In der Siedlung: Fachmärkte statt Wohnblocks?

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Fachmärkte aus den Non-Food-Bereich und Gastronomie: So oder so ähnlich könnte das Fachmarktzentrum in der Siedlung aussehen.
Grafik: Mainkonzept/Wittmann
Neue Pläne für die Breslauer Straße: Nicht Wohnen, sondern Einzelhandel. Das ist die Idee, die Immobilienmakler Georg Wittmann in der Kitzinger Siedlung umsetzen will ...
 
Moderne Architektur mit viel Glas sollen die Fachmärkte prägen, die sich Immobilienmakler Georg Wittmann statt der Wohnbebauung in der Breslauer Straße in der Kitzinger Siedlung vorstellen kann ...
 

Die Pläne für den Neubau von Wohnblocks in der Breslauer Straße wackeln. Wenn es nach dem Immobilienmakler Georg Wittmann geht, sollen dort Fachmärkte entstehen.

Die Pläne für den Abriss und Neubau von Wohnblocks in der Breslauer Straße wackeln. Wenn es nach dem Immobilienmakler Georg Wittmann geht, sollen direkt an der Bundesstraße 8 keine Wohnungen entstehen. Mit Fachmärkten nach dem Vorbild des Rottendorfer Factory Outlet Centers (FOC) will Wittmann den Ortseingang in der Siedlung attraktiv machen.

Im Stadtrat

Der Kitzinger Stadtrat wird sich am Donnerstag, 27. Juli, ab 18 Uhr mit den Plänen beschäftigen. Die Stellungnahme der Verwaltung zu den Wittmann-Plänen fällt knapp aus. Es wird auf die aktuelle Beschlusslage verwiesen. Zu der steht der Wittmann-Antrag auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan zur Umsetzung seiner Pläne im Widerspruch. Der aktuelle Stand: Der Aufsichtsrat der Bau GmbH hat als Tochter der Stadt den Neubau ihrer Wohnungen in der Breslauerstraße 2 bis 32 beschlossen.

Der falsche Weg?

Für Wittmann ist das der falsche Weg. Für ihn scheidet eine Wiedernutzung der rund 1,5 Hektar großen Fläche neben der B 8 mit dem Verkehrslärm und den Emissionen als „Wohnbaufläche faktisch aus“.

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Neue Ideen

Wittmann stellt den Plänen seine Vorstellungen gegenüber. „Ich habe halt immer neue Iden“, sagte Wittmann und glaubt an eine Umsetzung. Dass der Mann das kann, hat er mit dem Kauf und der bisher erfolgreichen Vermarktung der ehemaligen US-Wohnsiedlung Marshall Heights bewiesen. Dort werden nach dem Verkauf der Texashäuser die Wohnblocks saniert und verkauft. Wittmann hat inzwischen aber ein Auge auf das Gelände am anderen Ende der Stadt geworfen.

Attraktivität steigern

Wittmann will einen völlig anderen Weg gehen. Sein Ziel: Die Attraktivität Kitzingens als Einkaufsstadt erhöhen, Einkaufserlebnis verbessern, Kaufkraftabflüsse reduzieren.

Angebotsvielfalt

Erreichen will er das mit einem attraktiven Fachmarktzentrum, das sich durch „Marken, Angebotsvielfalt, Qualität und moderne Einzelhandelsformen“ auszeichnet. Im Zentrum soll es einen „nachfrageoptimierten Branchenmix“ vor allem aus dem Non-Food-Bereich geben, also Textil, Bekleidung, Schuhe, Sport und Freizeit sowie Gastronomie. Zudem soll die Nahversorgung des Stadtteils verbessert werden. Widersprüche zum Zentrenkonzept der Stadt, das den Einzelhandel in der Innenstadt schützen soll? Wittmann winkt ab. Das Konzept müsse angesichts der gewaltigen Veränderungen im Einzelhandel zeitgemäß weiterentwickelt werden.

Moderne Architektur

Wittmann stellt sich die Umsetzung mit moderner Architektur vor. Dabei soll Glas dominieren, aber auch Arkadenlösungen zum Flanieren einladen. Das Konzept werte den Stadteingang aus Richtung Nürnberg und das Straßenbild in der Siedlung deutlich auf. Die Ladenzeile werde durch eine Baumreihe zur B 8 flankiert. Hier sind auch die Parkplätze vorgesehen. Bei einer Verkaufsfläche von rund 6700 Quadratmetern kommt Wittmann auf rund 260 Stellplätze. Die Haupterschließung ist über den Texasweg und die Egerländer Straße geplant.

Viele Vorteile

In seinem Antrag macht Wittmann auch Vorteile für Ökologie und Umwelt aus. Einmal werde mit der Bebauung des „vorhandenen und integrierten Standorts“ die grüne Wiese geschont. Zum anderen sei das Areal sowohl zu Fuß gut zu erreichen als auch an den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.

Der Zeitplan

Stimmt der Stadtrat zu, kann sich Wittmann eine Neubebauung für 2018/19 vorstellen. Die Vorbereitung und Umsetzung übernimmt der Vorhabensträger, also die Firma Wittmann. Das gilt auch für die anfallenden Kosten.

Ergebnis offen

Wittmann ist sich am Ende sicher, dass er den Stadträten ein attraktives und zukunftsweisendes Konzept präsentiert. Ob die das wollen, ist allerdings offen. Immerhin steckt viel Vorarbeit und Geld in den jetzigen Plänen für die Breslauer Straße. Und ob die Mehrheit bereit ist, das Zentrenkonzept zu kippen und die bisherige Linie komplett über den Haufen zu werfen – völlig offen.