Wo Heintje 50 Euro wert ist: Splitter der Schlappmaul-Sitzung

1 Min
Abräumer: Marco Breitenbach eroberte die Kitzinger Bühne im Sturm.

Jungspund: 14 Jahre, rotzfrech, ein Naturtalent: Marco Breitenbach von der Schwarzen Elf in Schweinfurt war die Sensation bei der Rosenmontags-Sitzung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG). Als der Lausebengel verriet, wie er singend sein Taschengeld aufbessert („Wenn die Oma ihren Heintje hört, das ist schon 50 Euro wert“), über Dieter Bohlens Sangeskünste lästerte – da war das Publikum aus dem Häuschen.

Jungspund: 14 Jahre, rotzfrech, ein Naturtalent: Marco Breitenbach von der Schwarzen Elf in Schweinfurt war die Sensation bei der Rosenmontags-Sitzung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG). Als der Lausebengel verriet, wie er singend sein Taschengeld aufbessert („Wenn die Oma ihren Heintje hört, das ist schon 50 Euro wert“), über Dieter Bohlens Sangeskünste lästerte – da war das Publikum aus dem Häuschen. „Der wird mein Liebling“, sprach Claudia Roth vielen aus der Seele – vielleicht sieht man Marco sogar 2016 schon bei „Fastnacht in Franken“?

Spektakel: 44 Mädchen auf der Bühne, die das Märchen „Königin der Dunkelheit“ tanzten – das war die Garde aus Wiesentheid. In dem Gewusel den Durchblick zu behalten, atemberaubende Stunts ausführen und ständig die Klamotten wechseln, das war bärenstark. „Mein visuelles Highlight der Show“, schwärmte Schlappmaul Waldi, und der Kitzinger Oberbürgermeister Siegfried Müller ergänzte: „Man sieht, was mit Zusammenhalt geht. Ich hoffe, dass in ein paar Jahren die KiKaG-Garden so etwas schaffen können: Kleine Talente haben sie ja genug.“

Franz-Josef Strauß: Zum ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten haben Claudia Roth und Waldemar Hartmann ein inniges Verhältnis – jeder auf seine Weise. „Mit seinen Entscheidungen hat er meinen Widerspruchs-Geist gefördert. So ist Politik für mich zum Grundnahrungsmittel geworden,“ bekannte die Grüne. Bei Waldi klingt es anders: „Strauß ist mein Politikheld, ganz klar. Durchsetzungsfähig, humorvoll, unerreicht“ – und Hartmann erzählt eine seiner Lieblingsanekdoten: „Als Strauß im hohen Alter gefragt wurde, ob er sein Testament gemacht hat, entgegnete er forsch: Sogar zwei – Altes und Neues Testament.“

Überraschung: Küsschen links, Küsschen rechts, klatschen und schunkeln – normalerweise ist Elferrat nicht gerade Hochleistungssport. Doch dann das: Als „Mainpiraten“ eröffneten die KiKaG-Herren die Sitzung nach der Pause und legten einen Tanz aufs Parkett, der super ankam. Das lässt sich auch für den ganzen Abend feststellen, bis auf ein Manko: Ein, zwei Nummern weniger wäre mehr – und überdies könnte dann die Nachfeier früher starten. Zusammengestellt von Norbert Hohler