Vielerorts schließen Gasthäuser. Die Sulzfelder haben für diesen Fall mit der Kulturwerkstatt vorgesorgt. Regelmäßig trffen sich dort Gruppen.
Entwicklungen wie Strukturwandel und Zeitgeist haben vielerorts dazu geführt, dass Gastwirtschaften geschlossen haben. Dagegen haben die Sulzfelder an einem Sonntag im Montag gerne das Angebot „Kaffee nach der Kerch“ in der Kulturwerkstatt Lehrerwohnhaus angenommen. Immer wenn Bürgermeister Gerhard Schenkel die Kirchenorgel verstummen lässt, treffen sich Bürger zu der Aktion. Die Regie dafür haben Cordula Streng und Elisabeth Hartig übernommen.
Das ist nur eine Veranstaltung und Nutzungsmöglichkeit in der Kulturwerkstatt Lehrerwohnhaus, die vor einem Jahr eröffnet wurde. „Unsere Erwartungen sind auf jeden Fall erfüllt worden“, sagt der Bürgermeister. Er zeigt sich dankbar, dass sich im Workshop-Arbeitskreis als koordinierende Lenkungsgruppe rund zehn Personen gefunden haben, die ehrenamtlich viel Organisationsarbeit leisten.
Frauen mit viel Ideen
In dem Gremium sind die Frauen weit in der Überzahl und strotzen vor Ideen und Kreativität. „Durch das Lehrerwohnhaus wurde viel gesellschaftliches und kulturelles Potenzial in unserem Ort gehoben“, betont Bärbel Faschingbauer, die Vorsitzende des Heimat- und Ortsverschönerungsvereins (HOV).
Der Verein ist sehr froh, darüber, dass die Gemeinde das Haus direkt neben der Pfarrkirche sanieren ließ. Gekostet hat das mit Leader-Fördermittel gebaute Projekt 645 000 Euro, wovon der Gemeinde ein Eigenanteil von 300 000 Euro blieb. „Ich sehe die Gelder sinnvoll angelegt“, findet Gerhard Schenkel.
Die Arbeitskreis-Mitglieder und das Ortsoberhaupt sind sich einig, dass die kulturelle Begegnungsstätte eine Bereicherung für den Weinort ist. „Die Leute kommen gerne, um Hobbys zu frönen, die Gesellschaft oder das kulturelle Miteinander zu leben“, bescheinigt Schenkel.
Das Jugendorchester des HOV hat in der Kulturwerkstatt erstmals eine feste Bleibe gefunden, dort proben die Musiker nicht nur jede Woche, sondern können auch ihre Instrumente unterbringen und einschließen. Wöchentlich hat auch ein Büchercafé geöffnet, bei dem gelesen wird und Jung und Alt spielen gemeinsam Gesellschaftsspiele.
Gut frequentiert sind jede Woche eine Krabbelgruppe (Leitung Sandra Springen) und eine Spielgruppe (Leitung Ute Leichtweis). Neuerdings hat sich um Martin Brennfleck eine Schachgruppe gebildet, die sich jeden Dienstag von 17 bis 18.30 Uhr über neue Gesichter freut. Außerdem trifft sich unter anderem eine Seniorengruppe einmal im Monat, der HOV bietet regelmäßig gartenpädagogische Nachmittage an und es gab Kurse im Kochen oder Basteln. Auch für private Feiern nutzten Bürger die Kulturwerkstatt.