Verschiedene Instrumente, vor allem aber die schönen Stimmen der Mitwirkenden gaben in Wilhelmsthal die Freude über die Erwartung von Weihnachten wieder.
Grandiose Orgel-Musik zu Ehren Gottes: Gibt es feierlichere Musik zur Adventszeit als das majestätische Spiel auf der "Königin der Instrumente"? Mit dem "festlichen Rondo" von Franz Koos, das Hans Pittroff von der Empore herab klangvoll auf die Reise durch das Kirchenschiff schickte, fand das diesjährige Adventskonzert in Wilhelmsthal seinen erhebenden Beginn.
"Liebe auf den ersten Ton" - so könnte man die Begeisterung der vielen Besucher in der in ein sanftes Licht getauchten Pfarrkirche St. Josef zusammenfassen. Mit den gefühlvoll dargebotenen "Lichter der Weihnacht" und der russischen Volksweise "Stille Nacht in Palästina" verkündete die Frauenschola Wilhelmsthal (Leitung: Hans Pittroff) die frohe weihnachtliche Botschaft, während der sehr harmonisch und tonschön auftretende Männerchor "Cäcilia" Wilhelmsthal (Leitung: Günter Weber) mit "Der Herr ist nah" und "Es kommt die schöne Zeit" eindringlich die Gottessehnsucht thematisierte.
Glanzpunkte des Konzerts
Einen berührenden Lobgesang ließ die mehrfache Preisträgerin von "Jugend musiziert", Lina Prell, erklingen. Gesegnet mit einer warmen Stimme und "Gefühl im Überfluss" gelangen ihr zwei ergreifende Versionen des zart beginnenden und in einem gigantischen Finale endenden "O holy night" von Mariah Carey und des balladenhaften Chorstücks "I've got a feeling" von Lorenz Maierhofer, das Stilelemente von Pop und Gospel verbindet. Instrumental begleitet wurde sie bei "I've got a feeling" von Harald Kalamala, der wiederum mit "Dich schickt der Himmel" sowie "Expectare" (zusammen mit Gottfried Grau) zwei höchst beeindruckende Eigenkompositionen zu Gehör brachte.
Schon längst liebgewordene "Dauergäste" des Adventskonzertes sind die "Haache Stöckraache" und das Großmutter-Mutter-Tochter-Gespann Agnes, Andrea und Anna Müller. Die weit über die Region hinaus bekannte und geschätzte Singgruppe im Heimat- und Trachtenverein Haig setzte mit "Ganz leisa kummt die dunkl Nocht" sowie "Herbergssuche" zwei strahlende Glanzpunkte des Konzerts.
Agnes Müller und ihre Enkelin Anna bezauberten einmal mehr mit ihrem harmonischen Zwiegesang beim aus Oberbayern stammenden Lied von der Herbergssuche "Wer klopfet an?" und dem Wiegenlied "Aber heidschi bumbeidschi", jeweils von Andrea Müller auf der Zither einfühlsam begleitet.
Eine große Bereicherung stellten die Darbietungen der Singgruppe "Cantate Nova" aus Teuschnitz dar. Immer wieder faszinierend ist die Leichtigkeit, mit der die Freude und Begeisterung der Sängerinnen für ihre Musik auf das Publikum überspringen. In Wilhelmsthal ließen sich die Zuhörer von den modernen geistlichen Stücken "Bist du es, der da kommen soll?" und "Wir suchen den Weg" in Vorweihnachtsstimmung versetzen.
Abgerundet wurde das Abendprogramm von zwei heiter-nachdenklichen Geschichten der Mundart-Autorin Ulla Steiner aus Gefell. In "Mei innera Uhr ist kaputt" beklagt sie die Hektik und Ichbezogenheit unserer Tage, während sie in ihren bereits vor 35 Jahren ihrem Sohn gewidmeten Gedanken "Amol Zeit" auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben hinweist.