Zum Ende des Jahres bedachten die Weißenbrunner Räte gemeinnützige Einrichtungen.Wirbel gabs um ein Gesamtentwicklungskonzept.
Der Gemeinderat verteilt in seiner Abschlusssitzung im Gasthaus "Grüner Wald" Geldgeschenke an gemeinnützige Einrichtungen. Hierzu informierte Bürgermeister Egon Herrmann (SPD), dass es sich bei den Begünstigten um den Diakonieverein (für die Diakoniestation Weißenbrunn), den Caritasverband (für den Landkreis Kronach), das Bayerische Rote Kreuz Kreisverband Kronach und um die Volkshochschule im Landkreis Kronach um Verbände handelt, von deren Dienstleistungen auch die Gemeinde und die Bürger von Weißenbrunn ihre Vorteile haben.
Zuschuss um 25 Prozent gesenkt
Von den jeweiligen Institutionen lagen die Anträge auf Bezuschussung vor.
Weil sich die Gemeinde Weißenbrunn seit 2008 in der Haushaltskonsolidierung befindet, mussten auch die Zuschüsse als freiwillige Leistungen gesenkt werden: Den Empfängern werde mitgeteilt, dass eine Zuschussgewährung von der jeweiligen Haushaltslage der Gemeinde abhängig sei und man mit einem Ausfall des gemeindlichen Zuschusses rechnen müsse. Der Zuschuss wurde um 25 Prozent je Einwohner gesenkt.
Demnach erhält der Diakonieverein bei 1690 evangelischen Einwohnern einen Zuschussbetrag von 895,70 Euro. Für den Caritasverband errechnet sich aufgrund von 903 katholischen "Einwohnern ein Zuschuss von 478,59 Euro. Dem Bayerischen Roten Kreuz gewährt man eine finanzielle Unterstützung von 150 Euro für das Jahr 2015. Zudem wurde das Mehrzweckhaus für die Blutspendetermine dem BRK kostenlos überlassen.
Auch der VHS wurden gemeindliche Räume (Bürgerhaus Thonberg, Mehrzweckhaus Weißenbrunn) kostenlos überlassen. Zusätzlich gewährt man einen Zuschuss von 150 Euro für 2015.
Auch die Schwimmbadfreunde stellten einen Antrag auf Auszahlung des Restbetrages zur Deckung des Betriebskostendefizits für das Haushaltsjahr 2015. Zu diesem Tagesordnungspunkt übernahm Zweiter Bürgermeister Michael Bohl (CSU) die Sitzungsleitung, weil der Bürgermeister als 1. Vorsitzender der schwimmbadfreunde von der Beratung und Abstimmung ausgeschlossen war. Bohl erinnerte die Räte, dass in der Sitzung vom 16. Dezember 2014 das Gemeinderatsgremium beschlossen hatte, das jährliche Betriebskostendefizit des Schwimmbades des Vereins "Schwimmbadfreunde Weißenbrunn" für die nächsten zwei Jahre (2015 und 2016) in Höhe von höchstens 15 000 Euro pro Jahr zu übernehmen.
Am 6. November sei bereits ein Abschlag von der Gemeinde in Höhe von 10 000 Euro an die Schwimmbadfreunde ausgezahlt worden. Die Gemeinde erhielt am 7. Dezember einen Zuschussantrag über das Restdefizit von 14 469,24 Euro. Die beiliegende Kostenaufstellung wurde durch den 2. Bürgermeister, den geschäftsführenden Beamten Marc Peter Biedermann und durch die Verwaltungsangestellten Tanja Renner überprüft.
Bürgermeister ausgeschlossen
Auf deren Vorschlag hin beschloss das Gremium einstimmig (ohne Bürgermeister Herrmann, der von der Abstimmung ausgeschlossen war), das Gesamtdefizit von 23 721,82 Euro anzuerkennen. Für das Jahr 2015 werden insgesamt 15 000 Euro ausgezahlt. Die verbleibende 8821,82 Euro werden auf das Defizit des Jahres 2016 angerechnet.
Michael Bohl dankte im Namen der Gemeinde für das außerordentliche ehrenamtliche Engagement der Schwimmbadfreunde und deren Einsatzteam beim Badbetrieb. Die Gemeinde könne sich das Schwimmbad nicht leisten, erinnerte er und hob die Bedeutung des Freibades für das Gemeinwohl hervor.
Bürgermeister Herrmann erörterte die Notwendigkeit eines Grundsatzbeschlusses zur Erstellung eines Gesamtentwicklungskonzeptes und des Vitalitäts-Checks für die Gesamtgemeinde Weißenbrunn. In einem Seminar hatten Vertreter aller Parteien im Gemeinderat mit der Verwaltung und dem Bürgermeister folgende Schwerpunkte als wichtigste Bereiche einer künftigen Gemeindeentwicklung festgelegt: die gemeindliche Infrastruktur gefolgt von Bauleitplanung und Wohnungsleerstand, Handwerk/Gewerbeentwicklung und Straßennetz.
Mit dem einstimmigen Beschluss wurde der Bürgermeister beauftragt, die weitere Vorgehensweise für die Erstellung des Gesamtentwicklungskonzeptes einschließlich Vitalitäts-Checks mit dem Amt für ländliche Entwicklung Bamberg abzustimmen, die notwendigen Durchführungsverträge mit dem Amt abzuschließen und einen Zuwendungsantrag für die Förderung des Gesamtentwicklungskonzeptes beim Amt für ländliche Entwicklung zu stellen.
Kopfschütteln und Unverständnis
Christian Höfner (FW) stimmte zwar dem Grundsatzbeschluss zu, äußerte aber Kopfschütteln und Unverständnis über die Vorgehensweise. Schon wieder solle die Gemeinde Vorleistungen für Architekten- und Ingenieurleistungen vorstrecken ohne zu wissen, was dabei herauskomme.
In diesem Zusammenhang erinnerte er an die leidliche Geschichte des Geländes der Industriebrache Altes Brauhaus. Hierfür wurden 60 000 Euro an Architektenleistungen gezahlt, ohne dass etwas passiert sei.
Splitter und Balken aus dem Gemeinderat
Antrag Eingangs der Sitzung informierte das Gemeindeoberhaupt, dass ein Antrag auf Förderung nach dem Kommunalinvestitionsprogramm für die Heizung in der Grundschule und barrierefreiem Zugang zur Schule und des Rathauses gestellt werde.
Ausbau Die Telekom teilte mit, in Hummendorf bis Ende 2016 das schnelle Internet mit Glasfaser mit einer Leistung bis 100 MB/s auszubauen.
Werbung 2. Bürgermeister Michael Bohl nahm die Gelegenheit wahr, für den Förderverein der Grundschule Weißenbrunn zu werben.
Mit einem Jahresbeitrag von 15 Euro könne man der Grundschule, deren Standort Weißenbrunn für die Gemeinde sehr wichtig sei, finanziell etwas unterstützen.
Dank In der Jahresabschlusssitzung dankte der Bürgermeister für die vielfältige Unterstützung die er das Jahr über für seine Arbeit erfahren habe. "Dadurch konnte im Jahr 2015 etliches erreicht werden, und dies trotz haushaltsloser Zeit", betonte der Rathauschef.
eh