Stadtrat Günter Blumenröther (CSU) meinte, dass gerade der Berg viele Gefahren birgt und ein kurzfristiges Handeln notwendig sei. Nachdem auf der anderen Seite die KC 31 von Geuser bis Landkreisgrenze Kulmbach in den nächsten zwei Jahren nicht angegangen werden kann, sprach man sich für eine sofortige Lösung der Zufahrt nach Geuser aus. Ursprünglich war geplant, dies mit dem Landkreis gemeinsam zu machen, sagte der Bürgermeister. Jetzt müsse aber die Stadt die Maßnahme vorziehen.
Ortstermin in Geuser
Anwesende Bürger aus Geuser bemängelten den schlechten Zustand, die Eisbildung und die mangelhaften Ausbesserungsarbeiten auf der Kreisstraße. Sie verwiesen auf die Gefahren speziell mit Lastkraftwagen und Traktoren. Der Bürgermeister schlug deshalb einen kurzfristigen Ortstermin, der allseits begrüßt wurde, vor.
Auch nahm er zur Anregung des Radwegs von Neuengrün nach Wolfersgrün Stellung. Dort werde die Mindestverkehrsmenge für einen Ausbau nicht annähernd erreicht, weshalb ein Vollausbau nicht realistisch erscheint. "Wir wollen ja keinen reinen Radweg, sondern lediglich eine sichere Verbindung für Fußgänger, Radfahrer und Kinderwagen", fasste es der Bürgermeister im Sinne der Betroffenen zusammen. Das Sicherheitsproblem sollte mit einer relativ einfachen Lösung angegangen werden, deshalb wurden auch schon Alternativlösungen mit dem Amt für ländliche Entwicklung vorbesprochen.
Stadtrat Stefan Schütz (CSU) sah ebenfalls keine Notwendigkeit für reinen Radweg, der gemachte Schritt gehe aber in die richtige Richtung, sagte er. Sieglinde Stumpf (FW) bemängelte den Zustand am "Schnaider Berg", weiterhin bat sie die Ortsschilder freischneiden zu lassen.
Die Stadt Wallenfels hat im Zuge des Stadtumbaumanagements bisher rund 90 zeitaufwendige Beratungen durchgeführt. Ann-Sofie Beuerle vom Büro Planwerk informierte, dass derzeit etliche weitere Beratungen laufen. Mit der strategischen Ausrichtung, dem Immobilien- und Flächenmanagement sowie der integrierten Stadt- und Gemeindeentwicklung und der lokalen Ökonomie nannte sie die wesentlichsten Punkte des Projektes.
Leerstand steht im Vordergrund
Im Vordergrund stehe immer der Leerstand und die Innenentwicklung. Immer wieder werde das Büro um Rat gefragt, insbesondere wenn es um die Beratung für Fördermöglichkeiten geht. Sie sei jeden Mittwoch vor Ort und die Beratungen würden gut angenommen, zwischenzeitlich konnten in Wallenfels und Steinwiesen auch schon sieben Maßnahmen umgesetzt werden.
Alexander Eberl vom Büro Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) ging ergänzend auf das aktive Leerstandsmanagement ein. Es sei zwar genügend Wohnraum vorhanden, dieser ist aber schlecht oder gar nicht saniert. Man müsse deshalb großen Wert auf die Qualität der Wohnungen legen. Zu schaffen wären günstige und altengerechte Wohnungen in zentraler Lage. Auch sei ein gewisser Markt für gehobenen Wohnraum vorhanden. Derzeit gebe es recht gute Förderprogramme. Gut erhaltene Projekte werden sowohl zum Kauf als auch zur Miete gesucht, sagte Eberl. Man habe auch die Initiative ergriffen und biete an, leer stehende Wohnungen zu Ferienwohnungen umzubauen. Vorrang hätten Projekte im Kernbereich, ansonsten bestehe die Gefahr, dass man sich verzettelt. Als Dienstleister sei man auch ein Stück weit von den Gebäudeeigentümern abhängig, so Eberl.
Förderung fürs Freibad?
Jens Korn setzte den Stadtrat von einem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in Kenntnis. "Als ich das gelesen habe, fiel mir sofort unser Freibad ein", sagte Korn bei der ersten Stadtratssitzung nach der Sommerpause.
Der Bund stellt für Projekte, die regionale und überregionale Bedeutung haben und einen Betrag zum Klimaschutz aufweisen, 100 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die weitere Voraussetzung, dass ein überdurchschnittliches Investitionsvolumen erreicht werde, sieht der Bürgermeister für sein Freibad gegeben. Jens Korn weiß allerdings genau, dass es nicht einfach wird, in dieses Programm zu kommen. Es wird ein Bewerbungsverfahren geben und dann in einer Art Wettbewerb entschieden, zeigte der Bürgermeister die drei Schritte des Verfahrens auf.
Als großen Vorteil, den es zu nutzen gilt, sieht er die Tatsache, dass man bereits vor kurzem Geld investierte und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gab. Die ersten beiden Stufen sind deshalb ohne große Hilfe von außen zu bewältigen, erst wenn es um eine detailliertere Beschreibung in der dritten Phase geht, werde man unter Umständen auf ein Büro zurückgreifen müssen. Auch wenn der Stadtrat die Chancen - es gibt für Kommunen in einer Haushaltsnotlage immerhin bis zu 90 Prozent Förderung - nicht allzu hoch einschätzt, wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, dass man sich darum bewerben soll. Der Stadtrat zeigte dadurch, dass ihm an seinem Freibad gelegen und er bereit ist, jede sich bietende Chance zu ergreifen.