Neun Gemeinden bilden die "Dorfschätze". Geschäftsführerin Alexandra Ludwig spricht über die Ziele des Zusammenschlusses. Und verrät, warum sie gerne außerhalb wohnt.
Den Namen "Dorfschätze" hat sich eine 2007 formierte Gemeinschaft aus neun Gemeinden im Landkreis Kitzingen gegeben, die in einigen Bereichen eng zusammen arbeiten. Projekte derartiger Kooperationen werden vom Staat höher gefördert, was sich etwa bei den Zuschüssen zu Programmen wie der Dorferneuerung für die Beteiligten auszahlt. Die Dorfschätze sind keineswegs nur auf Tourismus ausgelegt, wie die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft, Alexandra Ludwig , unterstreicht. Die Fürtherin hat ihr Büro im Wiesentheider Rathaus und ist seit Juli 2018 Leiterin der Geschäftsstelle.
Stellen Sie uns bitte einmal vor, was sich hinter den „Dorfschätzen“ verbirgt.Alexandra Ludwig: Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Dorfschätze ist ein Zusammenschluss von neun Gemeinden im Landkreis Kitzingen. Seit 2007 setzen wir gemeinsam Projekte zur Entwicklung der Region um . Zum Verbund gehören die Gemeinden Abtswind, Castell, Großlangheim, Kleinlangheim, Prichsenstadt, Rüdenhausen, Schwarzach am Main, Wiesenbronn und Wiesentheid. Das Augenmerk liegt darauf, die Besonderheiten der Gemeinden, die „Dorfschätze“, hervorzuheben, erlebbar zu machen und nach außen zu tragen.
Was sind Ihre Hauptaufgaben?Ludwig: Zu Beginn agierten wir größtenteils touristisch, heute werden ebenso Projekte wie ein interkommunales Konzept zum Hochwasserschutz und Rückhalte erarbeitet. Grundlage unserer Arbeit ist das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept, in welchem Handlungsfelder definiert sind.
Die Bürgermeister unserer Mitgliedsgemeinden arbeiten gut zusammen und unterstützen mich hervorragend.
Alexandra Ludwig, Geschäftsführerin der "Dorfschätze" Wozu ist das Büro der Dorfschätze notwendig?Ludwig: Um die zahlreichen Aufgaben und Projekte zu koordinieren, braucht es eine feste Geschäftsstelle, bei der die Fäden zusammenlaufen und die den Entscheidungsträgern beratend zur Seite steht. Meine Hauptaufgabe ist es, die Projekte zu begleiten, von Beginn an. Zudem übernehme ich die laufende Geschäftsführung der AG. Ich bin sozusagen die Schnittstelle zwischen der Politik, der Verwaltung, den Bürgern und Vereinen, welche über Arbeitskreise miteinander verbunden sind.
Wer finanziert das Ganze?Ludwig: Die Kosten tragen die Mitgliedsgemeinden, die vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken eine Förderung erhalten. Zahlreiche Projekte werden zudem von Bund und Land bezuschusst.
Welchen Stellenwert hat der Bereich Tourismus bei dem Ganzen?Ludwig: Er stellt ein Handlungsfeld im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept der Dorfschätze dar. So kümmern wir uns etwa beim Bereich „Ankommen und Erholen“ um die Optimierung der touristischen Angebotsstruktur, führen Marketingmaßnahmen durch, rücken die Besonderheiten unserer Mitgliedsgemeinden ins rechte Licht. Wir sind zugleich Gästeinformation und Tourismusbüro – wir bearbeiten Anfragen zu unseren Sehenswürdigkeiten und vermitteln den Kontakt zu unseren Gästeführern.
Die bekannteste Einrichtung des Zusammenschlusses dürfte der „Dorfschätze-Express“ sein?Ludwig: Ja, das ist richtig. Die Buslinie ist ein Projekt, welches mir besonders am Herzen liegt. Damit holen wir auch überregionale Besucher in unsere Region. Ein Busbegleiter gibt samstags auf der ersten Fahrt Informationen zu den Orten und deren Sehenswürdigkeiten weiter. Zudem wird der Dorfschätze-Express am Wochenende und an Feiertagen als eine sinnvolle Ergänzung auch rege von Einheimischen genutzt.