Walter Scholz: Faszination Trompete

1 Min
Walter Scholz: Faszination Trompete
Stargast: Trompetenlegende Walter Scholz.
Walter Scholz: Faszination Trompete
Castell-Rüdenhausen

Er wird als „Legende“ bezeichnet und übt mit 79 Jahren immer noch bis zu fünf Stunden täglich. Am 6. Mai ist Trompeter Walter Scholz in Castell zu Gast.

Beim „Musikalischen Frühlingsabend“ am Samstag, 6. Mai, ab 20 Uhr in der Reithalle im Schlossgarten Castell spielt die Trachtenmusikkapelle Werfen. Als Stargast gibt die Trompetenlegende Walter Scholz (Foto Castell-Rüdenhausen) eine musikalische Einlage.

Frage: Wie lange stehst Du schon auf der Bühne?

Walter Scholz: Über 60 Jahre. Mit fünf Jahren habe ich zum ersten Mal in das Flügelhorn von meinem Vater hineingepustet. Ab da war ich so fasziniert vom Trompetenklang, dass ich das Instrument nicht mehr zur Seite gelegt habe.

Wir beide haben uns über den Schauspieler Günter Strack kennengelernt. Für ihn hast Du ein Stück geschrieben, das 'Schaufenster' heißt. Welchen Bezug hattest Du zu dem Schauspieler?

Scholz: Mit Günter Strack und seiner Frau Lore verband mich ein herzliches Verhältnis. Ein Jahr nach seinem Tod habe ich für Günter die Komposition 'Schaufenster' für Solotrompete, Posthorn, Sprecher, Orgel und Blechbläser geschrieben.

Als Trompeter vom Schwarzwald fing Deine Kariere an – zur Trompetenlegende hast Du es geschafft. Ist die Bezeichnung 'Legende' eine Belastung?

Scholz: Vor 50 Jahren hat mich meine damalige Schallplattenfirma in musikalischer Begleitung zu den Schwarzwaldmusikanten 'Trompeter vom Schwarzwald' getauft. Da ich von der Klassik, Big-Band, Jazz und Volksmusik alle Stilrichtungen der Musik beherrsche, wurde ich in der Presse als deutsche Trompetenlegende bezeichnet. Als Belastung sehe ich das nicht, denn ab einem gewissen Alter ist es eine Ehre, wenn man als Legende gewürdigt wird.

Am Samstag wirkst Du an einem Benefizkonzert für die Lebenshilfe mit. Welchen Bezug hast Du zur Lebenshilfe?

Scholz: Ich habe in meiner langjährigen musikalischen Laufbahn sicherlich zwischen 800 und 1000 Benefizkonzerte bestritten und bin 50 Jahre Mitglied bei der Lebenshilfe in Ottersweier im Schwarzwald.

Wie viele Stunden übst Du pro Tag?

Scholz: Mein Beruf als Solist hat viele Gemeinsamkeiten mit einem Sportler. Ohne permanentes Training ist keine erfolgreiche Leistung zu erzielen. Ich übe täglich drei bis fünf Stunden. Erfolg ist harte Arbeit.

Du stehst mit 79 Jahren noch auf der Bühne – wie schafft man das?

Scholz: Dass ich in diesem hohen Alter noch körperlich und geistig fit bin – dafür muss man dankbar sein.

Wie hältst Du dich fit?

Scholz: Ich meditiere täglich und mache Spaziergänge durch den Schwarzwald. Weiterhin bin ich überzeugter Saunagänger.

Freust Du Dich auf Franken?

Scholz: Franken ist ein herrliches Land mit dem berühmten Wein im Bocksbeutel.