Ins Herz geschlossen hat die Bullenheimerin auch die Menschen in der Gegend von Anglet, Biarritz und Bayonne ganz im Südwesten Frankreichs. „Dort wird gearbeitet, um zu leben, nicht umgekehrt. Man achtet auf gute Kleidung, gute Lebensmittel, ist gesellig. Das Leben spielt sich draußen ab, guter Wein und guter Käse sind immer dabei.“
Sie habe dieses Lebensgefühl förmlich aufgesogen, zum Beispiel war sie fasziniert von gekonnt aufgebrezelten älteren Damen oder von reiferen Herren, die mit feinem Parfum und Schiebermütze den jungen Dingern am Strand nachgeschaut hätten. Die Reise an den Nordatlantischen Ozean hat Kristin so beflügelt, dass sie Französisch lernen will.
So lustig Verständigung mit Händen und Füßen sein mag, zum tieferen Eintauchen gehöre Französisch reden und verstehen einfach dazu. „Ich muss vom Studium her ohnehin noch eine Sprache dazunehmen. Welche, ist jetzt klar, und wohin ich zum Ausprobieren fahre, ebenfalls.“
Ein Augenblick allerdings, der sei durch nichts zu toppen, macht der 23-Jährigen sogar beim Erzählen eine dicke Gänsehaut. „Als ich nach der Wahl am 20. März, nach all dem Trubel in Erlenbach, am Abend in Bullenheim angekommen bin, da hat es mich gerissen: Die Bustür geht auf, ich steige aus, die Musik beginnt zu spielen, ein Feuerwerk wird gezündet, die Leute fallen mir um den Hals, viele weinen vor Glück.“
Küsschen links, Küsschen rechts, zu einer Uhrzeit, wo sonst in dem 320-Seelen-Ort die Gehsteige längst hochgeklappt sind, die Post geht ab. Alle sind, genauer – waren da: die Bullenheimer, Leute aus Nachbarorten, aus dem Weinparadies, aus meinem Wohnort Uffenheim. „Das werde ich im Leben nie vergessen.“
Und dann fällt jener Satz, der schon damals erahnen ließ, dass Kristin Weinkönigin locker drauf hat. Ein Satz, der mehr über sie aussagt als tausend wohlfeile Antworten auf irgendwelche Weinfragen. „Der Tag war lang, ihr habt sicher alle Hunger: Das Buffet ist eröffnet. Reden halten können wir später.“
Wurst, Pralinen, Honig
413 Termine hat die Fränkische Weinkönigin absolviert, ein echter Marathon. Über 32 000 Kilometer ist sie mit dem Auto gefahren, hinzu kommen fünf Auslandsreisen per Flugzeug und 72 Zugfahrten, außerdem 72 Übernachtungen. Neben üblichen Geschenken wie Blumensträuße (105) oder Weinen (140) freute sich Kristin Langmann auch über fünf Gläser Honig, mehrere „Freßkörbe“ mit „Worscht“(Wurst)-Gläsern, Pralinen, ein Holzbrett, sechs Faschingsorden, diverse Öle, Schnäpse, Liköre, etwas Schmuck und sogar über 40 Kästen Mineralwasser.
.... bitte die Rechtschreibung beachten: Vogel Convention Center ... bzw. VCC...
Danke.