Die Bergwacht Rennsteig in Steinbach am Wald, die seit Frühjahr 2013 aufgebaut wird, ist schon einsatz- und alarmierungsfähig.
Die Zeit drängt: Schwer verletzt liegt der Mann im Bergrettungssack. Er war beim Wandern ausgerutscht und einen Abhang hinuntergestürzt. Andere Wanderer hatten die Rettungsleitstelle per Handy verständigt. Diese wiederum alarmiert die Bergretter, die wenig später am Unfallort eintreffen und den Mann abseits des Weges im steilen Gelände entdecken.
Mehrere Bergretter seilen sich zum Verletzten ab und beginnen mit der medizinischen Erstversorgung. Schließlich wird er mit der Seilwinde des zwischenzeitlich angeforderten Rettungshubschraubers aus dem unwegsamen Gelände geborgen und ins Krankenhaus geflogen.
Luftrettungs-Lehrgang in Tölz Diese Übung war die wichtigste und schwierigste Disziplin, der sich die Bergwacht-Anwärter beim kürzlich abgehaltenen Grundlehrgang Luftrettung in Bad Tölz stellen mussten.
Insgesamt 22 Aspiranten aus neun Bereitschaften in der Bergwacht-Region Fichtelgebirge nahmen daran teil. An mehreren Stationen an den Kletterfelsen am Rudolfstein galt es, gestürzte Kletterer mittels verschiedener Flaschenzüge und Abseiltechniken zu bergen.
Bei der planmäßigen Rettung war der technisch aufwändige Abtransport eines Patienten mit der Gebirgstrage über eine 25 Meter hohe, senkrechte Felswand durchzuführen. Dank der engagierten Vorbereitung auf Bereitschafts- und Regionalebene konnten alle Teilnehmer mit guten und sehr guten Leistungen überzeugen.
Auch die Teilnehmer der zukünftigen Bergwacht Rennsteig bestanden ihre Prüfung. Diese ist Bestandteil einer rund zweijährigen Ausbildung, nach deren erfolgreichem Abschluss sie den Status eines Bergwacht-Mannes innehaben.
Die sich seit Frühjahr 2013 im Aufbau befindliche Bergwacht Rennsteig in Steinbach am Wald ist bereits einsatz- und alarmierungsfähig. "Es steht noch die Winterprüfung aus, dann kann 2015 die Bergwacht am Rennsteig gegründet werden", freut sich BRK-Ehrenamtsmanager Ralf Schmidt.
Umgang mit dem Helikopter Der Startschuss für die Bereitschaft war im Januar 2013 mit dem Anliefern der Fahrzeuge am Rettungs- und Dienstleistungszentrum in Steinbach erfolgt. "Wir haben im Jahr zehn bis zwölf solcher Einsätze - festhängende Gleitschirmflieger aber auch Unfälle von Mountainbikern oder von Forstarbeitern in Waldgebieten", erläutert Schmidt die Notwendigkeit des neuen Einsatzbereichs des BRK. Bislang kam bei Einsätzen im Landkreis Kronach die Bergwacht aus Weismain zum Zuge.
Durch eine Bergrettungswache am Rennsteig werden nun die Anfahrtswege zum Unfallort verkürzt.
Im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung der Bergwacht Bayern lernten die Teilnehmer erste einfache Manöver im Umgang mit dem Rettungshubschrauber kennen. Bei allen Manövern wurde von den Ausbildern vor allem auf die korrekte Gabe der Funksignale und Handzeichen geachtet, sowie auf sicheres Ein- und Aushängen von den Karabinern der Rettungsgeräte und Sicherungsschlingen.
Die Hubschrauberrettung zählt seit Jahren zu den Standardeinsatzverfahren der Bergwacht Bayern im Hochgebirge. Dabei gilt es vor allem, Patienten von schwer erreichbaren oder abgelegenen Einsatzorten schnell und schonend abzutransportieren. In jüngster Zeit kommen Hubschrauber auch im Fichtelgebirge und im Frankenwald mehr und mehr zum Einsatz.