Der Bahnhof in Kronach: ein Ort für Nostalgiker

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Der Ausblick vom Kronacher Südstellwerk, das heute Treffpunkt und Erinnerungsstätte ist: So haben jahrelang die Fahrdienstleiter das Treiben im Bahnhof wahrgenommen. Foto: Andreas Schmitt
Der Ausblick vom Kronacher Südstellwerk, das heute Treffpunkt und Erinnerungsstätte ist: So haben jahrelang die Fahrdienstleiter das Treiben im Bahnhof wahrgenommen. Foto: Andreas Schmitt
Das historische Kronacher Bahnhofsgebäude mit der Uhr auf dem Dach. Foto: Andreas Schmitt
Das historische Kronacher Bahnhofsgebäude mit der Uhr auf dem Dach. Foto: Andreas Schmitt
 
Blick ins Kronacher Südstellwerk. Foto: Andreas Schmitt
Blick ins  Kronacher Südstellwerk. Foto: Andreas Schmitt
 
In einer Serie stellen wir die Bahnhöfe im Landkreis Kronach vor. Grafik: infranken.de
In einer Serie stellen wir die Bahnhöfe im Landkreis Kronach vor. Grafik: infranken.de
 
"Als Jugendlicher erlebte ich den Kronacher Bahnhof als lebendigen Stadtteil und Ausgangspunkt vieler Reisen", sagt Bahnexperte Christian Gloël. Foto: Marian Hamacher
"Als Jugendlicher erlebte ich den Kronacher  Bahnhof als lebendigen Stadtteil und Ausgangspunkt vieler Reisen", sagt Bahnexperte Christian Gloël. Foto: Marian Hamacher
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der Ausblick aus dem Südstellwerk. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der Ausblick aus dem Südstellwerk. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der Blick in den Gemeinschaftsraum des Südstellwerks. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der Blick in den Gemeinschaftsraum des Südstellwerks. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der Ausblick vom Südstellwerk weiter nach Süden. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018.  Hier der Ausblick vom Südstellwerk weiter nach Süden. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier das "grüne" Gleis 4. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier das "grüne" Gleis 4. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier die historische Uhr auf dem Dach des Bahnhofsgebäudes. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier die historische Uhr auf dem Dach des Bahnhofsgebäudes. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier das neue Stellwerk. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier das neue Stellwerk.  Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der "Dienstraum" an Gleis 2/3. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Hier der "Dienstraum" an Gleis 2/3. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
Impressionen vom Bahnhof Kronach - fotografiert im Sommer 2018. Foto: Andreas Schmitt
 

Der Bahnhof in Kronach ist das Herzstück der Frankenwaldbahn. Mangels ICE-Halt ist dort noch vieles wie früher.

Der betonierte Weg hört irgendwann auf. Über den Schotter wachsen Gräser und Unkraut. "Hoffentlich ist jemand da", sagt Christian Gloël. Wenige Augenblicke später herrscht Gewissheit - die Tür ist offen. Enge Stufen geht es hinauf durch alte Gemäuer, der Geruch alter Möbel steigt einem in die Nase. Schritt für Schritt steigen wir - bis ins Herzstück des Kronacher Südstellwerks.

Die Frankenwaldbahn: ein Abbild der Geschichte

Oben angekommen - scheint die Zeit stillzustehen. Und zwar bewusst: Die Ortsgruppe Kronach des Bahnsozialwerks (BSW) hat den seit 1995 nicht mehr genutzten Turm am Rande des Bahnhofs zu ihrem Ort der Erinnerung gemacht.

Die Einrichtung ist noch genauso wie früher. So, als ob gleich der Fahrdienstleiter seine Arbeit aufnimmt, Durchsagen an die Zugführer ertönen und Konzentration gefragt ist.

Erst auf den zweiten Blick merkt man: Die ausgebauten Hebelblöcke, der Fernsprecher und vieles mehr steht hier nur noch, um es anzuschauen. Und die Zugverbindungen nach Berlin und München, die ein altes Schild an der Wand dokumentiert - sie sind Geschichte.

Der Bahnhof in Förtschendorf: Hier kam das Holz auf die Gleise

"Die Mitglieder des Bahnsozialwerks treffen sich hier, halten Versammlungen, sehen Dia- und Filmvorträge und reden über die Zeit, als von hier aus der Bahnhof Kronach und der Betrieb auf den Nebenbahnen koordiniert wurde", erzählt der in Unterrodach aufgewachsene Christian Gloël, für den der Kronacher Bahnhof ein zweites Zuhause ist. "Als Jugendlicher erlebte ich den Bahnhof als lebendigen Stadtteil", erinnert sich der heute 50-Jährige an die Zeit, als er beim Rangieren, am Stellwerk und beim Fahrkartenverkauf über die Schultern schaute.

Später machte Christian Gloël sein Hobby zum Beruf und wurde Lokführer. Unter anderem fährt er mit dem Franken-Thüringen-Express auf der Frankenwaldbahn und hält damit regelmäßig auch in Kronach. Und damit an einem Ort, an dem Nostalgiker so viele historische Bahnhofsgebäude bewundern können wie kaum woanders.

Der Bahnhof in Pressig: ein Haltepunkt, den die Nachbarn nicht wollten

Die beiden Stellwerke wurden 1937 gebaut. Während das südliche gehegt und gepflegt wird, verfällt der Turm an der Nordbrücke. "Das Gebäude wird wohl in nächster Zeit der Spitzhacke zum Opfer fallen", erklärt Gloël. Auf der anderen Seite der Gleise, nahe der B 85, steht das moderne Zentralstellwerk, in dem zwei Experten pro Schicht arbeiten.

Jede Menge Relikte von früher

Ein anderes Relikt von früher ist der "Dienstraum": In das viereckige Gebäude zwischen den Gleisen 2 und 3, die Scheiben etwas zerschlagen und voller Spinnweben, gingen früher die Zugführer, um Meldung ans Stellwerk zu machen und um Fahrerlaubnis zu bitten.

"Kronach war nie ICE-Halt. Deshalb gab es auch keine Notwendigkeit, den Bahnhof auszubauen", erzählt Gloël, warum etwa die hölzerne Bahnsteigüberdachung noch immer an ihrem Platz steht. Außerdem sieht man im Museumsstellwerk Relikte aus den Rangierbuden zur Bedienung der Nebenbahnen und Pläne der Gleisanlagen am früheren Flügelbahnhof.

Früher hatten am Bahnhof bis zu 40 Menschen ihren Arbeitsplatz. Bis 2002 war er auch Ausgangspunkt der Nebenbahnen nach Nordhalben und Weißenbrunn. 1994 verlor Kronach im Zuge der Bahnreform seine Stellung als Hauptdienststelle mit eigenem Bahnhofsvorstand. Gloël: "Die Geschäftsbereiche wurden nach Gründung der Bahn-AG aufgeteilt. Das Stellwerk ist in Kronach, die Bahnmeisterei in Lichtenfels, das Gebäudemanagement in Bamberg."

Was Kronach aber behalten hat, ist sein besonderes grünes Gleis 4: Denn wer dort aussteigt, steht im Gras. Aber in Gras, dem es an deutscher Gründlichkeit nicht mangelt. "Hier wurde nie betoniert, aber die Absperrungen sind akkurat angebracht", sagt Gloël. Im gleichmäßigen Abstand von den Schienen entfernt leuchtet die weiße Linie - mitten im Rasen.

Die Füße könnten beim Warten also nass werden - der Blick auf das historischste Wahrzeichen aber ist von dieser Stelle aus sehr gut. Denn das Bahnhofsgebäude mit seiner Sandsteinfassade wurde zuletzt in den 1920er Jahren größer umgebaut. Und seitdem schlägt auch die kupferne Uhr auf dem Dach - und zeigt die Zeit, in der die Züge einfahren, noch immer ganz genau an.

Der Bahnhof Kronach

Eröffnung Gefeiert wurde am Bahnhof der Cranach-Stadt am 20. Februar 1861.

Infrastruktur Der Personenbereich hat fünf Bahnsteige. Zudem gibt es eine Güterhalle, einen Ladehof mit Rampen, einen Gleisanschluss der Firma Voitländer und einen Hilfsladehof. Außerdem bestehen Schienen zu der früher abzweigenden Bahn nach Nordhalben.

Betriebsbedeutung Seit 1995 wird in Kronach der Betrieb der gesamten Frankenwaldbahn zwischen Hochstadt/Main und Ludwigsstadt mit einem modernen elektronischen Stellwerk gesteuert. Bis 2017 war Kronach auch Sitz einer Bahnmeisterei zur Streckenunterhaltung.

Verkehrsbedeutung In Kronach hält die Regionalbahn der Linie Bamberg-Saalfeld und der Regionalexpress Nürnberg-Jena (jeweils zweistündlich). Außerdem stoppt der IC zwischen Leipzig und Karlsruhe einmal täglich je Richtung und gibt es im Bahnhof die letzte personenbediente Fahrkartenverkaufsstelle im Kreis.