Gut gehütetes Geheimnis
Was am Ende dabei herauskommen wird, weiß Mirco Iuliano inzwischen schon sehr genau. Im ersten Stock werden zwei Wohnungen entstehen, verrät der junge Gastronom. Was sich darunter tun wird, bleibt allerdings noch ein streng gehütetes Geheimnis.
"Mir schwebt ein Novum in Bayern vor. Dass es ein gastronomisches Projekt wird, steht dabei natürlich außer Frage", erzählt Mirco Iuliano. Sicher werde er nicht die x-te Pizzeria in Kronach eröffnen, verspricht er. Und beim Betrieb im Restaurant "Mamma Piera" soll es durch sein Vorhaben keinerlei Abstriche geben. Es soll einfach etwas Zusätzliches und Besonderes entstehen.
Dass dieses neue Angebot in der gastronomisch gut bestückten Oberen Stadt am Ende untergehen wird, befürchtet er nicht. Das liegt alleine schon an der viel gelobten Lage. "Wer in die Obere Stadt kommt, kann gar nicht an diesem Haus vorbeifahren", sagt er schmunzelnd.
In der Stadtverwaltung wird der Entwicklung bei den Leerständen ein großes Augenmerk gewidmet. Dass sich gerade "Auf der Schütt" etwas tut, freut Stadtplaner Daniel Gerber besonders.
"Es ist ein ganz wichtiges Gebäude", stellt er fest. Wenn man die Strau hochfahre und am Scharfen Eck ankomme, stehe der Betrachter direkt vor diesem Haus, das damit so etwas wie ein Aushängeschild für die Obere Stadt sei. "Wenn da ein Leerstand beseitigt wird, dann ist das etwas ganz Wichtiges."
Das Gebäude selbst stammt Gerbers Unterlagen zufolge wohl aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. An seinem "markanten Standort" sei es sowohl Einzelbaudenkmal als auch ein Teil des Ensembles.
Georg Köstner, in der Stadtverwaltung für das Leerstandsmanagement zuständig, freut sich ebenfalls über das Vorhaben von Mirco Iuliano. Die Stadt könne sich an diesem Punkt sehr gut eine gastronomische Nutzung vorstellen. "Wer in die Obere Stadt reinfährt, muss an diesem Haus vorbei", betont er, wie wichtig dieser Lückenschluss sei. Gerade im Hinblick auf die Events wie die Festspiele oder "Kronach leuchtet" im Umfeld sei das Vorhaben des Gastronomen als Bereicherung für die Altstadt zu sehen.
Die Stadt selbst habe sich im Vorfeld des Verkaufs nach Kräften mit eingebracht, um den Leerstand zu beheben. Das gelte auch für andere Fälle.
Deshalb freut sich Köstner, in der Parallelstraße ebenfalls eine gute Entwicklung feststellen zu können. Dort werde seit geraumer Zeit die Sanierung des Gebäudes in der Amtsgerichtsstraße 14/16 vorangetrieben. Aktuell würden schon die gewerblichen Einheiten angeboten.
Für eine davon gibt es Überlegungen, ob sich dort ein Tante-Emma-Laden rentieren würde (der FT berichtete). Die Stadt brachte sich hierbei mit einer Umfrage ein, deren Ergebnis vor Kurzem an den Besitzer weitergeleitet werden konnte. Köstner berichtet, dass sich die Menschen aus dem Umfeld demnach am meisten einen Laden mit Lebensmitteln wünschen würden. Auch Backwaren seien gefordert worden. Daneben gab es auch Stimmen, die sich Hygiene- und Drogerieartikel oder Zeitschriften von einem solchen Geschäft wünschten. Insgesamt beurteilt Köstner die aktuelle Entwicklung in der Oberen Stadt als "ganz gut". Etwas mehr Probleme sieht er bei der Situation der gewerblichen Räume im Bereich der unteren Stadt.
...Neues Leben...das Haus freut sich bestimmt,
...und ich gönne es ihm...
...habs anscheinend überlebt -
Aber...es tut schon irgendwie weh, sich als auswärtiger Besitzer titulieren zu lassen -
in meinem Herzen bin ich immer noch eine Kronicherin!
...mir fällt es schwer loszulassen, denn ich habe soviele Erinnerungen an das "Alte Leben" in diesem Haus -
und viele meiner Kronacher Freunde haben daran teilgenommen
mein Gott, was haben wir in meiner Jugend für Parties gefeiert , wie schön war jedes Weihnachtsfest,
wir waren 13 Kinder und haben uns jeden Tag zum Spielen getroffen - rund um die Kirche - unsere Eltern saßen im Sommer auf der Schütt, haben geraucht und ihr Feierabendbier getrunken...
......und am Samstag abend die Brätwürscht vom Wicklein...
...beim Blödsinn machen lag ich plötzlich im Brunnen,
natürlich war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen....
aber es war eine wunderbare Zeit ....
Ich wünsche dem neuen Eigentümer,
dass er genauso viel Freude in diesem Haus erleben darf,
wie ich...
Heike Frick, geborene Schaper und die Enkelin von Nestmanns