Mit "Das bin ich" hatte Lee'Oh, die Sängerin mit der Powerstimme, ihren ersten Hit. Privat baut Sabine Schmidt ihre Energie am liebsten beim Toben mit ihrem Australian Shepherd ab - und hat noch so viel davon zu geben. Mit ihrem neuesten Projekt könnte sie jetzt beim Rock- und Pop-Preis absahnen.
Wie eine Sabine Schmidt wirkt sie wahrlich nicht - selbst mit Kuschel-Fleece und Baseball-Cap. Sie geht schnurstracks auf den Tisch im Diner zu, lächelt, begrüßt mich mit elektrisierendem Händedruck. "Hi, schön Dich kennenzulernen", haucht sie mit ihrer Reibeisenstimme, die schon erahnen lässt, wie viel Power darin steckt. Sie setzt sich hin, sitzt aber nie still, hört sich Fragen an, hat die Antworten aber schon längst auf der Zunge. Kein Zweifel: Diese Frau ist ein Energiebündel, eine Kämpferin mit dem Herz einer Löwin. Ihr Künstlername ist Programm: Lee'Oh - mit Ausrufezeichen.
Frontfrau mit großem Fankreis Die Musik spielt "die größte Rolle" in ihrem Leben: Als Quelle der Kraft, als Oase der Ruhe, als Sprachrohr ihrer Gefühle. "Ich wollte immer Sängerin werden", erinnert sie sich an ihre Kindheit und ihre eindeutige Antwort auf die Frage nach dem Berufswunsch. Das wurde sie dann auch - allerdings vorerst mit Hintertürchen. In namhaften Coverbands trat sie als Frontfrau mit gewaltiger Stimme und riesigem Fankreis auf.
Ihre Brötchen verdiente "Bine" mit einem Bürojob, ihrer Leidenschaft ging sie aber nach der Arbeit und an den Wochenenden nach - bis sie im Jahr 2002 ihr Leben umkrempelte. "Die Diagnose MS (
Multiple Sklerose = Immunkrankheit, die das Nervensystem beeinträchtigt, Anm. d. Red.) war für mich die Initialzündung", sagt Lee'Oh. "Da habe ich mir gesagt: Jetzt mache ich das, worauf ich wirklich Lust habe."
Von heute auf morgen gab die gebürtige Würzburgerin ihre feste Stelle auf, hielt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs über Wasser und verbrachte ihre Freizeit vor allem damit, sich selbst zu managen. Sie suchte Sponsoren, schrieb Plattenfirmen und Radiostationen an - mit Erfolg. Im Februar 2012 veröffentlichte sie mit "Das bin ich" ihre erste Single, im Juli folgte "Mondmann" (beide zum Download). Die Texte spiegeln all ihre Erfahrungen und Gefühle wider - "gar nicht so einfach, sich selbst zu finden, wenn man zehn Jahre Covermusik gemacht hat". Aber sie hat es geschafft - eindeutig. Ihre Musik ist genauso kraftvoll wie Lee'Oh selbst, und sie enthält die gleiche Botschaft, die das Kraftpaket ("Ich mache täglich Sport") verbreitet: Lebe Deinen Traum, steh auf, wenn Du am Boden liegst, gib nicht auf.
Der Weg zur Profimusikerin "Außerordentliches passiert nicht auf einem gebügelten Weg. Es liegt daran, wie stark Dein Wille ist - und was Du bereit bis zu tun." Dabei lässt sie sich von ihrer Krankheit nicht bremsen. "Ich achte schon auf meine Gesundheit", sagt Lee'Oh. "Ich lasse den schlechten Stress einfach nicht an mich heran.
Als guten Stress empfindet sie die Terminflut in den nächsten Wochen. Deutscher Rock- und Pop-Preis im Dezember, Pressetermine, die nächste Single im Januar, das erste Album, für dessen Veröffentlichung sie noch den ein oder anderen Sponsor sucht. "Jede Faser meines Körpers ist Musik - dafür brenne ich."
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