Zu einer sogenannten Trassenwanderung hatten die Grünen in Wiesentheid geladen. Dabei ging es darum, den Weg einer möglichen Ortsumfahrung zu „erwandern“ und so ein Gefühl dafür zu bekommen, welch einschneidende Veränderungen die Straße für Wiesentheid bringen würde.
Zu einer sogenannten Trassenwanderung hatten die Grünen in Wiesentheid geladen. Dabei ging es darum, den Weg einer möglichen Ortsumfahrung zu „erwandern“ und so ein Gefühl dafür zu bekommen, welch einschneidende Veränderungen die Straße für Wiesentheid bringen würde.
Es trafen sich ungefähr 30 Teilnehmer, unter ihnen Bürgermeister Werner Knaier (CSU), der aber aus terminlichen Gründen nicht mitlief, sowie Andreas Laudenbach, Gemeinderatsmitglied der Jungen Liste. Einleitende Worte sprach Grünen-Gemeinderat und Ortsvorsitzender Frank Hufnagel.
Nah am Schlosspark vorbei
Bereits am Start am Veilchenweg in der Siedlung Weihersbrunnen hat Matthias Mann, Lehrer am Wiesentheider Gymnasium, darauf aufmerksam gemacht, dass das Gymnasium seit vier Jahren ein Langzeit-Monitoring der Flächen zwischen Prichsenstädter und Reupelsdorfer Straße macht. Dabei stellte sich heraus, das Vögel wie die Feldlerche und die Schafstelze hier besonders häufig vorkommen, teilweise auch die geschützten Grauammen. Er plädierte dafür, den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Der zu diesem Zeitpunkt noch anwesende Bürgermeister Knaier versicherte, dass Ausgleichsflächen geschaffen werden. „Das allerdings ist sowieso gesetzlich vorgeschrieben und hilft den ansässigen Tierarten nur bedingt“, heißt es in der Mitteilung der Grünen.
Unter den Wanderern war Norbert Schneider, Ortsvorsitzender des Bund Naturschutz. Er merkt an, das die Umgehung Grenzen schaffe, die Wiesentheid in seiner weiteren Ausbreitung beschränken werde.
Auf Höhe des Schlossparks sahen die Teilnehmer, wie nah die Umgehung dem Ort kommt. Der Aspekt der Naherholung im Schlosspark dürfte sehr an Bedeutung verlieren, wenn eine Straße nur wenige Meter daran vorbeiläuft, so die Ausführungen des Ortsverbands der Grünen. Im weiteren Verlauf kreuzte man den Reupelsdorfer Weg und gelangte an den Sambach, der vor einigen Jahren renaturiert wurde. Doch, so merkte Norbert Schneider an: „Ein Bach verhindert eine Straße nicht.“
Bei Imbiss und Getränken am Ende der Wanderung im evangelischen Gemeindezentrum in der Bahnhofstraße stellte Frank Hufnagel die Südumfahrung Wiesentheids vor, die die Grünen favorisieren. Diese Variante nutzt die B 286 als Teil der Umfahrung und wäre so fast für die Hälfte der Kosten der vom Gemeinderat angedachten Umfahrung zu realisieren, schreibt der Ortsverband. Außerdem wäre der Flächenverbrauch deutlich geringer. Des Weiteren würde auch Feuerbach deutlich entlastet, während er beim Bau der Nordvariante eher mehr belastet werde.
Bürgermeister Knaier (CSU) habe laut der Mitteilung bei der Diskussion den Standpunkt seiner Partei vertreten, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass nichts ohne die Einbeziehung der Bürger geschehe. Auch sprach er erstmals über den geplanten Zeitraum der Maßnahme: In zehn bis fünfzehn Jahren solle eine wie auch immer geartete Umgehung für Wiesentheid stehen.