Bund Naturschutz will Menschen in Kronach begeistern

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Bei der Ausstellungseröffnung in der Kronacher Sparkasse testeten (von links) Gebietsdirektor Robert Porzelt, Vorstandsmitglied Georg Löffler, der Energiereferent des Bundes Naturschutz in Bayern. Herbert Barthel, BN-Kreisvorsitzende Elisabeth Hoffmann und Stadtrat Peter Witton eine der Mitmachstationen. Foto: Rainer Glissnik
Bei der Ausstellungseröffnung in der Kronacher Sparkasse testeten (von links) Gebietsdirektor Robert Porzelt, Vorstandsmitglied Georg Löffler, der Energiereferent des Bundes Naturschutz in Bayern. Herbert Barthel, BN-Kreisvorsitzende Elisabeth Hoffmann und Stadtrat Peter Witton eine der Mitmachstationen.  Foto: Rainer Glissnik

Mit einer Ausstellung in der Sparkasse will der Bund Naturschutz die Bürger zum Energiesparen ermuntern. Eine dezentrale Versorgung, so die Verantwortlichen, würde auch viele geplante neue Stromtrassen überflüssig machen.

Der Bund Naturschutz wirbt für eine dezentrale Energieversorgung. Die Verantwortlichen sind überzeugt davon, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten kann. Die Menschen vom Energiesparen zu begeistern, sei ein Ziel. Und mehr regionale Stromerzeuger könnten auch dazu beitragen, dass viele der geplanten Stromtrassen unnötig werden.

Die Kronacher Kreisgruppe des Bundes Naturschutz zeigt noch bis 5. Februar mit einer Ausstellung in der Hauptstelle der Sparkasse anschaulich, wie jeder Bürger seinen Beitrag leisten kann.

"Wir sind zum Abenteuer Energiewende gezwungen", betonte Herbert Barthel, Energiereferent des Bundes Naturschutz in Bayern. Um die hehren Ziele zu erreichen und den Atomausstieg zu schaffen, sei es erforderlich, den Energieverbrauch um die Hälfte zu reduzieren.
"Wir müssen die Menschen von der Idee des Energiesparens begeistern", sagte er.


"Etwas Grandioses" geschaffen


Mit der Erneuerbaren-Energien-Umlage der Stromverbraucher sei "etwas Grandioses" geschaffen worden, so Bartel. Das sollten sich alle klar machen. Vor 20 Jahren seien Photovoltaik und Windkraft noch etwas für Fachleute gewesen, lediglich eine Vision. Heute seien beide Realität und ein großer Wirtschaftsfaktor. Explodiert seien die Strompreise durch die Liberalisierung des Strommarktes, obgleich billige Preise versprochen waren. "25 Prozent unseres Stroms kommen bereits aus erneuerbaren Energien. Oft erfolgt eine regionale Wertschöpfung."

Die Europäische Union habe sich vorgenommen, den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu verringern. Nur dann werde der Temperaturanstieg auf zwei bis zweieinhalb Grad zu begrenzen sein, meinte der Experte. Insgesamt habe Deutschland bereits mehr als 25 Prozent erreicht.


Neue Stromtrassen werden überflüssig


"Wir wollen, dass sich die Menschen mit dem Thema Energiesparen beschäftigen", erklärte Barthel. Der Bund Naturschutz setze auf regionale Konzepte, durch die auch viele der geplanten neuen Stromtrassen unnötig würden. "Entweder lassen wir eine sich abzeichnende Entscheidung für große europäische Strommärkte zu oder wir kommen doch noch zu einer dezentralen Energieversorgung."

Sonst müsste man immer mit billigem Atomstrom aus Polen und Frankreich konkurrierenen. Eine regionale, dezentrale Energieversorgung wäre der Schlüssel zum Erfolg.

Die Sparkasse finanziere nicht nur erneuerbare Energien, sie habe selbst ein Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet und umgesetzt, erläuterte Vorstandsmitglied Georg Löffler. 2009 habe man sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 den Stromverbrauch um 20 Prozent zu senken. Durch die energetische Sanierung der Hauptstelle in Kulmbach seien die Heizkosten um 50 Prozent gesenkt worden.


E-Autos und Ladestation

Die Geschäftsstelle in Küps sei nach den Richtlinien des KfW-70-Standards umgebaut worden. Die Bank verfüge über ein Fahrzeug mit Hybridmotor und über zwei Elektroautos. Dazu werde eine öffentliche Ladestation für E-Autos und eine für E-Bikes angeboten.

"Wir generieren unseren gesamten Strom aus Photovoltaikanlagen", freute sich Löffler: auf Dächern der eigenen Gebäude und über Beteiligungen an den Photovoltaikanlagen in Knellendorf und Oberölsbach. "Wir schaffen es seit 2014, unseren Verbrauch selbst zu erzeugen."

Es wäre schön, wenn so etwas selbstverständlich wäre, meinte die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Kronach, Elisabeth Hoffmann. Energiewende und Klimawandel seien weltweit wichtig. Leider habe die Energiewende in Deutschland ihre Dynamik nicht behalten. "Umso mehr ist jeder von uns gefordert", meinte sie. Die Ausstellung könne konkrete Hinweise geben. Sie zeige, wie jeder Einzelne zu Hause bei Sanierungsarbeiten etwas beitragen könne. "Der CO 2 -Anstieg muss gebremst werden!"