Wo das Wohnmobil zur Familie gehört: Oldtimer-Treff in Segnitz

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Oldtimer sind hier nur die Wohnmobile: Ottmar Dillamar (ganz links) aus Nürnberg hat Campingfreunde aus ganz Deutschland nach Segnitz eingeladen ...
Regina Sterk

Der Wohnmobil-Stellplatz in Segnitz ist während der Saison immer gut besucht. Liegt er doch direkt am Main, die Badebucht und viele Freizeitmöglichkeit sind direkt vor der Tür. Am vergangenen Wochenende war der Platz ebenfalls komplett voll, allerdings mit ganz besonderen Fahrzeugen: Von den insgesamt 18 Wohnmobilen war keines jünger als Baujahr 1995, das ältestes wurde bereits 1977 gebaut, einige H-Kennzeichen sind zu sehen. Denn auch unter Wohnmobilisten gibt es Oldtimerfans, die ihr rollendes Zuhause liebevoll hegen und pflegen. Schon zum zweiten Mal trafen sie sich hier in Segnitz am Main zum Fachsimpeln und für einen Kurzurlaub.

Der Wohnmobil-Stellplatz in Segnitz ist während der Saison immer gut besucht. Liegt er doch direkt am Main, die Badebucht und viele Freizeitmöglichkeit sind direkt vor der Tür. Am vergangenen Wochenende war der Platz ebenfalls komplett voll, allerdings mit ganz besonderen Fahrzeugen: Von den insgesamt 18 Wohnmobilen war keines jünger als Baujahr 1995, das ältestes wurde bereits 1977 gebaut, einige H-Kennzeichen sind zu sehen. Denn auch unter Wohnmobilisten gibt es Oldtimerfans, die ihr rollendes Zuhause liebevoll hegen und pflegen. Schon zum zweiten Mal trafen sie sich hier in Segnitz am Main zum Fachsimpeln und für einen Kurzurlaub.

Ottmar Dillamar aus Nürnberg hat das Treffen organisiert. Er ist selbst begeisterter Oldtimerfan und nimmt mit seinem Wohnmobil gerne an solchen Treffen Gleichgesinnter teil. Aber: "Die Treffen finden meist im Norden Deutschlands statt. Die Anreise ist mit den alten Fahrzeigen mühsam, mit 75 km/h über die Kasseler Berge – das zieht sich!" Und so kam er auf die Idee ein Treffen in der Nähe zu organisieren. Den Platz in Segnitz kennt er schon länger und fühlt sich hier wohl. Die Teilnehmer kennen sich vor allem über das Internet. Verschiedene Foren auf der Social Media Plattform facebook vernetzen die Oldtimerfreunde. Hier werden Ersatzteile getauscht und Reparaturtipps gegeben, man kennt sich in der Szene.

54 Anfragen für 18 Plätze

Ebenfalls über facebook hat Dillamar nach Segnitz eingeladen. 18 Wohnmobile finden hier Platz, 54 Anfragen hatte er. Die Teilnehmer kommen aus Bayern, aber auch aus anderen Teilen Deutschlands, zum Teil haben sie sieben Stunden Fahrt hinter sich, um das Wochenende in Segnitz zu verbringen. Ottmar Dillamar sorgt gut für die Teilnehmer: Jeder erhält ein kleines Begrüßungsgeschenk mit Leckereien und Kleinigkeiten, die man im Camping-Alltag gut gebrauchen kann. Am Nachmittag wartet außerdem eine Weinprobe mit dem Weingut Kreglinger auf die Gäste. Unterstützt wird Dillamar von der Firma Maincamp aus Marktbreit, die gegenüber am anderen Mainufer ihr Gelände hat. Prokurist Peter Blaß freut sich über die Kooperation, die es ebenfalls zum zweiten Mal gibt. Zwar kann sich die Branche gerade in diesem Jahr nicht über schlechte Zahlen beklagen, aber die Oldtimerfans sind doch noch etwas Besonderes unter den Campern.

Das ist auch auf dem Platz zu spüren. Ein Teilnehmer kommt als Nachzügler mit einem leuchtend blau lackierten Wohnmobil auf den Platz gerollt und wird mit großem Hallo empfangen. Hier kennt man die Fahrzeuge mit Namen, "das sind quasi Familienmitglieder", erklärt Dillamar. Auf die Frage, warum er sich gerade für ein altes Fahrzeug begeistert und nicht vielleicht den erhöhten Luxus eines Neufahrzeuges genießen möchte, kommen viele Antworten: "Das ist eine Leidenschaft, viele von uns sind Bastler. Auf dem Platz gibt es eine tolle Gemeinschaft, nicht nur hier beim Treffen. Wenn auf einem großen Campingplatz zwei Oldtimer stehen, treffen sich die Besitzer früher oder später zum Fachsimpeln."

Mit kleinerem Fahrzeug mehr Platz

Und gerade auf den Stellplätzen habe man mit einem alten, oft etwas kleineren Fahrzeug deutlich mehr Platz außen herum. Schon mit der Anreise beginne der Urlaub, weil man langsam und entspannt fahren kann. Nur einen Wunsch hat er: Die Zahl der Wohnmobil-Stellplätze müsse parallel zur Zahl der verkauften Fahrzeuge steigen. Es komme vor, dass er stundenlang auf der Suche nach einem Stellplatz sei und er hofft, dass noch mehr Gemeinden offizielle Stellplätze ausweisen.

In Segnitz freut sich der stellvertretende Bürgermeister Christian Lauck über den Besuch der Oldtimerfreunde: "Wir sind stolz, dass unser Gelände hier am Main solchen Anklang findet, dafür haben wir es ja gemacht. Und wir freuen uns, wenn die Oldtimer nächstes Jahr wiederkommen wollen". Einen Termin dafür sucht Ottmar Dillamar bereits.