Die ehemalige Weinprinzessin Nordheims arbeitet nach ihrem Studium in Wien für die österreichische Partei NEOS.
Vor vier Jahren zog es Vanessa Wischer vom beschaulichen Nordheim am Main zum Studium nach Wien. Aktuell hält sie ein spannender Job in der österreichischen Hauptstadt. Seit Juli arbeitet sie im Social Media Team der Bundespartei NEOS (Neues Österreich). „Es hat sich einfach richtig angefühlt, noch etwas in Wien zu bleiben, gerade weil ich jetzt noch jung und frei bin“, sagt sie. Ihr Traum ist es nach wie vor, fränkische Weinkönigin zu werden. Nachdem die Wahl zur Repräsentantin des fränkischen Weinlandes aber letztes Jahr wegen Corona abgesagt wurde, kann sie sich jetzt voll auf ihre neue Arbeitsstelle im Social Media Bereich in Wien konzentrieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass die 22-Jährige mit Politik in Berührung kommt. Als Weinprinzessin in Nordheim hat sie mit vielen Kommunalpolitikern gesprochen und konnte auch Markus Söder treffen. Während ihrer Arbeit beim Frühstücksfernsehen „Café Puls“ beschäftigte sie sich viel mit der Europawahl und hat einige Sendungen mit den Spitzenkandidaten vorbereitet.
Der Reiz der Politik
Prominente Politiker sind für Vanessa also nichts Neues. Für Politik bringt sie nach ihren Worten ein großes Interesse auf und hat sich auch bei Praxisprojekten an der Hochschule immer für politische Themen entschieden. „Da haben wir zum Beispiel mal eine Multimedia Reportage über Frauen in der Politik erstellt, also Daten ausgewertet und verschiedene Politikerinnen befragt“, erinnert sie sich. Umso mehr freut sie sich jetzt, Politiker aktiv unterstützen zu können: „Mich reizt es, für die Politik zu arbeiten und damit auch Politik ein Stück weit mitgestalten zu können.“
Konkret kümmert sich die ehemalige Weinprinzessin um die Kommunikation auf allen Social Media Kanälen der NEOS, und das sind viele, da die Partei viele junge Menschen ansprechen will. NEOS beschreibt sich selbst als liberal und weltoffen und will für eine Politik der neuen Generation stehen. Jeder Kanal habe andere Zielgruppen und so auch seine eigenen Inhalte, erklärt die „Kanalmanagerin“ aus Franken. „Wir nutzen sogar TikTok, weil wir damit junge Menschen erreichen. In Österreich kann man schon mit 16 Jahren wählen“, erinnert Wischer. Kurze Infovideos werden dort gepostet, Politiker vorgestellt – genauso wie auf Instagram. Auf LinkedIn werden fast nur Wirtschaftsthemen gespielt. Auf dem YouTube Kanal veröffentlicht Wischer auch längere Videos, zum Beispiel eine Serie zum Thema Bildung. Hier gehe es weniger um Information, sondern um Diskussion und auch Unterhaltung, erklärt sie. Inhaltlichen Input bekommt das Kommunikationsteam vom Content-Team, bestehend aus Referenten und ihren unterschiedlichen Fachbereichen.
Wischer ist mit zwei Kollegen im Social Media Team tätig. Ihre Hauptaufgabe ist es dabei, die Kommunikation auf allen Kanälen zu koordinieren und die Livestreams für alle Kanäle zu streamen. „Das ist besonders spannend. Ich bin bei Plenarsitzungen dabei oder war jetzt auch beim Wahlkampfauftakt in Linz. Ich bin gerne mitten im Geschehen“, sagt Wischer, auch wenn man die Kameraausrüstung dafür manchmal durch halb Wien schleppen müsse.
Kreatives Berufsleben
Doch Livestreams sind längst nicht alles. Bei Veranstaltungen wie Plenarreden werden währenddessen Stories auf allen Kanälen hochgeladen und danach mit den Politikern Kurzvideos mit den wichtigsten Informationen gedreht, um diese im Anschluss auf Instagram, Facebook und TikTok hochladen zu können. Die Arbeit gefällt ihr besonders gut, weil sie sich kreativ ausleben kann. „Das ist das Schöne in der Medienbranche: Kreativ zu arbeiten, Neues auszuprobieren und auch umzugestalten, weil die Branche eben so schnelllebig und dynamisch ist“, freut sich Wischer. Man sei immer am Puls der Zeit.
Ihre journalistischen Erfahrungen durch die Zeit bei „Café Puls“ und ihr Praktikum bei „Radio 886“, kann sie auch im Social Media Bereich gut einbringen. Eine der größten Herausforderungen ist es nämlich, lange Pressemitteilungen oder Reden kurz und knapp auf das Wichtigste herunterzubrechen, und das noch verständlich, ohne Verzerrungen.