Advent: Wer sich nach Entspannung sehnt, für den hat Petra Kümmel das richtige Rezept

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Für Augen und Nase: Terrassen, Spitzbuben, Husarenkrapferl, Mandelsterne, Nougatkugeln, Vanillehörnchen... FotoS: DIANA FUCHS
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Petra Kümmel sticht leidenschaftlich gern Plätzchen aus.
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Petra Kümmel und ein Teil ihrer Schatzkisten.
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Foto: DIANA FUCHS
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Gehört für Petra Kümmel zur Weihnachtszeit dazu wie der Christbaum: Plätzchenteig.
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Sooooooooooo lecker...
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Foto: Diana Fuchs
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Ein Genuss: Patras Nougat-Taler
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Petra Kümmel mit einem Teil ihrer „Schatzkisten“.
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Foto: Diana Fuchs

Plätzchen backen, ganz wie früher. „Das wirkt Wunder!“

Augen schließen. Mit den Händen den Deckel ertasten. Aufmachen. Tief einatmen. Was für ein köstlich süß-würziger Duft! Das müssen Vanillekipferl sein. Augen auf, nachsehen: stimmt! Gleiches Spiel mit der nächsten Dose. Und am Ende aus jeder Blechbox ein Probiererle herausangeln. Gibt es im Advent etwas Schöneres?

Orangenschale und Zimt, Rum und Nougat, Kokos und Kardamom… Wenn Corona etwas Gutes hat, dann das: besonders viele Plätzchen, besonders viele wunderbare Aromen. „Lust statt Frust“ ist der Motto der um sich greifenden Backleidenschaft. Nicht jeder hat automatisch mehr Zeit als sonst – aber viele nehmen sie sich. Do-it-yourself, mache es selbst, ist im Corona-Jahr die Devise – egal, ob es sich ums Nähen, Kochen oder eben Backen dreht. Petra Kümmel aus dem Casteller Ortsteil Greuth hatte schon vor dem 1. Advent über ein Dutzend weihnachtliche Blechdosen mit eigenhändig gebackenen Leckereien gefüllt. „Auf die Art und Weise kann ich die Zeit bis Weihnachten richtig genießen.“

Die 57-Jährige macht das seit Jahren so. „Weil es nichts Entspannenderes gibt, als Plätzchen zu backen. Da komme ich völlig zur Ruhe.“

Erst mit Anfang 40 hat die gelernte Hauswirtschafterin die Weihnachtsbäckerei für sich entdeckt. „Früher hat das immer meine Mutter gemacht. Und die wollte gern allein in der Küche sein.“ Auch Petra ist nicht unbedingt scharf auf Gesellschaft, wenn sie ihre feinen Kreationen zubereitet. „Wenn jeder in meiner Küche rumwuselt, werd? ich verrückt“, sagt sie, macht eine verscheuchende Handbewegung und grinst dabei keck.

Zum Probieren dürfen später aber alle gern kommen: sämtliche Freunde und natürlich ihre drei Kinder mit Anhang, zu dem schon vier Enkel gehören. Sie alle lieben die Blechdosen, in denen Petra Gewürz- und Marzipansterne, Walnuss- und Butterplätzli, Vanillekipferl, Makronen, Terrassen, Spitzbuben, Husarenkräpfchen, Nougatstangen, -kugeln, -taler und all die anderen Leckereien aufbewahrt. „Auch mein Mann, der vor fast drei Jahren gestorben ist, hat gern in die Dosen gespitzt“, erzählt die Hobbybäckerin, die mittlerweile dazu übergegangen ist, immer eine bunte Plätzchenmischung für alle„Näscherli“ auf dem Esstisch bereitzuhalten.

Petra hat die Erfahrung gemacht, dass die Klassiker wie Butterplätzchen, Heinerli und Terrassen am liebsten gegessen werden. Plätzchen mit außergewöhnlichem „Schnickschnack“ seien bei den meisten Leuten, egal ob alt oder jung, gar nicht so gefragt.

Wichtig sei die richtige Größe: „Max, der Freund meiner Tochter Laura, behauptet, ich hätte mal gesagt: ?Ein Plätzle muss komplett in den Mund passen.? Dass ich das so festgelegt hab?, weiß ich zwar nimmer, aber ich gebe mir schon Mühe, dass meine Plätzli nicht zu groß werden.“ Schön klein und liebevoll filigran verziert – das ist Petras Handschrift.

Sie selbst ist übrigens gar nicht so scharf darauf, die kleinen Süßen zu vernaschen. Dafür liebt sie deren Duft umso mehr. „Ich mag es, mich mit einem dampfenden Kaffee im Advent an den Tisch zu setzen und eine Dose nach der anderen aufzumachen. Wie das riecht! Das ist für mich der Duft der Weihnachtszeit.“

Petras Tipps für perfekte Plätzchen

Butter oder Margarine? „Auf jeden Fall Butter!“, sagt Petra Kümmel. „Das schmeckt einfach viel besser.“

Hilfe, der Teig klebt? Teig, der zu warm verarbeitet wird, klebt beim Ausrollen am Nudelholz. Petra Kümmel kühlt deshalb quasi alle Plätzchenteige vor dem Verarbeiten im Kühlschrank. „Eine halbe Stunde reicht meistens aus.“ Wenn das nicht hilft: einfach ein paar Nüsse oder Mandeln mehr untermischen.

Mehl-Wolken? Damit die Plätzchen beim Ausstechen und Formen nicht an der Arbeitsfläche haften bleiben, wird diese mit etwas Mehl bestäubt. Doch Vorsicht: Weiße Wolken sind kontraproduktiv. Zu viel Mehl lässt Plätzchen trocken werden.

Blechdosen wie früher: Wer sich mit dem Backen viel Mühe gegeben hat, möchte natürlich vermeiden, dass die Plätzchen schnell zu hart oder zu weich werden. Deshalb kommt der richtigen Lagerung eine große Bedeutung zu. „Am besten halten sich Plätzchen immer noch in der guten alten Blechdose“, sagt Petra Kümmel. In luftdichten Plastikdosen werden Kekse dagegen schnell matschig.

Aroma-Explosion: Petra Kümmel verwendet für jede Plätzchensorte eine eigene Dose. Dann können sich die Aromen nicht vermischen und es ist beim Öffnen jedes Mal wieder eine Freude und ein Genuss, das individuelle Aroma von Gewürzsternen, Zimtstangen, Vanillekipferl & Co. zu inhalieren.

Himmlische Nougat-Taler

Petra Kümmel verrät ihr diesjähriges Lieblingsrezept: Nougat-Taler. „Die schmecken himmlisch und sind leicht zu backen; genau das Richtige für einen gemütlichen Adventsnachmittag.“

Zutaten: 250 g Mehl, 75 g Zucker,

1 EL Vanillezucker, 150 g gemahlene Haselnüsse, 1/2 TL Backpulver, 200 g Butter, 1 Ei, 200 g Nougatmasse, Kuvertüre

Zubereitung: Mehl auf eine Backunterlage sieben, Mulde eindrücken, das Ei hineingeben, drumherum Backpulver, Zucker, Vanillezucker, Nüsse und Butter (in Flöckchen) verteilen. Alles rasch verkneten. Teig kühl stellen. Den kühlen Teig ausrollen, Kreise ausstechen, auf ein Backblech (gefettet, mit Backpapier ausgelegt) legen, bei 175 Grad Ober- und Unterhitze zehn Minuten backen. Die Nougatmasse schmelzen und je zwei Taler damit zusammenkleben. Mit Kuvertüre nach Belieben verzieren.