen. Während des 80- bis 90-minütigen Aufheiz- und Schmelzvorgangs verbraucht der Induktionsofen 1100 Kilowattstunden Strom. Deshalb läuft er schon früh um halb drei Uhr an, weil da in den Privathaushalten kaum Strom verbraucht wird. Mittags, wenn die Hausfrauen kochen und Strom verbrauchen, haben die Eisengießer Feierabend. Die körperliche Beanspruchung der Männer ist nicht mehr so stark wie früher. Und gute Leute werden überall gesucht. "Einen arbeitslosen Gießer gibt es nicht", ist sich Geschäftsführer Eber sicher.

Größte Investition der Eisengießerei Kronach war die neue Kernschießmaschine. Die verdichtet den Sand für die Innenform von Rohren oder Pfosten, beispielsweise. Für innen muss man ein Material nehmen, das man aus dem erkalteten Gusseisen wieder herausnehmen kann. Der vorher durch die Maschine mit Hilfe von Chemikalien verfestigte Sand kann nach dem Gießvorgang wieder herausgeschlagen werden. Nach der Aufbereitung kann man ihn größtenteils wiederverwenden.


70 Prozent Grauguss, 30 Prozent Ferroguss

Etwa 100 Tonnen Gusseisen werden in Neuses pro Monat produziert. Pro Tonne Eisenguss braucht man sechs bis zehn Tonnen Sand, je nach Form. Was durch die beiden Absauganlagen in die Filter kommt, kann nicht wiederverwendet werden. So muss die Eisengießerei Kronach pro Monat etwa 30 Tonnen Sand zukaufen.

Das Ausgangsmaterial für den Grauguss, der 70 Prozent der Produktion ausmacht, erhält die Eisengießerei aus der Region: Guss eisenbruch von Schrotthändlern. Für den biegsamen Ferroguss, der 30 Prozent der Produktion beträgt, wird spezielles Roheisen verwendet.

Die Eisengießerei Kronach beliefert viele heimische Firmen, zum Beispiel Waltec oder die Maschinenfabrik Weber, aber auch Unternehmen aus dem europäischen Ausland gehören zum Kundenkreis. Stolz ist die Firmenleitung darauf, dass Schmuckbänke für Schloss Babelsberg, Zaunpfosten für das Geländer der Rathausbrücke in Berlin oder Balkongeländer für Heiligendamm aus dem Werk in Neuses stammen.