"Extremst schlimm geworden": Fränkische Friseurin verlangt Strafgebühr bei Nichterscheinen

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Kitzingen: Kunden ignorieren Termine ohne Absage - Friseurin fasst einen Entschluss
Mit einem Aushang in ihrem Kitzinger Laden weist Friseurin Jasmine Götz auf die Folgen von "No-Shows" hin.
Kitzingen: Kunden ignorieren Termine ohne Absage - Friseurin fasst einen Entschluss
Löwenhairz Kitzingen; Collage: inFranken.de

Immer wieder erschienen in den vergangenen Jahren Kundinnen des Kitzinger Friseursalons von Jasmine Götz nicht zu Terminen und sagten sie nicht ab. Weil das unter anderem "Existenzangst" auslöse, hat sich die Friseurmeisterin etwas überlegt.

Jasmine Götz leitet in Kitzingen den Friseursalon "Löwenhairz" und liebt es, ihre Kundinnen mit neuen Haarfarben oder Steckfrisuren schönzumachen. Spezialisiert ist sie unter anderem auf die Balayage - eine aufwendige Färbetechnik, die ein besonders natürliches Ergebnis erziele. In den vergangenen Jahren beobachte sie jedoch einen unschönen Trend, wie sie inFranken.de berichtet: Alle zwei Wochen komme es vor, dass Kundinnen ihre Termine nicht wahrnehmen, ohne abzusagen. Mit der Pandemie sei es aus ihr unerklärlichen Gründen "extremst schlimm" geworden. "Ich finde es ein bisschen respektlos", sagt sie.

"Es ist mal nicht so tragisch, wenn Kundinnen wegen eines Haarschnitts nicht kommen, aber wenn sie drei bis vier Stunden mit einer Balayage, Strähnen oder einer Dauerwelle drin stehen und einfach nicht kommen, ist es für uns ein Verlust." Zwischen 200 und 300 Euro gingen verloren. Immerhin müsse die Friseurkraft bezahlt werden und habe in der Zeit keinen Auftrag zu bearbeiten. "Letztlich ist es auch immer eine Existenzangst, weil das Geld fehlt", betont sie. Die sogenannten No-Shows bleiben inzwischen aber für die Kunden nicht mehr folgenlos.

Kitzinger Friseurin führt Strafgebühr ein: So reagieren ihre Kundinnen

Verschiedenste Branchen haben mit dem Phänomen zu kämpfen. Immer mehr Restaurants erheben etwa eine Strafgebühr. Die Kitzinger Friseur-Chefin habe sich mit ihrer Osteopathin darüber ausgetauscht. "Sie macht es auch." So habe sich Götz ebenfalls für eine Strafgebühr entschieden und weist seitdem auf der Webseite, in den sozialen Medien und im Laden darauf hin. Eine Entschädigungszahlung von 25 Prozent ist für jeden verfallenen Termin fällig.

"Es kann sicher mal vorkommen, dass man einen Termin vergisst, aber andere Kunden müssen zwei bis drei Wochen auf einen Termin warten und das ist ihnen gegenüber nicht fair", heißt es zudem in dem Aushang. Der Schritt zeige Wirkung: "Jetzt läuft es", stellt sie zufrieden fest. Die Kundschaft habe bisher ausschließlich verständnisvoll und auch zustimmend reagiert. Zweimal sei die Strafzahlung ohne Probleme fällig geworden. "Die Kundinnen kommen trotzdem weiter." 

Götz will mit der Strafgebühr ihre Kundschaft sensibilisieren. Wie sie vermutet, denken manche schlicht nicht über die Konsequenzen ihres unangekündigten Nichterscheinens nach. "25 Prozent ist eigentlich zu wenig, aber besser ein bisschen was in der Kasse haben, als gar nichts." Eine Absage sei dabei eigentlich so einfach. "Mein Antwortbeantworter ist immer an, man kann eine E-Mail schreiben", zählt sie auf. Ideal sei es indes, wenn sich verhinderte Kundinnen sogar selbst um Ersatz kümmern. So habe einmal eine Schwester der Kundin den Termin wahrgenommen. Weitere Nachrichten aus Kitzingen und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.