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Ausgezeichnet im Klimaschutz

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Für Carletta Heinz hat Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung. Sie nahm mit Freude die Auszeichnung von Hermann Hüwels entgegen. Foto: Veronika Schadeck
Für Carletta Heinz hat Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung. Sie nahm mit Freude die Auszeichnung von Hermann Hüwels entgegen.  Foto: Veronika Schadeck

Das Familienunternehmen Heinz-Glas gehört jetzt zur Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz.

Als einziges Unternehmen deutschlandweit wurde am Donnerstag der Glasflakonhersteller Heinz-Glas ausgezeichnet. Hermann Hüwels vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) überreichte der Aufsichtsratsvorsitzenden Carletta Heinz, Mitglied der Geschäftsführung, die Urkunde. Somit gehört das Familienunternehmen nun zur unternehmerischen Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz.

13. Generation

"Mich macht die Auszeichnung stolz", so Carletta Heinz, die dem Thema Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert zuweist. Sie war es, die vor rund drei Jahren ein Nachhaltigkeitsteam ins Leben rief. In ihrer Rede wies sie darauf hin, dass die Nachhaltigkeit schon immer in der Geschichte der Heinz-Gruppe eine Rolle gespielt habe, sonst würde heute nicht die 13. Generation der Familie Heinz das knapp 400 Jahre alte Unternehmen führen.

Wie Thomas Eidloth - er ist zusammen mit seinem Team verantwortlich für das Thema Nachhaltigkeit - habe sich Heinz-Glas Anfang 2018 für diese Auszeichnung beworben. Unzählige Fragebögen und Erläuterungen mussten abgegeben werden, die ein externes Expertenteam prüfte und bewertete.

Rund 500 000 Glasflakons und Cremetiegel werden täglich allein am Standort Kleintettau produziert, erzählt er. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren vieles unternommen, um die Ressourcenverbräuche des energie- und rohstoffintensiven Prozesses zu reduzieren. So setze das Unternehmen zum einen auf eine eigene Stromproduktion mit Hilfe von Photovoltaikanlagen, einer Kleinwindkraftanlage. Der Rest des Stroms kommt aus skandinavischen Wasserkraftanlagen. Weiterhin kommen energieeffiziente Elektroschmelzwannen und die Abwärme aus der Produktion und den Servern zu Einsatz.

Mittlerweile wurde auch ein Abfall- und Recyclingmanagement eingeführt, so dass derzeit bereits 90 Prozent der Abfälle recycelt werden.

Auch das vor sieben Jahren entstandene Tropenhaus trägt zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei, in dem die Abwärme der Glashütte für den Anbau von exotischen Früchten genutzt wird.

Der "technische" Geschäftsführer der Heinz-Gruppe, Jörg Ultsch ergänzte, dass bei Heinz-Glas bereits seit 1972 Elektrowannen für die Glasschmelze zum Einsatz kommen. Durch die energiesparenden und umweltschonenden Produktionsprozesse würde der Ausstoß von Kohlendioxid um 36 000 Tonnen reduziert.

Der Beiratsvorsitzende der Klimaschutz-Unternehmen, Jens Hesselbach, hob lobend hervor, dass Heinz-Glas sich nicht nur mit Energieerzeugung von Strom und Einsparungen in der technischen Versorgung auseinandersetzt, sondern auch den Mut habe, das Schmelzen als Kernprozess der Produktion zugunsten des Klimaschutzes anzupacken.

Über die Auszeichnungen freuten sich auch Landrat Klaus Löffler (CSU)und Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT). Letzterer betonte, dass der Markt schon seit einigen Jahren zusammen mit den hiesigen Glasunternehmern in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit zusammenarbeite. Als Beispiel nannte er die gemeinsam betriebene Kläranlage.

Netzwerk: Klimaschutz-Unternehmen e.V. ist ein branchenübergreifendes Exzellenznetzwerk für Klimschutz und Energieeffizienz.

Mitglieder können Unternehmen aus Deutschland werden, die durch besondere Klimaschutzziele und Maßnahmen ihre Vorreiterrolle belegt haben.

Die Mitgliedschaft im Exzellenznetzwerk ist mit einer Würdigung durch das Bundesumweltministerium, das Bundeswirtschaftsministerium und den DIHK verbunden.

Zweimal im Jahr nimmt die Exzellenzinitiative neue Mitglieder auf. Aktuell sind Bewerbungen noch bis 31. Oktober 2018 möglich.