Lesen Sie auch: Ortsumgehung Zeyern - Baustopp hat bald ein Ende
Nicht im Bayern-Atlas aufgeführt, aber deutlich höher gelegen ist ein Ort, der fast an die "Suhle" heranreicht. Dabei handelt es sich nicht um eine natürliche Erhebung, sondern um eine Aufschüttung. Am Wildberg beziehungsweise am Kiesel in Tettau befindet sich nämlich eine Bauschuttdeponie, die etwa seit Anfang der 1980er Jahre genutzt wird und dank des Erdaushubs, der in dieser Zeit angeliefert wurde, immer höher wurde.
Mittlerweile überragt diese Aufschüttung die höchste Stelle der Straße von Tettau nach Neuenbau beträchtlich. Deren Scheitelpunkt ist mit 735 Metern angegeben, aber ganz so hoch liegt er nicht. Zu Fuß ist die Spitze der Aufschüttung problemlos erreichbar, nämlich auf direktem Wege vom Parkplatz an der Straße aus auf einem ziemlich steilen Anstieg - passendes Schuhwerk vorausgesetzt - oder über einen Umweg von der Bergstation des Kieselliftes aus.
Mehr lokale Nachrichten: Im Kreis Kronach gibt es stellenweise Förderung für die Sanierung von Privathäusern
Der Anstieg lohnt allemal, denn die Aussicht ist hervorragend. Auf dem höchsten Punkt steht seit einigen Jahren ein Container, der als Starthaus für alpine Rennen im Tettauer Wintersportgebiet dient. Ist diese Bauschuttdeponie am Tettauer Wildberg (offizielle Bezeichnung "Deponie Am Kiesel", Wildbergstraße 22) also vielleicht der höchste Punkt des Landkreises Kronach?
Der entscheidende Tipp zur Beantwortung dieser Frage kommt aus dem Landratsamt, als Michael Trebes vom Sachgebiet "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreisheimatpflege, Ehrenamt" darüber informiert, dass im Bayern-Atlas die Höhe eines jeden gewünschten Punktes über Normalnull per Klick mit der rechten Maustaste ermittelt werden kann. Für die Wildberg-Deponie werden auf diesem Weg an der höchsten Stelle 745 Meter über NN angezeigt.
Genaue Höher berechnet
Schließlich erhält Trebes einen weiteren Hinweis: "Laut dem Sachgebiet Abfallwirtschaft beträgt die genaue aktuelle Höhe der ehemaligen Bauschuttdeponie Am Kiesel bei Tettau 746,18 Meter über NN." Dieser Wert wurde erst kürzlich für Planungen zur Renaturierung dieser Deponie ermittelt - und zwar auf Grundlage des digitalen Geländemodells des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) durch luftgestützte Laservermessung ("Airborne Laserscanning").
Die Genauigkeit dieser Methode wird nach Auskunft von Michael Trebes allgemein mit plus/minus 20 Zentimetern angegeben, dürfte bei besagter Deponie erfahrungsgemäß aber sehr viel besser sein, da es sich um offenes Gelände handelt. Der höchste Punkt der Deponie überragt die Umgebung also um rund 19 Meter. Allerdings liegt der Scheitelpunkt der Straße in Richtung Neuenbau nicht bei den angegebenen 735 Metern, sondern "nur" bei rund 727 Metern.
Auch interessant: Regionalmanager Willi Fehn beendet seinen Dienst
Damit ist diese Straße die zweithöchste des Landkreises, knapp hinter der Kreisstraße KC 19 zwischen dem Rennsteig und Kehlbach, die im Bereich Altenzogen mit 729 Metern, im Bayern-Atlas sogar mit 730 Metern, angegeben wird. Es folgen die Kreisstraße KC 7 zwischen Tschirn und Brennersgrün, die an der Landesgrenze nach Thüringen immerhin 721 Meter über Normalnull erreicht, und die Rennsteig-Straße, die es an ihrer höchsten Stelle im Bereich der "Suhle" auf 720 Meter über NN bringt.