Junge Kitzinger haben beim Projekt „RspKT“ viel über nachhaltiges Leben gelernt und daraus eine virtuelle Stadtrallye entworfen.
Sie haben ihn erstellt und ausprobiert, jetzt können alle mitmachen: Der neue Kitzinger Actionbound rund um die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit ist online. Er ist das Ergebnis eines Jugendsozialprojektes der Aplawia mit dem Namen „RspKT“. Ausgesprochen kann man das gleichsam als Lob verstehen, denn die jungen Leute haben ganze Arbeit geleistet, was wegen der Corona-Beschränkungen nicht immer ganz einfach war.
Die Aplawia hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen – und beim Projekt „RspKT“ insbesondere Jugendliche und junge Leute zwischen zwölf und 27 Jahren, die aus schwierigen Verhältnissen kommen oder einen Migrationshintergrund haben. Sie sollen das lernen, was wichtig ist im Berufsleben: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, sicheres Auftreten, Teamwork – und zwar so, dass es ihnen Spaß macht. Seit September kamen zehn bis 15 Jugendliche in regelmäßigen Abständen zusammen, angeleitet vom Sozialpädagogen der Aplawia, Sebastian Därr, und unterstützt vom Landschaftspflegeverband, der zum dritten Mal in Folge als Kooperationspartner für Aplawia-Projekte auftrat.
Vergangene Woche testeten die Teilnehmer zum Abschluss der Aktion das, was sie in den vergangenen Monaten erarbeitet haben: einen Actionbound zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltbildung. „Action4future“ ist der Name der digitalen Stadtrallye, die am Bleichwasen startet und endet. Das Projekt hat also gleich mehrere Gewinner: die jungen Leute, die mitgemacht haben, und all diejenigen, die Lust haben, mit Handy und App ein paar interessante, lustige und lehrreiche Stunden in Kitzingen zu verbringen. „Jeder kann die Stadtrallye spielen“, betont Sebastian Därr, wobei es für unter Zwölfjährige wahrscheinlich nicht ganz leicht ist, alles zu verstehen.
Die Aufgaben sind vielfältig. Schätzfragen sind zu beantwortet, Orte über GPS-Koordinaten zu finden, mal muss ein Selfie gemacht werden, mal gilt es praktische Aufgaben zu erledigen – Zigarettenstummel aufzusammeln zum Beispiel. Außerdem müssen die Teilnehmer QR-Codes finden und scannen.
Das bringt Punkte in der Challenge, führt aber auch zu Informationen über die Partner, die beim „RspKT“-Projekt mitgemacht haben. Denn die jungen Leute haben nicht nur die Schnitzeljagd entworfen, sondern bei Vorträgen, Veranstaltungen und Exkursionen auch viel zum Thema Nachhaltigkeit erfahren. „Es ging um Müll, um die Ernährung, um nachhaltiges Finanzmanagement und einiges mehr“, berichtet Sebastian Därr. Wo und wie man unverpackt einkaufen kann, was Bioanbau bedeutet, wie fairer Handel funktioniert, was mit Elektroschrott passiert – die Bandbreite der Vorträge und Informationen war groß und viele der neuen Erkenntnisse bauten die jungen Leute in den Actionbound ein. 24 Fragen, 14 QR-Codes, 18 zu findende Orte – etwa zwei bis zweieinhalb Stunden braucht man, bis alles erledigt ist, schätzt Sebastian Därr. Ganz gezielt wurden auch Schätzfragen ins Quiz eingebaut. Wer schätzt, befasst sich noch intensiver mit einem Thema als bei einer bloßen Frage samt Antwort. „Oft sagen die Leute dann: Oh, das hätte ich gar nicht gedacht“, so Därr – und das Gelernte bleibt noch länger im Gedächtnis, das neue Wissen wird noch schneller in den Alltag übernommen. So geht es unter anderem um das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln – man lernt, dass die Produkte oft viel länger haltbar sind als das aufgedruckte Datum es erscheinen lässt.
Auch wenn die Corona-Pandemie einen Teil der geplante Veranstaltungen im „RspKT“-Projekt über den Haufen geworfen hat und Infektionen dafür sorgten, dass nicht alle Jugendliche immer dabei sein konnten, hatten doch alle viel Spaß bei der Aktion. Sebastian Därr und die Jugendlichen hoffen nun, dass viele das Angebot aufgreifen und sich auf die kostenlose Schnitzeljagd begeben und damit das Motto des vom Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz finanzierten Projekts umsetzen: „Kitzingen kennenlernen – Leben nachhaltig verändern – Zukunft anders gestalten“. Und das alles mit viel Spaß.
Escape-Room bauen
Die Aplawia bietet mit Sozialarbeiter Sebastian Därr ab Mai ein neues Projekt an: „ExiKT – Der nachhaltige Escape-Room“. „Der Ausweg bist Du“, heißt es auf dem Flyer. Wer Spaß hat an kniffligen Rätseln, sich Gedanken um seine Zukunft macht und wem Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Herzen liegen, ist aufgerufen, beim Bau des Escape-Rooms mitzumachen und eine „Zeitmaschine“ zu konstruieren, in der verschiedene Rätsel gelöst werden müssen, um zurück in die Gegenwart zu kommen. Im MIttelpunkt steht dabei die Wasserknappheit. „Erst gibt es Infos von echten Profis und dann wird gerätselt, bis die Köpfe rauchen“, sagt Sebastian Därr. Mitmachen können alle zwischen 12 und 27 Jahren. Los geht es am 12. Mai von 14 bis 17 Uhr beim Aplawia e.V. im Lochweg in Kitzingen, die weiteren Termine werden dann in der Gruppe abgesprochen. Anmeldung unter 09321/25247 oder info@aplawia.de. Die Teilnahme ist kostenlos, für Verpflegung ist gesorgt. (len)