Wieder einmal stand der Verkehr in der Marktbreiter Altstadt auf der Tagesordnung und wieder kam dabei nichts heraus.
Wieder einmal stand der Verkehr in der Marktbreiter Altstadt auf der Tagesordnung und wieder kam dabei nichts heraus. Die SPD fordert ein Gesamtkonzept – da muss man sich fragen wie viele Konzepte es denn noch braucht. Lange ist es her, als die Altstadtfreunde die Diskussion über eine Verkehrsberuhigung begannen, die den Namen auch verdient. Es folgte ein Vortrag in der Rathausdiele von Professor Heiner Monheim, Verkehrswissenschaftler an der Uni Trier über die Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung. Eine Einladung ging an Konrad Schliephake, Geograf an der Uni Würzburg, der sich die Verkehrssituation in der Marktbreiter Altstadt ansah. Es gab diverse Termine, von der SPD veranstaltet, bei denen sich Bürger in Arbeitskreisen zu Problemen in der Stadt äußern konnten – der Verkehr war jedes Mal dabei. Zu guter Letzt gab es vor einigen Jahren den Agendaprozess, bei dem Marktbreiter Bürger und Geschäftsleute unter der Moderation von Peter Berneth mehrmals zusammentrafen und einen Kompromiss erarbeiteten, der dann dem Stadtrat vorgelegt wurde.
Das Interessante an der folgenden Abstimmung im Stadtrat war, dass der damals für den Agendaprozess zuständige Referent und Teile der SPD-Fraktion dagegen stimmten und damit einen von Marktbreitern selbst erarbeiteten Kompromissvorschlag runterbügelten. Die jüngsten Bemühungen in Sachen Verkehrsberuhigung sind dann enttäuschend abgelaufen:
Die durch Flusskandeln und einen anderen Belag von der Straße abgesetzten „Gehsteige“ in der Altstadt verhindern die Ausweisung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches. Die suboptimale Neupflasterung des Schlossplatzes gibt immer noch die Fahrspur über den Platz vor und vergibt damit die Chance einer Reduzierung der Geschwindigkeit durch eine einheitlich gestaltete Oberfläche. Bei diesen beiden Maßnahmen ist für mich kein echter politischer Wille zu einer Verbesserung der Verkehrssituation in der Altstadt erkennbar. Konzepte und Diskussionen ohne oder nur mit mangelhafter Umsetzung gab es jetzt genug. Es wird Zeit, dass endlich einmal ein nach vorne gerichteter Schritt gewagt wird.
Jürgen Federolf Marktbreit