Mit 66 soll neue Ära beginnen

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Wortakrobat Oliver Tissot tritt im Dekanatszentrum bei der Kitzinger Karnevalsgesellschaft auf.
Foto: Obermeier

Wolfram Beha hat Ernst gemacht: Der Präsident der Kitzinger Karnevals-Gesellschaft (KiKaG) wird bei den Sitzungen am 19. und 27. Februar nicht mehr in die Bütt steigen.

Wolfram Beha hat Ernst gemacht: Wie vor einem Jahr an Rosenmontag angekündigt, wird der Präsident der Kitzinger Karnevals-Gesellschaft (KiKaG) bei den Sitzungen am 19. und 27. Februar nicht mehr in die Bütt steigen.

„Es ist Zeit, dass Andere das übernehmen“, findet der Zahnarzt, der in den vergangenen Jahren als Erznarr das Kitzinger Stadtgeschehen spöttisch beleuchtet hat. Kürzlich beim Redaktionsbesuch bekräftigte der oberste KiKaG-Narr seine Pläne noch einmal. „Wir müssen uns verjüngen, die Sitzungen brauchen neue Köpfe, neuen Schwung, muss gestrafft werden.“ Und dann, so hofft Beha, werde sich auch ein jüngeres Publikum locken lassen.

Bekannte Büttenredner

Doch jetzt, bei der 65. Session, setzen die Verantwortlichen noch einmal auf Bewährtes: Bernhard Nägle ist wieder Sitzungspräsident, viele aus den Vorjahren bekannte Büttenredner und Garden treten erneut im Dekanatszentrum auf. Danach aber soll es alles auf den Prüfstand, ehe es frei nach Udo Jürgens heißt: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran.“

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Was natürlich nicht bedeutet, dass diesmal Trübsal geblasen werden müsste – im Gegenteil: Mit Oliver Tissot kommt ein Wortakrobat neu auf die Bühne, der es meisterhaft versteht, über den jeweiligen Auftraggeber und das Saalpublikum zu lästern, auch über Begebenheiten des aktuellen Tages. Nicht umsonst ist der Mittelfranke Stammgast bei der TV-Sitzung Fastnacht in Franken.

Schade ist dennoch, dass Michl Müller und Sebastian Reich mit seiner Amanda diesmal einen Bogen um Kitzingen machen. „Bei Michl Müller ist es laut Brief seines Managements von vor zwei Jahren so, dass er nur noch bei Fastnacht in Franken und in seinem Heimatort auftreten wird“, bedauert Beha. Sebastian Reich ist heuer an Rosenmontag anderweitig beschäftigt.

Während die zweite Sitzung an Rosenmontag so gut wie ausverkauft ist, sind für den Auftakt am Sonntag (19. Februar) noch genügend Karten erhältlich. Als Anreiz gibt es zwei Neuerungen: Am Sonntag dauert das Programm von 17 bis 22 Uhr, damit Berufstätige guten Gewissens kommen können und andererseits Feierwütige noch genügend Zeit für Schoppen und Bierchen danach haben. Außerdem wurde der Eintritt um vier Euro auf 21 Euro reduziert.

Bosbach gibt Mandat ab

Rosenmontag werden wie im Vorjahr 25 Euro fällig. Sabine Leutheuser-Schnarrenberger (FDP) wird die Laudatio auf ihren Nachfolger Wolfgang Bosbach (CDU) halten. Das könnte im Jahr der Bundestagswahl spannend werden, auch wenn der 64-Jährige sein Mandat als Abgeordneter abgibt und sich danach ganz auf sein Ehrenamt als Schlappmaul konzentrieren kann. Bewährt hat sich die After-Show-Party ab Mitternacht im Dekanatszentrum. Für Musik und Stimmung wird DJ Markus Henneberger sorgen: der Elferrat spielt auch in einer Band. Übrigens sind dazu auch Gäste eingeladen, die nicht bei der Sitzung waren.

Zugpferde im Anmarsch

Während an Rosenmontag Kostümzwang herrscht, ist es am 19. Februar lediglich erwünscht, dass das Publikum verkleidet auftaucht. Schließlich lautet das Motto „Kunterbunt“, so sollen auch beide Abende werden. Mitwirkende sind unter anderen Zugpferde wie Peter Kuhn, Otmar Schmelzer, Fredi Breunig, dazu die Erlabrunner Narreköpf sowie Mercelini und Oskar.

Das Kitzinger Stadtgeschehen wird sich Pfarrer Uwe-Bernd-Ahrenz vornehmen, und vielleicht macht dazu ja auch Bertram Dehm ein paar gepfefferte Anmerkungen. Der Elferrat stammt aus Hessen, arbeitet bei Leoni und will sich närrisch integrieren – kein einfaches Unterfangen!

Karten für die KiKaG-Sitzungen gibt es beim Fastnacht Museum in Kitzingen, Luitpoldstraße 4, zu den regulären Öffnungszeiten. Dort kann man sich übrigens auch das passende Outfit leihen.