Bestand schrumpft: BRK sucht Blutspender

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Tut gar nicht weh und hilft anderen: Eine Blutspende. Foto: BSD des BRK/Guido Rehme
Tut gar nicht weh und hilft anderen: Eine Blutspende.  Foto: BSD des BRK/Guido Rehme

Durch Wintereinbruch und Grippewelle schrumpfen die Lagerbestände an überlebenswichtigen Blutpräparaten. Das BRK sucht dringend neue Spender.

2000 Blutspenden werden bayernweit täglich für die Versorgung von Kranken und Verletzten benötigt - normalerweise kein Problem. "Aber im Moment schrumpft unser Vorrat", sagt Stefanie Sklarzik, Sprecherin des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). "Der Wintereinbruch und die Grippewelle halten die Menschen vom Blutspenden ab."

Das Spenderaufkommen sei soweit zurückgegangen, dass viele Spenderliegen in Bayern leer blieben. "Aktuell sind unsere Lagerbestände fast 15 Prozent unter Plan", sagt Sklarzik, beruhigt aber zugleich: "Einen echten Engpass haben wir noch nicht."

Beim Blutspenden gebe es immer saisonale Schwankungen, gerade in der Winterzeit mit ungünstigen Witterungsbedingungen, den Weihnachts- und Faschingsferien und eben der Grippewelle. "Wann sie ausbricht, ist für uns die große Unbekannte. Da kann man schlecht vorbeugen", sagt Sklarzik.

Gleichzeitig wolle man auch keine Blutkonserven - sie sind 42 Tage haltbar - wegwerfen. "Da muss man gut haushalten und die Kommunikation entsprechend dosieren." Will heißen: Zum richtigen Zeitpunkt zur vermehrten Blutspende aufrufen. Das wäre jetzt: "Damit wir unsere Puffer auf ein Normalniveau bekommen, brauchen wir wieder mehr Spender."


Keine Probleme in Kronach

Das so gespendete Blut landet am Ende in den Krankenhäusern. In Kronach ist das die Helios-Frankenwaldklinik. Dort ist aber noch nichts zu spüren von der zwischenzeitlichen Krise: "Bei uns hat es noch keine Einbußen gegeben", sagt der Sprecher Stephan Zeidler.

Auch er könne sich gut vorstellen, dass die Menschen aufgrund der Grippewelle weniger spenden. "Wir haben zurzeit viele Patienten mit Erkältungskrankheiten oder Noro-Virus. Da sind sicher einige potenzielle Blutspender dabei", sagt Zeidler.

Generell seien solche Engpässe oft jahreszeitlich bedingt, bestätigt auch der Sprecher. So gebe es etwa auch im Sommer weniger Spender, da viele von ihnen dann in den Urlaub fahren. Manchmal könne der Vorrat auch bei unvorhergesehenen Unfallserien knapp werden.

Die Blutkonserven werden heute hauptsächlich bei größeren Eingriffen am Bauch benötigt sowie generell bei starken Blutungen. Das sei etwa bei inneren Blutungen oder schweren Verletzungen der Fall, wie sie oft bei Unfällen vorkommen, sagt Zeidler. Insgesamt werde aber dank moderner Operationstechniken bei den meisten Eingriffen kein Fremdblut mehr gebraucht.