Reinhard (Tui) Schmitt ist Träger der goldenen Ehrennadel der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach.
In einer Feierstunde im Rathaus in Ludwigsstadt würdigten Bürgermeister Timo Ehrhardt, der Vorsitzende der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach, Baptist Vetter und der Ehrenvorsitzende und Mitgründer des Kreisverbandes der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach, Willi Rentsch, das 53-jährige ehrenamtliche Wirken Schmitts als Feldgeschworener.
"Unser Tui verkörpert das Ehrenamt schlechthin", begann Bürgermeister Ehrhardt seine Ladatio im Hinblick auf mehrere Ehrenämter, die der Geehrte in der Stadt Ludwigsstadt über Jahrzehnte ausführte und die ihn landkreisweit vor allem als engagierten Rotkreuzsanitäter bekannt gemacht haben.
Auf die Tätigkeit als Feldgeschworener eingehend meinte das Stadtoberhaupt, "der Tui ist ehrlich, aufrichtig und aufgeschlossen den Leuten gegenüber und kommt daher auf seine angenehme Art mit allen Grundstückseigentümern zurecht, die ihn als Feldgeschworenen respektieren und auch in manchen Fällen sogar schon eine Brotzeit für ihn bereithalten."
Als "ein Vorbild für Siebener" bezeichnete der Kreisvorsitzende der Feldgeschworenenvereinigung, Baptist Vetter den Geehrten.. Am 31. Oktober 1961 hat Schmitt das Ehrenamt als Feldgeschworener übernommen. Die ausgewählten Bürger müssenüber örtliche Verhältnisse genau Bescheid wissen und das Vertrauen der Mitbürger in besonderem Maße genießen. Sie müssen guten Leumund haben und Grenzen und Eigentum achten.
Ihr Eid verpflichtet die "Siebener" auf Lebenszeit an die gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten und bindet sie zur Bewahrung des "Siebenergeheimnis".
"Wenn einer sein Leben lang mit Ehrenämtern zu tun hatte, so war dies der Tui", sagte Ehrenkreisvorsitzender Willi Rentsch. Nicht nur, dass er als Rotkreuzler seine Landwirtschaft liegen und stehen ließ wenn es galt anderen Menschen in Notlage zu helfen, er sorgte auch für Spenden in der Stadt Ludwigsstadt und im Landkreis Kronach für Anschaffungen seiner BRK-Bereitschaft.
Ehrenamt ging vor Genau so aktiv zeigt er sich bei den Feldgeschworenen. Oft hätte er bei schönem Wetter in seinem eigenen Landwirtschaftsbetrieb arbeiten müssen, doch wenn eine Vermessung angesagt war, stand Schmitt stets zu seinen Pflichten in diesem Ehrenamt.
Es ärgert ihn maßlos, wenn ein Pfahl krumm neben dem Grenzstein stand oder ein Grenzstein nicht 100 Prozent genau zentrisch eingepasst war.
Der Geehrte dankte für die Auszeichnung. Er erinnerte sich, dass er im Alter von 27 Jahren vom damaligen Bürgermeister Louis Welsch angesprochen wurde, ob er nicht Feldgeschworener werden wolle. "Und ich habe sofort ja gesagt".
Was hat ihn bewogen Feldgeschworener zu werden? "Für mich war es eine Ehre für das Gemeinwohl tätig zu werden. Ich wurde angesprochen, weil ich Vertrauen genoss und ehrlich war. Man hat mir gesagt, ,als Feldgeschworener musst du vertrauenswürdig sein, musst ehrlich und verschwiegen sein, darfst nicht fremd gehen und nicht Alkoholiker sein". Und so machte ich mich vor 53 Jahren noch mit Maßband und Senkel auf die Socken wenn es darum ging, Abmarkungsgrenzen festzustellen und zu bestimmen. Das war nicht immer angenehm, denn wir mussten auch bei schlechtem Wetter an die Arbeit und dabei standen wir schon öfter mal bis zu den Knien in Schlamm, Morast oder auch tiefen Schnee und mussten die Grenzsteine frei schaufeln", erzählt der Tui mit einem Schmunzeln.