Auf den Weißburgunder, der 2002 aus den Trauben der ihm anvertrauten Weinberge der Lage Karthäuser in Astheim entstand, ist Lothar Flößer besonders stolz. Mit Recht: „Er wurde damals zum besten Weißwein der Welt gekürt.“ Unvergesslich und eine Besonderheit in Flößers langem Berufsleben. Nach 47 Jahren beim Weingut der Stiftung Juliusspital verabschiedete sich der Weinbergsmeister der Weinbergsgruppe Iphofen vor kurzem in den wohlverdienten Ruhestand.
Auf den Weißburgunder, der 2002 aus den Trauben der ihm anvertrauten Weinberge der Lage Karthäuser in Astheim entstand, ist Lothar Flößer besonders stolz. Mit Recht: „Er wurde damals zum besten Weißwein der Welt gekürt.“ Unvergesslich und eine Besonderheit in Flößers langem Berufsleben. Nach 47 Jahren beim Weingut der Stiftung Juliusspital verabschiedete sich der Weinbergsmeister der Weinbergsgruppe Iphofen vor kurzem in den wohlverdienten Ruhestand.
Viele Kollegen und Weggefährten des Weinbergsmeisters nahmen an seiner Verabschiedung teil – eine Veranstaltung, die seine Verdienste innerhalb des Weinguts ehrte. Denn der Weißburgunder von 2002 war nicht der einzige Wein, mit dem der Astheimer Preise und Auszeichnungen gewonnen hat, wie Weingutsleiter Horst Kolesch in seiner Rede anerkennend deutlich machte.
Fast fünf Jahrzehnte sind eine lange Zeit, in denen sich viel verändert hat, – politisch, technisch. Auch im Weinbau hat sich viel getan. Neue Maschinen haben Einzug gehalten. Vor allem der Traubenvollernter habe einen revolutionären Umschwung bei der Ernte erzielt, erzählt Lothar Flößer. Neben der Mechanisierung kam auch der Gedanke „Qualität statt Quantität“ auf, erinnert der Weinbergsmeister. „In den 1970er und 1980er war eine ausreichend große Erntemenge das wichtigste Ziel. Im Laufe der Jahre hat sich der Qualitätsgedanke jedoch zunehmend durchgesetzt.“
Arbeit in der Natur
47 Jahre lang hat Lothar Flößer sich beruflich mit dem Weinbau beschäftigt, dabei war Weinbergsmeister ursprünglich gar nicht sein Traumberuf. „Ich wollte eigentlich Förster werden“, erzählt er. Doch auf Empfehlung seines Patenonkels, der damals Weinbergsaufseher im Juliusspital war, fing Flößer 1975 doch eine Winzerlehre an. Es folgte der Wehrdienst, dann arbeitete er noch ein paar Jahre als Winzergehilfe. Ab 1980 absolvierte Flößer eine berufsbegleitende Weiterqualifizierung an der Meisterschule der LWG in Veitshöchheim. 1986 wurde er zum stellvertretenden Weinbergsmeister der Weinbergsgruppe Iphofen, die er 1990 übernahm. „So habe ich den Weinbergsmeister zu meinem Traumberuf gemacht. Ich habe mein Bestes gegeben.“ Dabei ist es wie in jedem anderen Beruf auch: Es gibt Arbeiten, die erledigt werden müssen, ob man nun will oder nicht. Während die Arbeit am Rebstock und insbesondere der Rebschnitt dem Astheimer in all den Jahren sehr viel Freude bereitet haben, hätte er die Stunden im Büro gerne gegen Stunden im Weinberg eingetauscht.
„Der Aufgabenbereich als Weinbergsmeister war sehr vielseitig und umfangreich“, erzählt Flößer. Planung, Durchführung und Aufzeichnung der „Versorgung der Rebe von der Pflanzung bis zur Ernte“ gehören dazu, er musste sich um die Personalplanung kümmern, aber auch um die Anschaffung, den Einsatz und die Wartung von Maschinen.
Die Natur war es, die er an seiner Arbeit immer am meisten geschätzt hat. „In den frühen Morgenstunden erhellt der Sonnenaufgang die Natur in einem ganz besonderen Licht und die Tierstimmen begrüßen den neuen Tag“, beschreibt Lothar Flößer. Eindrücke, die sich ihm tief eingeprägt haben. Genauso wie die Arbeit am Rebstock, während er über das Maintal blickte. Doch nicht nur die schönen Momente in der Natur wusste er zu schätzen, sondern auch die unterschiedlichsten Naturereignisse, die Abwechslung zwischen den Jahreszeiten und die neuen Herausforderungen, die jedes Jahr mit sich brachte.
Wie eine große Familie
Auch den vertrauensvollen Umgang mit seinen Mitarbeitern und Kollegen der Weinbergsgruppe Iphofen schätzte Flößer sehr, wie er betont. In den vielen Stunden im Weinberg seien diese ihm wie Familienmitglieder ans Herz gewachsen. „Auf sie alle konnte ich voll vertrauen, in guten und ganz besonders in schlechten Zeiten. Ihnen gehören mein Dank und meine Achtung.“ Rückhalt und Unterstützung habe er nicht nur in seiner eigenen Weinbergsgruppe gefunden, auch innerhalb des Weingutes konnte er sich auf einen vertrauensvollen Umgang miteinander und verlässliche Kollegen verlassen, lobt er.