Die TraumRunden als i-Tüpfelchen

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Da geht's lang: Simone Göbel vom Regionalmarketing zeigt Landrätin Tamara Bischof einen Hinweis auf die acht TraumRunden, die durch den Landkreis Kitzingen führen.
Foto: Corinna Petzold
Hingucker am Schwanberg: Eine der acht neuen TraumRunden im Landkreis Kitzingen verläuft auf dem Schwanberg. Der Hirsch mit dem Hubertuskreuz im Park.
Foto: Siegfried Sebelka

Für Wanderer gibt es im Landkreis ein neues Angebot: Acht TraumRunden wurden neu ausgeschildert und warten darauf, entdeckt zu werden.

Für Wanderer gibt es im Landkreis ein neues Angebot: Acht TraumRunden wurden neu ausgeschildert und warten darauf, entdeckt zu werden. Wir werden sie in einer kleinen Serie vorstellen. Fragen an die Macherin, Simone Göbel vom Regionalmarketing im Landratsamt.

Frage: Wandermöglichkeiten gibt es viele im Landkreis, warum jetzt noch die TraumRunden?

simone Göbel: Die TraumRunden sind ja keine neuen Wege, sondern bestehende Wege, die gewissen Qualitätskriterien entsprechen und deshalb mit gutem Gewissen empfohlen werden können. Die Touristiker hatten diesen Wunsch, denn sie wurden regelmäßig von Gästen nach schönen Wanderwegen gefragt. Viele Wanderer bevorzugen naturnahe Pfade und wenig Asphalt. Da fallen viele der Wege raus. Aus diesem Grund war es wichtig, zu erfahren, welche Art von Wegen wir im Kitzinger Land haben und ob wir überhaupt für die Wanderer attraktiv sind. Das hat sich durch das Projekt TraumRunden bestätigt.

Wie wurde dabei vorgegangen?

Göbel: Wir haben 2012 eine Bestandsaufnahme aller Wanderwege im Kitzinger Land in Auftrag gegeben. In dieser wurden die Attraktivität der Wege, der Zustand und auch der Belag untersucht.

Wie kam die Idee auf?

Göbel: Das Projekt schien geeignet, das Kitzinger Land auch im Wanderbereich gut aufzustellen und „Sahnestücke“ zu generieren. Schließlich haben wir den Steigerwald Panoramaweg und den Keltenweg. Dazu lokale Wanderwege, Weinwanderwege und vieles mehr. Das i-Tüpfelchen hat noch gefehlt. Das Regionalmanagement hat dann die Koordination übernommen. Die Kommunen und der Landkreis haben Leader-Anträge (EU-Mittel) gestellt.

Wer steckt hinter der Idee?

Göbel: Das Regionalmanagement. Dabei war es wichtig, die Kommunen, die Touristiker und die Wegewarte gleich mit ins Boot zu holen. In einem ersten Treffen haben wir uns dann auf Kriterien geeinigt: zum Beispiel weniger als 30 Prozent Verbunddecke, ein Erlebnispotenzial pro zwei Kilometer (Aussicht, Sehenswürdigkeit) und minimal 35 Prozent naturnaher Untergrund.

Warum acht Runden und warum da, wo sie jetzt verlaufen?

Göbel: Grundsätzlich ging es um die festgelegten Qualitätskriterien: Damit konnten viele Wege von vorneherein gar nicht berücksichtigt werden. Zum Beispiel gibt es leider keinen Weg direkt am Main, weil es dort hauptsächlich Asphaltstrecken gibt. Am Ende haben sich die acht Wege herauskristallisiert.

Was ist das Besondere?

Göbel: Wir haben viele Rückmeldungen erhalten, dass die Wege von der Länge richtig sind und dass die herrlichen Aussichten die Schönheit der Region gut unterstreichen.

Wie fit muss man sein, um die Touren zu schaffen?

Göbel: Es handelt sich um Wanderwege. Da muss sich jeder selbst fragen: Bin ich fit genug? Wir haben keine Spaziergänge geplant. Ein guter Hinweis findet sich im Internet, hier haben wir Empfehlungen, nach den Wegewarten, eingestellt. In der Broschüre zeigt das Höhenprofil, inwieweit Steigungen auf der Strecke vorkommen.

Für wen sind die Runden eigentlich gedacht? Mit Kinderwagen oder Buggy sind einige wohl nicht zu machen?

Göbel: Das Angebot richtet sich an die Zielgruppe Wanderer, die an einem Aufenthalt in der Natur, Landschaftserleben und naturnahen Wanderungen interessiert sind. Wanderer mit Kleinkindern nehmen beim Wandern ja dann meist die Kraxe und nicht den Buggy.

Wie sind die Zeiten zustande gekommen, die Sie zu jeder Tour angeben?

Göbel: Die Wege sind in einem speziellen Wandertouren-Portal Outdooractive eingetragen und daraus haben wir die Empfehlungen genommen. Die ortskundigen Wegewarte haben gegebenenfalls noch etwas Zeit draufgeschlagen. Es gibt eine gängige Wanderzeitberechnung: vier Kilometer in der Ebene gleich eine Stunde, 300 Höhenmeter Aufstieg gleich eine Stunde, 600 Höhenmeter Abstieg gleich eine Stunde. Die Marschzeitberechnungen basieren auf Idealbedingungen. Es sind keine großen Pausen oder zahlreiche Fotostopps mit eingerechnet. So könnte eine Zwei-Stunden-Tour vier Stunden lang werden.

Einen Wanderweg auszuschildern ist nicht so einfach. Wer steckt dahinter?

Göbel: Hierfür sind die ehrenamtlichen Wegewarte der Kommunen zuständig, oft sind diese auch im Steigerwaldklub engagiert. Die Wegewarte wurden von Anfang an in das Projekt eingebunden. Wir können wirklich froh sein, dass die Wegewarte so mit Herz und Seele bei dem Projekt sind. Und ich hoffe, dass sie dem Projekt lange treu bleiben, denn ab jetzt geht es erst richtig los mit dem Qualitätsmanagement.

Solche Wege müssen ja auch gepflegt werden, wer ist da zuständig?

Göbel: Auch hier sind die Wege-warte zuständig. Zu Beginn des Projekts haben alle beteiligten Kommunen und der Landkreis eine Vereinbarung zur Pflege der Wege unterzeichnet.

Waren Sie schon auf allen Runden?

Göbel: Ich bin zumindest auf jeder der TraumRunden auf Teilstücken unterwegs gewesen, mehrere bin ich schon komplett abgelaufen.

Haben Sie einen Favoriten, den Sie besonders empfehlen würden?

Göbel: Ich empfehle natürlich alle TraumRunden abzulaufen und sich ein eigenes Bild zu machen. Unsere Region ist wirklich traumhaft und auf den TraumRunden kann der Wanderer diese an vielen schönen Aussichtspunkten so richtig genießen und erleben. Im Herbst, bei Nachmittagssonne ist der Weg aus dem Wald zum Frankenblick jedenfalls ein Highlight.

Wie ist die Nachfrage?

Göbel: Sehr hoch. Die Kommunen und Touristinfos fordern regelmäßig Broschüren nach und bei uns kommen jeden Tag ein bis drei Anfragen rein. Wir schalten viele Anzeigen und planen, nach dem erfolgreichen Start im Mai mit der Auftaktwoche, auch für nächstes Jahr einen Wandersaisonstart.

Wer sich genau informieren will, hat welche Möglichkeiten?

Göbel: Wanderer finden auf der Internetseite www.wanderglueck-kitzingerland.de einen guten Überblick.

Dazu gibt es aktuelle Infos auf Facebook. Dann natürlich noch die Broschüre „Wanderglück im Kitzinger Land“, die in allen Tourist-Informationen und beim Dachmarketing erhältlich ist. Ein Anruf genügt und wir senden die Broschüre gerne zu.

Auf Schusters Rappen: Die Redaktion hat sich auf Wanderschaft begeben und ist die acht Traumrunden abgelaufen. Wir stellen das Ergebnis in den nächsten Wochen in loser Folge vor.