Eine Photovoltaikanlage und die Generalsanierung des Schwimmbads standen im Fokus der Stadtratssitzung in Ludwigsstadt.
Zwei Vorträge bildeten den Mittelpunkt der Stadtrat-Sitzung in Ludwigsstadt vom Donnerstag. Julian Schmidt stellte eine Machbarkeitsstudie für die Generalsanierung des Freibads vor, Bernd Brandstätter eine angedachte Freiflächen-PV-Anlage an der Bahnlinie.
Das Büro Müller-Architekten aus Kronach hat für die Generalsanierung des Freibades eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. In der Sitzung präsentierte Architekt Julian Schmidt Lösungsvorschläge für einen dauerhaften und nachhaltigen Betrieb des Freibades. Die Studie wurde beauftragt - so Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) - aufgrund der Forderung des Gesundheitsamtes, das Freibad auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. "Sofern dies nicht in den nächsten Jahren umgesetzt werden kann, droht dem Bad die Schließung", erklärte Ehrhardt. Wie dieser ausführte, habe der Freistaat Bayern für den Doppelhaushalt 2019/2010 ein Förderprogramm für kommunale Freibäder in Aussicht gestellt. Um hierbei Berücksichtigung zu finden, bedürfe es fundierter Vorarbeiten. Die Studie biete hierfür eine gute Basis - auch für die eventuelle spätere Akquirierung von Fördermitteln. "Eine Generalsanierung ist aufgrund des baulichen Gesamtzustands und der Forderungen von behördlicher Seite dringend notwendig. Die baulichen und fachlichen Mängel können nicht mehr durch Reparaturen behoben werden", resümierte er. Eine Steigerung der Besucherzahlen könne nur mit einer Neuausrichtung gelingen. Entsprechende Maßnahmen müssten in Angriff genommen werden - eventuell auch eine Beheizung. Seit 2003 funktioniere die Wärmepumpe nicht mehr. Seitdem haben sich die Besucherzahlen halbiert. Auch die Öffnungszeiten müsse man anpassen. Die Maßnahmen für die Sicherstellung des weiteren Betriebs beliefen sich inklusive Nebenkosten auf rund 2,4 Mio. Euro netto, für die vorgestellten Module der Attraktivitätssteigerung auf weitere 2 Mio. Euro. Als Bauzeit schätzte er eineinhalb Jahre.
"Ohne Beheizung brauchen wir das nicht weiter zu diskutieren. Sonst geht kein Mensch mehr rein", zeigte sich Hermann Feuerpfeil (FW) sicher. Gerhard Rentsch (CSU) regte an, die Abwärme von der Wela zu nutzen. Dies wäre, so Schmidt, durchaus vorstellbar. Der Bürgermeister warnte vor überzogenen Erwartungshaltungen. Die Vorschläge seien aus finanzieller Sicht ohne Förderung nicht machbar. Gleichzeitig betonte er, dass das Bad derzeit funktionsfähig sei: "Die Wasserqualität passt, das Defizit ist überschaubar. Die Besucher akzeptieren den derzeitigen Zustand."
Die Greenovative GmbH Nürnberg plant an der Bahnlinie im Bereich "Am Purbach" eine Freiflächen-PV-Anlage. Hierfür sind die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Die Planungshoheit liegt bei der Stadt Ludwigsstadt. Das Gremium gab hierfür - bei zwei Gegenstimmen der FW-Fraktion - grünes Licht. Geschäftsführer Bernd Brandstätter stellte das Projekt vor. Der Eigentümer habe sich auf eine Annonce hin gemeldet, dass er die Fläche veräußern möchte. Diese verläuft 110 m entlang der Eisenbahn. Hier könne eine kleine Anlage entstehen auf einer Freifläche von 12 000 qm bis 13 000 qm mit einem geschätzten Solarstrom-Ertrag von 750 000 kWh, womit man circa 214 Haushalte pro Jahr versorgen könne. Man spare damit 2427 Tonnen Co2 pro Jahr ein. Die Vergütung liegt bei 8,8 Cent pro kWh.
Eine Blendwirkung ergebe sich nicht, da die Anlage deutlich über der B 85 gebaut werde. Hermann Feuerpfeil (FW) monierte, dass man eine Anlage am Sommerberg abgelehnt habe und dies jetzt einem auswärtigen Investor ermöglichen wolle. "Das ist eine Einzelfallentscheidung - unabhängig vom Investor", erklärte der Bürgermeister. Am Sommerberg hätte eine Beeinträchtigung des Landschaftsbild vorgelegen und hier nicht. "Ich sehe schon eine Beeinträchtigung. Vom Sommerberg aus wird man das sehen", entgegnete Jürgen Zschach (FW). Es handle sich um ein Landschaftsschutzgebiet; auch der Luther-Wanderweg gehe daran vorbei. Zudem bezweifelte er, dass die steile Ortshanglage der richtige Standort sei. Grünes Licht für den Haushalt 2018.
Größte Einzelmaßnahme in 2018 ist die Generalsanierung und Erweiterung des "Haus für Kinder St. Michael" Ludwigstadt mit Ausgaben von 1,3 Millionen Euro.
Aus dem Stadtrat: Das Gremium stellte die Bilanz 2016 für die Wasserversorgung Ludwigsstadt fest und erteilte dem Bürgermeister die Entlastung. Das Jahresergebnis weist im Wasserversorgungsbereich mit 155 570 Euro einen um 16 000 Euro größeren Fehlbetrag als im Vorjahr aus. Dennoch geht man von einem kostendeckenden Betrieb für die Jahre 2016 bis 2019 ohne Gebührenerhöhungen aus.
Die Funktion der Datenschutzbeauftragten für die Stadt übernimmt ab sofort Bianca Koch. Grünes Licht gab es für den Bau einer Gerätehalle durch Oliver Thon, Am Kupferhammer 1 in Ludwigsstadt. Die Gerätehalle hat ein Ausmaß von 15 m x 12 m.
Auf Nachfrage von David Martin (CSU) informierte der Bürgermeister, dass am Mittwoch in Ebersdorf die Asphaltierung des ersten Bau-Abschnitts erfolgte. Die Maßnahmen für die Wasserversorgung sind noch nicht fertig. Die aufgegrabenen Löcher werden noch geschlossen. Die überörtliche Sperrung erfolgt bis zum 21. Dezember. Im Frühjahr werden die weiteren Bauabschnitte vorangebracht.
Andreas Rentsch (SPD) verlas den Antrag seiner Ehefrau Heike Rentsch auf Schaffung eines Radwegs rechts und links der KC 1 zwischen Ebersdorf und Ludwigsstadt. Dies könne im Zuge der Sanierung der KC 1 erfolgen. Der Antrag wird an den Landkreis weitergeleitet.
Ehrung für Laura Oelzner und ihren Merlin : Eingangs der Sitzung zeichnete der Bürgermeister Laura Oelzner mit dem Stadtwappen sowie einer Urkunde aus. Sie ist seit 2013 Mitglied im Verein der Hundefreunde Ludwigsstadt e.V. und nimmt seit 2015 an Wettkämpfen teil. 2016 erreichte sie mit ihrem Hund Merlin bereits den 3. Platz bei den Bayerischen Meisterschaften, musste aber leider die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft absagen. 2017 belegte sie Platz 1 bei der Oberfränkischen Meisterschaft, Platz 1 bei der Bayerischen Meisterschaft und einen hervorragenden 4. Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Turnierhundsport im Geländelauf 2000 m. hs Bilder: Bürgermeister Timo Ehrhardt zeichnete Laura Oelzner mit dem Stadtwappen aus. Für ihren Hund Merlin gab es Leckerlis. anbei noch ein aktuelles Bild vom Freibad, das mir die Stadt zur Verfügung gestellt hat.