Für ihren Protest haben sich die Bauern in Biebelried eine spektakuläre Aktion ausgedacht. Sie ließen einen Traktor 35 Meter über dem Autobahnkreuz baumeln. Ein Verbandssprecher erklärte, warum ein Entgegenkommen der Ampel so wichtig für die Landwirte sei.
Spektakuläre Aktion in Unterfranken: Mit einem Traktor in luftiger Höhe haben Bauern nahe dem Autobahnkreuz Biebelried am Donnerstag (11. Januar 2024) ein weithin sichtbares Zeichen für ihren Unmut über die Bundesregierung gesetzt.
Bei der Aktion "Landwirtschaft am seidenen Faden" zog ein Kran den Schlepper in die Höhe - rund 35 Meter sollten es werden. Zudem kamen nach einem Aufruf des Bayerischen Bauernverbands etwa 30 Traktorfahrer und beobachteten das Spektakel.
Traktor in 35 Metern Höhe: Ungewöhnlicher Bauernprotest in Biebelried
Stefan Köhler, BBV Bezirkspräsident Unterfranken erklärte in einem Interview mit der Bildagentur News5, "dass die Belastungen überschritten sind und jede weitere Belastung einfach zum Exitus der deutschen Landwirtschaft führt".
Die Bauernschaft ist wütend auf die Ampel-Regierung. Köhler wirft der Ampel "kein Entgegenkommen trotz fachlicher Gegenargumentation" vor. Er weist darauf hin, dass das Hauptproblem die Wettbewerbsfähigkeit mit Konkurrenz aus dem Ausland sei.
Zunehmende Auflagen und ein Wegfallen von der Steuervorteile bei Agrardiesel hätten eine Teuerung der Produkte aus Deutschland zur Folge. Wenn dann beispielsweise Weizen aus Frankreich billiger werde als der deutsche, könne französischer Weizen den heimischen ersetzen. "Sprich, bricht uns die Produktion ein, hören die Betriebe auch dauerhaft auf."
Kein Entgegenkommen der Ampel - kein Ende der Proteste
Auslöser für den Protest sind Sparpläne im Agrarbereich. Dass die Bundesregierung auf Teile davon verzichtet hat, reicht den Bauern nicht aus. Mit massiven Protesten machen die Landwirte in dieser Woche Druck auf Berlin. Sollte die Bundesregierung den Landwirten nicht entgegenkommen, "machen wir natürlich weiter und werden das für die Bevölkerung so schonend wie möglich machen", so Köhler.
Am Montag hatten die Aktionen der Bäuerinnen und Bauern bundesweit begonnen, fast überall gab es erhebliche Verkehrsbehinderungen. Allein in Bayern beteiligten sich bislang Zehntausende an den Demos. Am Freitag (12. Januar 2024) wird es erneut zu massiven Verkehrsbehinderungen im mittelfränkischen Raum kommen, da in Nürnberg eine Kundgebung stattfindet.