Frühstück: Die Regeln der Radler

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Frühstück: Von Mord, Sex und Sticheleien
Frühstück:     Von Mord, Sex und Sticheleien

Wir leben in einem schönen Stück vom Paradies. Kein Wunder, dass immer mehr Gäste hierher kommen, um fränkische Kultur und Natur zu erleben. Aber bitte mit Rücksicht aufeinander.

Wir leben in einem schönen Stück vom Paradies. Kein Wunder, dass immer mehr Gäste hierher kommen, um fränkische Kultur und Natur zu erleben. Das funktioniert auch bestens wegen eines weiten, gut ausgebauten Fahrradwegenetzes, das scharenweise Radler anlockt.

Geht man ab 10 Uhr morgens mal durch die Fluren, dann wimmelt es an manchen Orten, wie beispielsweise an der Mainschleife rund um Volkach, von Schwärmen von Radfahrern – oft perlenartig aufgereiht wie bei der Tour de France.

Radfahren an der Luft ist ja gesund, auch gerne mal ohne Licht in der Dämmerung, schont die Umwelt und kommt für manche einer Weltanschauung gleich. Sie verstehen sich als die Veganer des Verkehrs, als hehre Botschafter einer besseren Welt mit jeder Umdrehung ihrer Pedale.

Da ist es doch nur billig, dass die anderen Verkehrsteilnehmer die Regeln des Verkehrs einhalten. Schließlich leben die ungesund, verpesten die Umwelt und verursachen alles Unheil auf der Welt. Da können sie doch gefälligst schauen, dass sie einen Radler, der die Kurve schneidet oder einen Richtungswechsel nicht anzeigt, nicht aufladen.

Fußgänger sollten ihnen nicht zu nahe kommen, besonders nicht den schnellen E-Bikes. Deren Zahl nimmt so ameisenhaft zu, dass man fast von einem Verdrängungswettbewerb mit dem Auto sprechen kann. Es sind beileibe nicht nur Pedalritter in einem Alter mit Aussicht auf einen Rollator, die in gewisser Selbstüberschätzung so richtig in die Pseudo-Pedale treten.

Wen kümmert da noch der tägliche Begegnungsverkehr selbst auf einem Radweg? Da dürfen sich zwar auch Läufer oder Fußgänger tummeln. Aber zuerst haben sie auf die guten Radler Rücksicht zu nehmen und sie nicht ihrer Freiheit zu berauben. Das ist nun mal so in einem toleranten Gemeinwesen.