DFB-Team mit feuchten Augen

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DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (14)
Beim Kickerduell haben sowohl die DFB-Nationalspielerinnen als auch die Bewohner des Heims der Barmherzigen Brüder Gremsdorf Spaß. Fotos: ANDREAS KLUPP
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (14)
(c) Andreas Klupp
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (8)
Die DFB-Spielerinnen (von links) Nicole Anyomi, Lena Lattwein, Jana Feldkamp, Chantal Hagel und Martina Tufekovic waren begeistert und gerührt von den Gremsdorfer Fans.
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (8)
(c) Andreas Klupp
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (28)
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nahm sich viel Zeit für die Fans.
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (28)
(c) Andreas Klupp
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (33)
Nicole Anyomi geht beim Besuch in Gremsdorf auf Tuchfühlung mit den Fans.
DFB Frauen zu Besuch in Gremsdorf (33)
(c) Andreas Klupp

Fünf Nationalspielerinnen und die Bundestrainerin sind zu Besuch bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf.

Warum gibt es eigentlich keine weiblichen Kicker-Figuren? Das dachten sich die Barmherzigen Brüder in Gremsdorf – eine gemeinnützige Behindertenhilfe – und stellten in ihrer eigenen Kicker-Werkstatt weibliche Figuren her. Durch Zufall traf Werkstattleiter Detlev Troll bei einem Spiel der Frauen-Nationalmannschaft auf Team-Managerin Maika Fischer – und erzählte ihr von dem Kicker. Sie fand die Idee dahinter so gut, dass dieser nun in Herzogenaurach im Home Ground steht. Dort bereiten sich die Fußball-Frauen aktuell auf die Europameisterschaft in England in drei Wochen vor.

„Darauf sind wir sehr stolz“, erklärt Maika Fischer. „Der Kicker kommt auch als Glücksbringer mit nach England – als Zeitvertreib für das Team zwischen den Spielen.“ Am 8. Juli starten die DFB-Frauen in die Europameisterschaft. In der Gruppenphase treffen sie erst auf Dänemark und später auf Spanien und Finnland.

Ein emotionaler und sehr schöner Moment

Um in England möglichst weit zu kommen, muss sich das Team aktuell voll auf die Vorbereitung fokussieren – und hat deswegen nur wenig Zeit zwischen den Trainingseinheiten im Home Ground in Herzogenaurach.

Doch für die Barmherzigen Brüder haben sich Lena Lattwein (22 Jahre, VfL Wolfsburg), Martina Tufekovic (27, TSG Hoffenheim), Jana Feldkamp (24, TSG Hoffenheim), Nicole Anyomi (22, Eintracht Frankfurt), Chantal Hagel (23, TSG Hoffenheim) und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Mittwochnachmittag Zeit genommen. Sie besuchten ihre Fans in Gremsdorf (Kreis Erlangen-Höchstadt) und spielten mit ihnen auf einem riesigen Kicker. „Als wir hier reinkamen, haben so viele gejubelt und mit Deutschlandfahnen gewunken, das war wirklich total emotional und ein sehr schöner Moment“, sagt Lena Lattwein ganz gerührt. „Damit haben wir absolut nicht gerechnet.“ Einige der DFB-Spielerinnen bekamen sogar feuchte Augen.

Die Bewohner der Barmherzigen Brüder sind sehr fußballaffin, wie Prokuristin Ute Häußer bestätigt: „Es berührt mich, wie sportlich interessiert unsere Bewohner sind. Deswegen haben sie auch den Kicker extra für die Frauen-Nationalmannschaft designt.“

Für Häußer ist der Besuch der Fußballerinnen etwas ganz Besonderes: „Hier war noch nie eine Nationalmannschaft zu Besuch.“ Bei den DFB-Frauen wird Fannähe groß geschrieben. „Auch wie sich die Bundestrainerin hier zeigt – dankbar für solche Begegnungen – und sich Zeit für unsere Bewohner nimmt, das ist nicht selbstverständlich“, so Häußer.

Abwechslung im engen Zeitplan

Die fünf Fußballerinnen gaben Autogramme und standen für Fotos bereit – was ihnen sichtlich Freude bereitete. „Das ist für uns eine schöne Abwechslung, auch mal vom Platz weg zu kommen und eine andere Umgebung zu sehen. Und wenn man noch so empfangen wird, ist das wirklich schön“, sagt Lattwein. Denn viel außerhalb vom Home Ground und den Trainingsplätzen werden die Spielerinnen nicht sehen. „Um die Stadt zu besuchen, dafür reicht leider die Zeit zwischen Training und den anderen Aktivitäten nicht“, sagt die 22-jährige Mittelfeldspielerin.

Der Empfang bleibt in Erinnerung

Noch jemand ist vom Besuch in Gremsdorf ergriffen: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass hier so viele Fans sind. Wir wussten, dass hier viele Menschen beschäftigt sind, aber dass sich hier alle so viel Zeit nehmen, hat uns sehr überwältigt“, sagt Maika Fischer. Sie ist sich sicher: „Die Spielerinnen nehmen diese Begeisterung von den Fans für das Turnier in England sicherlich mit.“